„Stell Dir vor: Du bist eine Frau, in Deinem Land herrschen Chaos und patriarchalische Strukturen, Gewalt ist allgegenwärtig – auf der Straße und in Deiner Familie. Was würdest Du tun? Du würdest nach dem sichersten Ort suchen, um Hilfe zu finden: einem Ort, an dem Sie sich geschützt und frei fühlen, einem Ort mit einer vertrauensvollen Umgebung. Genau das bieten wir hier an“, erklärt Souad, Psychologin bei dem Beratungszentrum Nataj in Bengasi (Ost-Libyen).
‚Safe spaces‘ für Frauen – auf Deutch ‚geschützte Räume‘ – gibt es in Libyen kaum. Über erlebte Gewalt zu sprechen ist ein großes Tabu. Frauen und Mädchen, die darunter leiden, haben selten die Möglichkeit, sich dagegen zu wehren und Unterstützung zu bekommen: Es gibt keine Gesetze, die sie davor schützen, keine Anlaufstellen für Gewaltbetroffene, kaum Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt und häufig folgt gesellschaftliche Stigmatisierung der Betroffenen.
Der Bedarf ist aber enorm. Denn wie in allen Kriegs- und Krisenkontexten gilt auch in Libyen: Je perspektivloser und instabiler die Lage wird, desto mehr steigt die Gewalt gegen Frauen.
Im Nataj Zentrum können Frauen selbst entscheiden, was sie für ihre Zukunft brauchen: Einen Computerkurs, eine Ausbildung als Schneiderin oder Konditorin, eine Beratungsstunde mit einer Psychologin oder rechtliche Unterstützung. Oft ist schon das wohltuende Miteinander mit anderen Betroffenen eine herausragende positive Erfahrung in ihrem Leben. Sie wissen, dass sie an einem Ort der absoluten Vertraulichkeit sich frei entfalten können. Im Zentrum erleben die Frauen Solidarität und bauen auf ihre eigenen Ressourcen auf, bis sie ihr Leben (wieder) selbstbestimmt führen können.
„Hier haben wir Freundschaften geknüpft und uns als Freundinnen gegenseitig gestärkt“, sagt Humaira, eine Besucherin des Zentrums: „Nataj ist nicht nur eine Organisation, sondern unser zweites Zuhause für uns“
Das Beratungszentrum für Frauen in Bengasi ist ein wichtiger Ort, der bisher keine staatliche Unterstützung aus Libyen erhält. Er wird allein durch Spenden und privates Engagement betrieben. Ohne Spenden können wir diesen Safe Space nicht weiter unterstützen. Hilf uns, das Nataj-Zentrum für Frauen lebendig zu halten und nachhaltig zu gestalten!
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… stellst Du sicher, dass gewaltbetroffene Frauen in Bengasi Schutz und Beratung finden können
… ermöglichst Du ihnen, ihre Traumata zu bewältigen und ihre Zukunft selbstbestimmt in die Hand zu nehmen
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