Somalia: Kampf gegen Genitalverstümmelung

 Mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen sind weltweit Opfer von Genitalverstümmelungen (Female Genital Mutilation – FGM). Dabei handelt es sich um eine archaische Tradition, mit der die Mädchen „rein“ bleiben sollen, bis sie verheiratet sind. Somaliland, eine autonome Region im Norden Somalias, hat mit 90% eine der höchsten FGM-Raten. Ohnehin lebt dort mehr als die Hälfte der Bevölkerung in absoluter Armut. Viele haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und einen niedrigen Bildungsstand, wodurch die Situation zusätzlich verschlimmert wird. Häufig sterben die Mädchen während des Eingriffs oder erleiden ihr Leben lang physische und psychische Qualen in Folge der oft stümperhaft durchgeführten Praktik. 

Bereits 1992 haben die Vereinten Nationen FGM als Menschenrechtsverletzung eingestuft, aber die Tradition lebt fort. Daher arbeiten wir mit lokalen Partnern vor allem daran, Aufklärungsarbeit zu leisten, damit Familien, religiöse Führer, Lehrkräfte und Beschneiderinnen sich über die fatalen Folgen und grundlegende Rechte, wie die Selbstbestimmung über den eigenen Körper, bewusst werden. Außerdem bieten wir Alphabetisierungskurse an und verhelfen Beschneiderinnen zu neuen beruflichen Perspektiven.