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Wir haben 6.691,20 € Spendengelder erhalten

Berliner Obachlosenhilfe e. V.
Berliner Obachlosenhilfe e. V. wrote on 21-11-2025

Hallo zusammen,
 es ist höchste Zeit, mal wieder „Danke“ zu sagen. „Danke an Sie und Euch, die unsere Arbeit unterstützen. „Danke“ nicht nur für die finanzielle Unterstützung – sondern vielmehr „Danke“ auch für das Maß an Mitmenschlichkeit, das dieser Unterstützung zugrunde liegt. Dass so etwas derzeit nicht selbstverständlich ist, dazu müssen wir nicht in die „große weite Welt“ schauen. Ein Blick auf unsere Straßen, vor unsere Haustür genügt. Es tut uns einfach gut, zu wissen, dass es „da draußen“ noch andere Menschen gibt, denen Begriffe wie „Solidarität“, „Menschlichkeit“ oder „Empathie“ nicht fremd (geworden) sind. Mehr noch – die diese Werte (!!!) leben und ermöglichen. 

„Danke“ dafür. 

Selbstredend wollen wir an dieser Stelle auch gern Rechenschaft ablegen darüber, wie wir Ihre und Eure Mittel verwendet haben: Zuerst einmal – wir sind gewachsen. Unsere Kollegin Maya hat sich entschieden, Ihren Lebensweg andernorts fortzusetzen. Dafür haben wir zwei neue Kolleg*innen – Gina und Franz – gewinnen können. So sind wir nun also zu dritt und, wenn man unsere Kollegin Anni hinzurechnet, die sich um den Bereich „Projektkoordination/Wohnen“ kümmert, sogar zu viert. Neue Leute bringen neuen Schwung und das ist auch gut so. Neue Konstellationen, neue Ideen bringen neue Reibungspunkte und daraus entstehen neue Wärme und neues Funkensprühen. Genau das war der Plan. Und er funktioniert. In der Praxis bedeutet das, dass wir neue Klient*innen betreuen können, ohne Abstriche an den laufenden Betreuungsprozessen machen zu müssen. Es setzte sogar ein kleiner „Schneeball-Effekt“ ein – da sich unser Angebot vor allem durch Mundpropaganda verbreitet („Du, die haben mir voll gut geholfen, da musst Du auch mal hin!“), erreichten wir in kurzer Zeit neue Adressat*innenkreise. Und so umfasst unser „Leistungs-Portfolio“ nunmehr so ziemlich alles „von der Wiege bis zur Bahre“ (wortwörtlich), von Ost nach West, von Nord nach Süd, von ganz unten bis nach ganz oben. Zum Beispiel… … arbeiten wir mit Personen, denen aus widersinnigen bürokratischen Gründen der Zugang zum Wohnungsmarkt erschwert wird, obwohl sie schwarz auf weiß anspruchsberechtigt sind. … betreuen wir Personen, denen aufgrund diskriminierender Gesetzesauslegung die Lebensgrundlage in Deutschland entzogen werden soll. … unterstützen wir Menschen, die zu der Einsicht gekommen sind, dass ihr Leben (auf der Straße) keine Perspektive hat und die daran etwas ändern wollen (und dann am Hilfesystem scheitern). … betreiben wir weiterhin unser Wohnprojekt Bahnhof E.I.N.S., das „etwas andere“ Angebot für Menschen, die aus der Wohnungs- bzw. Obdachlosigkeit herauskommen wollen. 
Natürlich können wir solche Aufgaben nicht allein lösen und arbeiten nicht im luftleeren Raum. Jede ganzheitliche soziale Arbeit funktioniert nur so gut wie das Netzwerk, in dem sie sich bewegt. Deshalb kooperieren wir weiterhin mit vielen Partner*innen. So z.B. mit dem Netzwerk „Housing First“, bei dem wir viele praktische Erfahrungen sammeln und reflektieren können. Hier stellen wir unter anderem „Carl“ zur Verfügung – einen Transporter, den die Kolleg*innen kostenlos nutzen können, wenn sie mit ihren Klient*innen Wohnungsein- und - umzüge durchführen. Oder auch mit dem „Dental Street Day“ (der bei uns „Zahnfee-Tag“ heißt), für den sich Zahnärzt*innen aus ganz Berlin zusammengetan haben, um obdachlosen oder anderen bedürftigen Personen Zahnbehandlungen bis hin zu Zahnersatz kostenlos (!) zu ermöglichen. Wir haben die Koordination des Ganzen übernommen und so waren es am Ende knapp 30 Personen, die das Angebot in Anspruch genommen haben. Und natürlich sind wir auch weiterhin in verschiedenen Netzwerk-Runden unterwegs, sei es, um ganz konkret bestimmte Angebote an bestimmten „Hotspots“ zu organisieren oder auch, um die Auswirkungen politischer (Fehl-)Entscheidungen abmildern zu helfen. 
Sprich: Wir tanzen auf vielen Hochzeiten. Manche davon würde es ohne uns gar nicht geben. Dass wir das tun können, dass wir so unabhängig, flexibel und am tatsächlichen Bedarf der Menschen auf der Straße orientiert arbeiten können – das verdanken wir Ihrer und Eurer Unterstützung. Denn als Verein, der ausschließlich aus Spenden finanziert wird, hängen wir an keinem öffentlichen Tropf. Das macht uns zwar einerseits immun gegen alle möglichen politischen Wetterwechsel, andererseits aber auch anfällig für einen gesamtgesellschaftlichen Trend zur Entsolidarisierung. Sie und Ihr aber seid der Beweis dafür, dass es da draußen noch Menschen gibt, die bereit sind, in der Finsternis eine Kerze (oder, bei Bedarf, auch einen Flammenwerfer) anzuzünden. 
Danke dafür. Das Team der BOH-Sozialarbeit