In der inklusiven WG in Bremen leben seit mittlerweile fünf Jahren acht junge Erwachsene mit und ohne Behinderung zusammen. Von dem gemeinsamen WG-Leben profitieren alle – die Bewohner*innen mit Beeinträchtigung stehen mitten im Leben und werden von ihren Mitbewohner*innen unterstützt. Diese erleben Inklusion am eigenen Leib. Gemeinsam setzen sie den Grundstein für eine bunte, vielfältige Gesellschaft.
Für Menschen mit Beeinträchtigung führt der Weg nach dem Elternhaus häufig in das stationäre Wohnheim. In der inklusiven WG bekommen sie die Möglichkeit wie junge Menschen ohne eine Beeinträchtigung in einer WG zu leben. Dies ermöglicht ihnen die gesellschaftliche Teilhabe und führt zu mehr Selbstständigkeit. Die WG ist eine mögliche Station zwischen dem Elternhaus und der ersten eigenen Wohnungen – wie bei anderen jungen Menschen auch.
Die Idee der WG: Menschen mit und ohne einer Behinderung helfen sich gegenseitig – zum Beispiel beim Einkauf oder beim pünktlichen Aufstehen. Pflegerische Tätigkeiten übernimmt bei Bedarf ein Pflegedienst. Ansonsten sind die Bewohner*innen selbst zuständig: Sie organisieren sich mittels Putzplan, kochen gemeinsam und entscheiden bei freien Zimmern über neue Mitbewohner*innen. Die Gründung der ersten inklusiven WG in Bremen ist ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion, die hier im Kleinen ganz selbstverständlich gelebt wird.
Neues Konzept ist erfolgreich
Für Bremen war das Konzept einer inklusiven Wohngemeinschaft 2017 völlig neu. Die erste inklusive WG ist also ein Leuchtturmprojekt in der Stadt. Betreutes Wohnen in der Einrichtung eines Trägers der Behindertenhilfe in Bremen für Nicht-Behinderte zu öffnen, war eine Herausforderung. Aber es hat sich gelohnt.
Da das Projekt seit nun etwa fünf Jahren erfolgreich läuft, planen wir eine zweite inklusive WG zu eröffnen. Die neue WG wird in der Bremer Vahr ihr Zuhause finden. Hier werden ab 2023 zukünftig drei junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammenleben. Damit bieten wir eine kleinere Wohngemeinschaft an. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es viele junge Menschen gibt, die Interesse am Leben in einer WG haben, dabei aber eine kleinere Gemeinschaft bevorzugen.
Wir brauchen Unterstützung
Die Zimmer werden von den WG-Mitgliedern individuell eingerichtet. Für die Gemeinschaftsräume suchen wir noch nach Unterstützung, um dort eine Einbauküche, Sitzmöbel oder die Beleuchtung bereitzustellen. Viele junge Menschen verfügen beim Einzug in die erste eigene Wohnung nur über geringe finanzielle Mittel. Menschen mit einer Beeinträchtigung haben häufig noch weniger Geld zur Verfügung. Aus diesem Grund würden wir die Gemeinschaftsräume mit Ihrer Hilfe gern ausstatten.
Helfen Sie uns, ein besonderes Projekt zu verwirklichen!