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KAT Centre und ich ohne Gäste - aber mit Euch!

Public fundraising event page

Dank für Eure Hilfe!

gabriele g.
gabriele g. wrote on 16-04-2020

Liebe Freunde,

ich möchte Euch ein Update senden. Samuel Davies, der Leiter des KAT Centre, schrieb eine Mail, wie die Lage derzeit in Kathmandu ist. Ich habe sie so gut es geht übersetzt, erreiche aber nicht die Eleganz des englischen Originals.

Lieber Freund des KAT-Zentrums,
ich möchte Ihnen berichten, was wir dank Ihrer Unterstützung in dieser kurzen Zeit erreicht haben.

Nepal befindet sich derzeit am 22. Tag einer strikten Abriegelung, bei der alle nicht unbedingt notwendigen Fahrzeuge verboten und fast alle Bewegungen gestoppt wurden. In den ersten Tagen hatte unser Team große Schwierigkeiten zur Arbeit zu kommen und wurde mehrfach von Polizeibeamten bedroht. Seitdem haben wir die Erlaubnis erhalten, uns sicher fortzubewegen - alle unsere Tierärzte und Tierpfleger kommen zur Arbeit und unsere beiden Krankenwagen sind im Einsatz.

Jeden Tag sind wir weiterhin dabei, kranke und verletzte Tiere zu retten. Soweit ich weiß, sind wir nach wie vor die einzige Organisation, die diese Arbeit fortsetzt. Sogar Tierkliniken haben weitgehend geschlossen. Die Tierärzte, die geöffnet haben, übernehmen bestimmte Fälle, die sie als schwierig erachten, nicht mehr. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen größer denn je ist. Immer mehr Menschen melden uns Fälle und sie kommen aus der ganzen Stadt - und darüber hinaus. Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit um die Tiere zu erreichen, bevor es zu spät ist.

Zu der enormen Nachfrage nach Rettung und Behandlung kommt nun eine zweite Krise hinzu. Es ist 22 Tage her, dass Restaurants und Fast Food Stände das letzte Mal geöffnet waren und diese sind eine sehr wichtige Nahrungsquelle für Streuner aller Art: Hunde, Kühe, Affen und Katzen. Wir arbeiten verzweifelt daran diese Tiere weiterhin mit Nahrung zu versorgen.



Einige, die in Tempelanlagen leben, sind durch die Restriktionen "eingesperrt" worden, unfähig zu entkommen und mit wenig Hoffnung, dass Hilfe sie erreicht. Wir kaufen Tonnen an Fleisch und Reis und liefern sie täglich an die verletzlichsten Hunde - Mütter mit Welpen, unterernährte und schwache Hunde. Eine weitere Katastrophe droht, wenn diese Tiere sterben und ihre Kadaver in den Strassen liegen bleiben. Weiteren Seuchen wären unausweichlich. 

Das sind große Herausforderungen, aber es sind Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Wir haben Glück, dass es eine ganze Reihe von Freiwilligengruppen in verschiedenen Teilen Kathmandus gibt, die mithelfen und großartige Arbeit leisten. Während ich dies schreibe, ist die Hälfte unseres Teams unterwegs, um weiterhin Tiere zu füttern, während die andere Hälfte verletzte Hunde auf der Straße behandelt. Es gibt bis zu 30.000 Hunde, die auf den Straßen von Kathmandu umherstreifen und unsere Lebensmittelrechnung beläuft sich inzwischen auf über 1000 Dollar, während allein unsere Medikamente regelmäßig 1500-2000 Dollar pro Monat kosten. 

Was wir seit Beginn der Abriegelung erreicht haben:
  • 29 Notfall-Rettungen 
  • Behandlung von zwei Tollwutverdachtsfällen
  • Zahlreiche Straßenbehandlungen
  • Fütterung  Tausender von Straßentieren. 
Natürlich sind nicht alle Dinge gut. Die Bewegungsfreiheit ist immer noch stark eingeschränkt, und überall in der Stadt gibt es Polizeikontrollstellen. Auch wir als Organisation haben unsere eigenen Grenzen. Die Beschaffung von Gesichtsmasken ist unmöglich geworden, und wir sind auf Spenden von Mitgliedern der Gemeinde angewiesen. Die Kosten sind hoch, und es fehlt uns immer noch an unseren wertvollen Besuchern und Freiwilligen aus Übersee, die ihr Fachwissen und ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Gleichzeitig spüren wir aber auch Hoffnung. Vor zwei Tagen (am 13. April) war der erste Tag des nepalesischen Neujahrs, und wir werten dies als Zeichen der Hoffnung auf einen Neuanfang. Trotz aller Schwierigkeiten planen wir weiterzuarbeiten, unabhängig davon, wie lange der Lockdown andauert.

RegardsSamuel. G. Davies
Infectious disease specialist
Kathmandu Animal Treatment Centre
London School of Hygiene and Tropical Medicine
Global Coordinator for The Leprosy Mission International

Liebe Freunde, bald kann ich das gespendete Geld nach Nepal senden. Ursprünglich wollte ich es verwenden, wenn ich selbst in Kathmandu bin. Dies kann aber wegen der Coronapandemie noch dauern.
Wenn die Mittel des Kat nicht ausreichen und der Lockdown anhält, soll es umgehend für die Fütterung und Behandlung der Streuner eingesetzt werden.
Ich hoffe, Ihr seid damit einverstanden.

Ich wünsche Euch einen schönen Frühling  und bleibt gesund,
Eure Gabriele