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Neue Einsätze in Sumbawanga

M. Strotkötter
M. Strotkötter wrote on 18-02-2022

Liebe Freunde, Spender und Unterstützer

Nach fast 2-jähriger Pause haben wir in Sumbawanga mit einem Dreifacheinsatz ein weiteres Kapitel in der 11-jährigen Geschichte unseres Projektes aufgeschlagen. 

Im Zeitraum 2.10.-10.10.2021 bereiteten Dr. Ulrike Seeliger-Ollmann und Marcus Strotkötter die folgenden Einsätze inhaltlich, organisatorisch und logistisch vor. Nach 2 Jahren Abwesenheit hatte sich einiges aufgestaut, waren Medikamente abgelaufen oder es bedurfte der Reparatur von Geräten. In dieser Zeit wurde auch die Registrierung von Patienten aus einem Einzugsgebiet von 600 km verstärkt. Gleichzeitig wurden Abstimmungen mit der Krankenhausleitung und dem Generalvikar der Diözese Sumbawanga getroffen. 

Operative EinsätzeAm 29.10.2021 startete ein 11-köpfiges Team unter der Leitung von Dr. Günther Siemoneit zu einem Einsatz. Schwerpunkt bildeten alte und neue Frakturen. Die umliegenden Krankenhäuser in Tundoma, Laela, Mpanda, Mwanza, Katavi inklusive des Regional Hospitals in Sumbawanga schickten die verletzten Patienten mangels Röntgenkapazität oder mangels Spezialisten nach Sumbawanga ins Dr. Atiman Memorial Hospital. Teilweise kamen täglich bis zu 10 Patienten mit frischen Frakturen. Insgesamt wurden 86 Operationen (Osteosynthesen, Behandlung von Osteomyelitis und Pseudarthrose, Weichteilverletzungen, Spalthaut nach Verbrennungen) und 306 Verbandswechseln durchgeführt. 

Teilnehmer des Teams waren:
Dr. Günther Siemoneit, Facharzt Traumatologie und Unfallchirurgie, Reichelsheim
Dr. Ulrike Seeliger-Ollmann, Fachärztin Anästhesiologie, Villich
Dr. Marion Nüllen, Fachärztin Anästhesiologie, Aschaffenburg
Dr. Anna Boecker, Fachärztin Gefäß-Chirurgie, Bonn
Martina Kuhlmann, Ltd. OP-Schwester, Bottrop
Klaus Janssen, Anästhesie-Pfleger, Bad Godesberg
Sonja Kunkel, Anästhesie-Schwester, Aschaffenburg
Eva Spieler, Physiotherapeutin, Köln
Hanna Höltken, Physiotherapeutin, Köln
Emanuel Meyer, Medizin-Student, München

Ein weiteres Team unter der Leitung von Dr. Frank Bosselmann löste am 14.11.2021 das erste Team ab. Der Schwerpunkt lag hier im Wesentlichen auf Verbrennungskontrakturen, frischen Verbrennungen und frischen Frakturen. Die meisten Patienten warteten bereits seit 2 Jahren auf eine Operation, um die sichtbaren Fehlbildungen zu beheben. Aus Mbeya wurden bereits 10 Verbrennungs-Patienten mitgenommen. Wie immer wurde dieser Personenkreis in die Teamfamilie aufgenommen und über den gesamten Zeitraum mit Lebensmitteln versorgt. Das Team übernahm zum einen die Nachsorge des vorherigen Teams und führte weitere 142 Operationen (u.a. Einsatz von Spalt- und Vollhaut bei großflächigen Wunden, Lappen-Plastiken, Lösen von Kontrakturen, Behandlung von Weichteiltumoren) und 206 Verbandswechsel durch. 

Teilnehmer des Teams waren:
Dr. Frank Bosselmann, Facharzt plastische Chirurgie und Hand-Chirurgie, Bonn
Dr. Ulrike Seeliger-Ollmann, Fachärztin Anästhesiologie, Villich
Dr. Talia Bosselmann, Ärztin in Weiterbildung plastische Chirurgie, Regensburg
Dr. Christoph Schwarz, Arzt in Weiterbildung HNO, München
Dr. Linda Auge, Ärztin in Weiterbildung HNO, Hamburg
Anke Arnold, Hebamme, Dresden
Daniel Thüring, Anästhesie-Pfleger, Walenstadt/Schweiz
Tommi Pietka, Physiotherapeut, Köln
Inna Sauer, Op-Schwester, Bonn
Eric Fester, MFA in Ausbildung, Dresden
Vincent Ehreiser, Medizin-Student, München

