Skip to main contentShow accessibility statement
betterplace.org
Change the world with your donation

Corona-Situation führt zu Einsatzverschiebung

M. Strotkötter
M. Strotkötter wrote on 27-03-2020

Liebe Freunde, Spender und Unterstützer,

Ursprünglich hatten wir geplant, in den kommenden Wochen 3 Camps aufeinanderfolgend in Sumbawanga durchzuführen. Das Augen-Team (Camp24) um Dr. Karsten Paust sollte am 28. März 2020, das Team um Dr. Frank Bosselmann (plastische Chirurgie) und Prof. Dresing (Traumatologie) am 3. April 2020 und das Team um Dr. Sabine Hartmann (Gynäkologie) am 18. April 2020 nach Sumbawanga reisen. Aufgrund der Situation um die Corona-Situation haben wir schweren Herzens alle Einsätze abgesagt. Das bedauern wir sehr und ist für die über 450 registrierten Patienten nicht ganz leicht. 

Ich selbst war vom 14. März 2020 bis 21. März vor Ort und konnte mir ein Bild machen von der Situation in Tanzania und im Dr. Atiman Memorial Hospital. 

An den Flughäfen wurde bei jedem ankommenden Passagier die Temperatur an 2 verschiedenen Stellen gemessen, ein Gesundheitsfragebogen incl. Angabe des Sitzplatzes wurde sowohl bei der Zwischenlandung in Nairobi wie auch in Dar-es-Salaam verlangt. Alle Bediensteten am Flughafen trugen Masken und Handschuhe.  
Dieses geschah auch bei der Weiterreise von Dar-es-Salaam nach Mbeya.

In Sumbawanga habe ich zusammen mit Dr. Jipemba für 6 potentielle Corona-Patienten eine eigene Station eingerichtet. Dazu wurden Betten, Behältnisse für Kleidung, zusätzliches Verbandsmaterial, Waschmittel, Desinfektionsmittel, Antibiotika, Schmerzmittel, neue Bettwäsche und neue Decken incl. einer notwendigen Reserve beschafft. Die Bezirksregierung hat am Montag angeordnet, dass das Regional Hospital und das Dr. Atiman Memorial Hospital als Aufnahmestationen dienen sollen. Die Vertreter der Behörden sind jeden Tag vor Ort und kontrollieren den Fortschritt und schauen sich an, wie wir es gemacht haben. 

Darüber hinaus wurde kurzfristig veranlasst, dass ein leerstehendes Gebäude umgebaut wird. Dieses ist seit 2 Tagen in Betrieb. Sanitäre Anlagen wie Toiletten und separate Duschen wurden installiert. 

Darüber hinaus habe ich einen Notfonds eingerichtet, der von Sr. Yasinta verwaltet wird.  

Für das Labor wurde ein Blood Bank Refrigerator beschafft. Damit ist das Krankenhaus nun in der Lage, Blutkonserven adäquat einzulagern und erfüllt alle Nationen Anforderungen. Dazu wurde eine Unterbrechungsstromversorgung installiert. Während der vergangenen Einsätze kam es immer wieder zu Engpässen mit der Versorgung von Bluttransfusionen. Wir danken der Interplast Stiftung für die finanzielle Unterstützung.

Gleichzeitig wurde ein neues Ultraschallgerät für das Reinigen von Instrumenten beschafft. 

Mit Stand 26. März wurden insgesamt 13 Fälle festgestellt. Die Testkapazitäten sind sehr eingeschränkt und derzeit nur in Dar-es-Salaam, Moshi und Mwanza vorhanden. Das bedeutet eine Erschwernis, zumal der Transport der Proben nach Dar-es-Salaam bereits 2 Tage in Anspruch nimmt. 

Habe mich entschlossen, doch das Land zu verlassen. Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen. Bin 21. März mit einer Rückholmaschine der Condor von Zanzibar nach Frankfurt zurückgeflogen. 

Fazit:
Unsere Freunde nehmen die Situation sehr ernst und bereiten sich auf die Aufnahme von möglichen infizierten Patienten vor. 

Man ist aktuell informiert. Wir führen mehrmals täglich Korrespondenz miteinander und tauschen uns aus. 

Das Material (750 kg), welches wir als Gepäckstücke mitnehmen wollten, wird nunmehr per Luftfracht nach Sumbawanga via Dar-es-Salaam verschickt. Besonderer Dank gilt Bianca Lumpp, Anke Arnold, Martina Kuhlmann, Jana Hahn, Udo Würfel, Eva Spieler, Dr. Ulrike Seeliger-Ollmann, Dr. Gunhild Zimmermann, Dr. Sabine Hartmann, Zohra Schardt und Klaus Janssen, die allesamt OP-Wäsche, Verbandsmaterial und Medikamente zusammengetragen haben.

Die Planung für kommende Einsätze werden wir später vornehmen.

Wir danken Ihnen allen für Ihre unermüdliche Unterstützung und würden uns freuen, wenn Sie auch weiterhin zu uns stehen. Die Menschen vor Ort brauchen unsere Hilfe. 

Ihre Spenden erbitten wir über betterplace.org oder über
Interplast Germany e.V. - Sektion München
IBAN DE62 7601 0085 0137 9518 59
BIC PBNKDEFF
Projekt Sumbawanga













Bitte unterstützen Sie uns