StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt

Alle zwei Minuten wird  hier bei uns in Deutschland ein Mensch Opfer häuslicher Gewalt, fast jeden 2. Tag wird eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. 155 Femizide zählte das BKA allein 2023 - das waren 22 mehr als noch im Jahr zuvor. Seit 2018 ist die Zahl der Gewaltvorfälle innerhalb von Partnerschaften um fast 20 Prozent gestiegen. 

Und hinter jeder dieser Zahl verbergen sich die Schicksale von Hunderttausenden Frauen und Kindern.

Wir sagen StoP!  Das Projekt "Stadtteile ohne Partnergewalt" wirkt präventiv und genau dort, wo die Gewalt stattfindet: im direkten Wohnumfeld der Opfer. Es vernetzt bestehende Hilfs- und Beratungsangebote vor Ort, empowert Nachbar*innen, klärt auf, initiiert Bildungsangebote, knüpft stabile Sicherungsnetze und schafft so die Grundlage für ein lebendiges Miteinander im Quartier. Herz und Seele sind engagierte Bewohner*innen, die all dies unendgeldlich auf die Beine stellen. 

Dort, wo Menschen aktiv miteinander leben und wirken, sich austauschen, Feste feiern, Sport treiben, beobachten Wissenschaftler weltweit weitaus weniger Gewalt und ein Abkehr von Vorbehalten gegenüber anderen Geschlechtern, Weltanschauungen, Kulturen oder Generationen. StoP stiftet Gemeinsinn, doch wie so viele Programme gegen häusliche Gewalt ist auch StoP chronisch unterfinanziert. 

Unsere aktiven Nachbar*innen benötigen Mittel zur Unterstützung ihrer Bildungsarbeit, von Aktionen und Öffentlichtkeitsarbeit in den derzeit 22 Projekten u.a. in Hamburg, Berlin, Dresden, Glinde, Braunschweig, Bielefeld, Bersenbrück, Bremen oder Freiburg. der bundesweite Verein benötigt Unterstützung, um neue Spender und Fördermitglieder zu gewinnen und wir benötigen eine überregionale Wissenstransfer- und Empowerment-Stelle, um den Gedanken von Gewaltfreiheit, Gleichberechtigung und fairem Miteinander durch qualifizierte MItarbeiter*innen in die Fläche zu tragen und damit langfristig mehr Frauen und Kinder zu schützen. Gelunge Prävention verringert sich nicht nur unsägliches Leid, es spart auch immense Ausgaben. Laut Prof. Dr. Sylvia Sacco belaufen sich die Folgekosten häuslicher Gewalt auf wenigstens 3,8 Milliarden Euro im Jahr. 

Das BKA gab die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt 2023 mit 256.276 Personen an. Wir alle wissen, dass dies nur die Spitze des Eisberges ist. Bitte helft mit, möglichst alle Frauen durch aktive Nachbarschaften langfristig zu bestärken und zu schützen.