Streuobstwiesen sind im Landkreis Miltenberg noch sehr weit verbreitet. Früher bildeten sie einen „grünen Gürtel“ um die Dörfer und versorgten diese mit frischem Obst, die Wiesen dienten als Weideflächen und brachten Heu für den Winter. Heute steht immer mehr der ökologische Wert der Streuobstwiesen im Vordergrund, denn auf den extensiv genutzten Flächen tummeln sich rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten. Doch diese einzigartige Artenvielfalt ist in Gefahr. Viele Streuobstgebiete müssen Gewerbegebieten, Straßen und Neubaugebieten weichen. Immer weniger Menschen interessieren sich für den Streuobstbau, so dass die Bäume oft überaltert und schlecht gepflegt sind. Auch der Klimawandel setzt den Obstbäumen zu, und in unserem Landkreis wurde die Mistel zur echten Plage, die den Bäumen Wasser und Nährstoffe entzieht und so ihr Leben verkürzt.
Diesem Trend will der Landschaftspflegeverband entgegenwirken und hat sich eine ganze Reihe von Maßnahmen ausgedacht. Mit Förderprogrammen sollen Anreize für Neuanpflanzungen geschaffen werden, auch die Altbäume sollen besser gepflegt werden. Dazu organisiert der LPV zahlreiche Schnittkurse. Mit vielen kleinen Aktionen soll in der Öffentlichkeit wieder das Interesse an den Streuobstwiesen geweckt werden, denn sie sind auch ein idealer Erholungsort für Familien. Nicht zuletzt hat der LPV ein Projekt gestartet, um die Verbreitung der Mistel zu stoppen.
All diese Aktivitäten sind natürlich mit Kosten verbunden. Für Neuanpflanzungen werden z. B. neben dem Bäumchen auch ein Pfahl, ein Verbissschutz und ein Wühlmauskorb benötigt. Bei Schnittkursen entstehen Ausgaben für das Honorar des Seminarleiters und für die Räumlichkeiten. Bei geförderten Projekten, z. B. für die Pflege von Obstbäumen, ist ein Eigenanteil vom LPV zu tragen. Als gemeinnütziger Verein sind wir auf Spenden angewiesen, um all diese Aktivitäten finanzieren zu können.