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Zum Auftakt: Filmemacher Kuno Richter im Zeitzeugengespräch

D. Speer
D. Speer wrote on 15-03-2013

DDR – Was geht mich das an? – Filmemacher Kuno Richter als Zeitzeuge in Weimar

Unsere erste Projektwoche kann beginnen. Wir danken herzlich allen bisherigen Spenderinnen und Spendern für die freundliche Unterstützung. Zum Auftakt und als erster Zeitzeuge wird am 20. März der Berliner Journalist und Filmemacher Andreas Kuno Richter nach Weimar kommen.

Herr Richter, Jahrgang 1959, ist in doppelter Hinsicht ein spannender Gast und Gesprächspartner für Jugendliche. Als Zeitzeuge kann er über seine persönlichen Erfahrungen berichten, als Medienmensch und Vermittler von Geschichte(n) hat er seit zwanzig Jahren zahlreiche Filmbeiträge und Reportagen hergestellt, die das Leben in der DDR hinterfragen und gerade für junge Menschen anschaulich machen sollen.

Nach einer Lehre als Hochseefischer, war er als Journalist tätig und hat danach beim Kultsender „ELF 99“ gearbeitet. Die enge Verknüpfung zwischen Biographie und Beruf öffnet deshalb vielfältige Fragen an sein Leben vor und nach 1990. Darum leitet die erste Projektwoche des Programms „Mauern überwinden“ auch die grundsätzliche Frage: DDR – Was geht mich das heute noch an?

In häufig ausgestrahlten Dokumentarreihen hat Kuno Richter unter anderem die Medien-, Alltags- und Konsumgeschichte der DDR beleuchtet, sich jüngst aber vor allem mit tabuisierten Themen wie den Neonazis oder dem Mythos vom Antifaschismus der DDR beschäftigt. Er rekonstruierte unbekannte Schicksale und Lebensläufe mit Filmen über die Verhaftung Jugendlicher im Jahr desMauerbaus, untersuchte dramatische Fluchtgeschichten sowie das kurze Leben des Matthias Domaschk, der 1981 in der Haft der DDR-Staatssicherheit in Gera zu Tode kam.

Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit bilden Expeditionsfilme über und aus dem Regenwald (West-Papua undAmazonas), wobei er wiederholt indigene Völker filmisch begleitet und humanitäre Projekte unterstützt hat.Kuno Richter hat für seinen Dokumentarfilm „Der Verrat – Wie die Stasi Kinder und Jugendliche als Spitzel missbrauchte“ im Jahr 2011 den renommierten Bayerischen Fernsehpreis erhalten. Gerade dieses Thema verspricht eine spannende Diskussion und transportiert vermeintlich historische Fragen in das Hier und Jetzt.

Sein neuester Film „Der verlorene Sohn. Uwe Böhnhardt – Der Weg in den Untergrund“ (2012) befragt die weithin unaufgeklärte Biographie eines der mörderischen Mitglieder des sogenannten „NSU“ aus der Sicht von Jenaer Jugendlichen.

Weitere Informationen zu seinen Filmprojekten: www.kunorichter.de

Zur Zeitzeugin im April hier bald mehr und ausführlicher. Wir freuen uns immer auf Ihre Fragen und Anregungen zum Projekt.

Das Projektteam - Daniel Speer, Daniel Börner und Torsten Eckold