Inklusion und Umweltschutz: Unser Spülmobil

Gemäß des zwölften Sozialgesetzbuches ist es für Menschen mit starker Leistungsbeeinträchtigung möglich sich, zusätzlich zur Grundsicherung, durch eine geringfügige Beschäftigung einen Zuverdienst zu schaffen. Eine solche Möglichkeit wollen wir mit unserem Spülmobil schaffen, welches auf Inklusion der Adressat*innen abzielt und einen Raum schaffen soll, in dem Betroffene eine sinn-, selbstwert- und kontaktstiftende Beschäftigung ausüben, in der sie ihre Potentiale und Fähigkeiten ausschöpfen können.  Hierzu werden verschiedene Aufgabenbereiche (Betrieb, Kundenbetreuung und Marketing/Öffentlichkeitsarbeit) angeboten, in denen unter fachlicher Anleitung einfache bis komplexe Arbeiten ausgeführt werden können.

Inklusion und Vermeidung sozialer Isolation: Wir wollen eine Beschäftigung schaffen, die genau auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten ist. In diesem Rahmen wollen wir eine inklusive Arbeitsumgebung schaffen, die Fähigkeiten, Selbstvertrauen und Zugehörigkeitsgefühl fördert und gleichzeitig Kontakt zwischen den Menschen in einer heterogenen Gesellschaft herstellt. So können Vorurteile vermindert und auf eine inklusivere Gesellschaft hingearbeitet werden.

Umweltschutz: Durch Einweggeschirr sind laut der deutschen Gesellschaft für Verpackungsforschung im Jahr 2017 unglaubliche 65.645 Tonnen an Müll entstanden. Aufgrund dieser Nachhaltigkeitsproblematik hat der Gesetzgeber 2021 zumindest Einweg-Plastik-Geschirr verboten, faktisch wird das Verbot aber nur unzureichend kontrolliert und andere Formen des Einweggeschirrs sind immer noch erhältlich. Hier wollen wir tätig werden und unsere Umwelt bewahren, indem (bspw. bei Festen) klassisches Geschirr verwendet werden kann, welches direkt gespült wird.

Entwicklungsstabilisierung und Förderung: Die Arbeit im Spülmobil bietet Mitbestimm-Möglichkeiten bei den Arbeitszusammenhängen und lässt sich in Umfang und Art an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Adressat*innen anpassen.

Bereits im vergangenen Jahr haben wir versucht dieses inklusive Projekt umzusetzen. Dabei erhielten wir eine positive Resonanz der Stadt Marburg und Kooperationspartner standen bereits in den Startlöchern. Insgesamt sind jedoch für einen vollständigen Start des Projekts inklusive Anschaffung, Mittel für eine pädagogische Anleitung und die erste Deckung laufender Kosten auf 4 Jahre ca. 300.000 Euro notwendig, was eine externe Finanzierung notwendig macht. Ein unabhängiges betriebswirtschaftliches Gutachten kam dabei zu dem Schluss, dass dem Projekt eine positive Prognose bescheinigt werden kann. Nun wollen wir versuchen das Projekt zusammen mit euch zumindest für das erste Jahr zu stemmen, denn gemeinsam können wir etwas bewegen und unsere Gesellschaft noch inklusiver machen!