Physiotherapeutische Nachbehandlungen
Seit 4 Jahren werden physiotherapeutische Nachbehandlungen sowohl im stationären wie im ambulanten Bereich angeboten. Ein Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Querschnittsgelähmten. Wesentlicher Bestandteil sind wöchentliche Online-Veranstaltungen mit Eva Spieler und den vor Ort eingesetzten Physiotherapeuten Samaje und Silas. Während des Doppeleinsatzes konnten 446 physiotherapeutische Anwendungen sowohl auf den Stationen wie auch in der Ambulanz durchgeführt werden. Im Bereich der Physio-Ambulanz konnte ein neues Standfahrrad in Betrieb genommen werden. Damit wurde das Spektrum der Geräte noch einmal erweitert. 

Material
Im Vorfeld der operativen Einsätze haben wir 600 kg an Verbandsmaterial in Deutschland zusammengestellt und mitgeführt. In Tanzania haben wir eine etwa gleich große Menge beschafft. Nur so konnten die über 500 Verbandswechsel vorgenommen werden. Für den Anästhesiebereich wurden Medikamente sowohl in Deutschland wie in Dar-es-Salaam und Mbeya beschafft. Die Einfuhrkriterien für Medikamente wurden noch einmal verschärft. Die Genehmigungen dauern inzwischen bis zu 4 Monate. Zudem wurden neue OP-Instrumententische bereitgestellt, die von uns finanziert wurden. In der Geburtsstation wurden neue Zwischenwände und neue Vorhänge eingezogen. 

Pandemiesituation Sumbawanga
In den Monaten Januar, Februar und März sowie Mai, Juni und Juli wurden vermehrt Patienten ins Krankenhaus eingeliefert, die über typische Corona-Symptome klagten. Bei der Masse der Patienten wurden Oxygenatoren eingesetzt, um sie mit Sauerstoff zu versorgen. Sie wurden von den übrigen Patienten auf einer eigens im vergangenen Jahr eingerichteten Station isoliert. Bei einem Einsatz im Juli 2021 sowie bei den Folgeeinsätzen wurden 400 Covid-19 Antigen-Schnell-Tests für das Krankenhaus aus Deutschland bereitgestellt, so dass wenigstens Patienten und Mitarbeiter getestet werden können. Alle Teammitglieder waren geimpft und unterzogen sich jeden 2. Tag einem Schnelltest. Seit Juli haben wir das Krankenhauspersonal, Priester, Schwestern und Patienten mit insgesamt 450 Impfdosen unterstützen können. In der Region Rukwa standen insgesamt nur 20.000 Impfdosen Johnson & Johnson zur Verfügung. Die Regierung der Region war für die Unterstützung sehr dankbar.

Dank
Am Ende solch umfänglicher operativer Einsätze gilt es auch Dank zu sagen. Ein spezieller Dank gilt allen voran Mother Yasinta, der Oberin des Krankenhauses, Fr. Joseph und Fr. John, den Vertretern der Diözese Sumbawanga, Dr. Frank, Dr. Kibuga, Geofrey, Alphonce, Augustino, Stephano, Margret, Lilian, Mary, Gertruda, Barack, Kennedy, die uns täglich zur Seite standen und die Arbeit erst möglich machten.  

Ein besonderer Dank gilt auch allen Teammitgliedern, die wieder einmal durch hervorragende Teamarbeit den Patienten geholfen haben, um ihnen eine neue Lebensqualität zu geben. Alle haben nicht nur ihre Freizeit geopfert, sondern sich auch finanziell und materiell in nicht unerheblicher Weise eingebracht haben.  Dank gilt auch den vielen Einzelspendern, ohne die ein solcher Einsatz nicht möglich wäre. Stellvertretend seien hier pro Interplast Seligenstadt e.V., Sebastian Gampe, Lohmann & Rauscher, ICH e.V., Dr. Günther Siemoneit, Dr. Sigrun und Dr. Frank Bosselmann, Dr. Ulrike Seeliger-Ollmann, Martina Kuhlmann, Klaus Janssen, Eva Spieler, Bianca Lumpp, Jana und Daniel Hahn und Anke Arnold genannt.  In Abhängigkeit von der Pandemie-Situation sind für 2022 weitere Einsätze ab Mitte April und Ende Oktober geplant.  

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns auch künftig unterstützen könnten. Unsere Kontoverbindung lautet:Interplast Germany e.V. – Sektion MünchenIBAN DE62 7601 0085 0137 9518 59SWIFT Code PBNKDEFFProjekt Sumbawanga

Herzliche Grüße

Marcus Strotkötter



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