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18.000 km am Rad für eine Welt ohne Landminen

Public fundraising event page

Von Leshan nach Hanoi / From Leshan to Hanoi (9.12.2016)

Daniel S.
Daniel S. wrote on 13-01-2017

--- English version below ---

Bilder: http://www.landmine.at/18000-km-am-Rad.305.0.html#hanoi

Hallo an alle!

In Leshan ging es mir rundum gut! Eine nette Herberge und viel Essen, das gekostet werden wollte, ließen meinen Aufenthalt von sechs Tagen richtig kurz erscheinen und ich konnte die erste lange Regenperiode an einem netten Ort überbrücken. Vor allem konnte ich es genießen, weil ich mit meinem, um ein weiteres Monat verlängerten Visum keine Eile hatte aufzubrechen, da die Entfernung zur vietnamesischen Grenze nur etwa 1500 Kilometer betrug.

Auch als ich mich wieder aufs Rad schwang, hatte ich sehr kurze Tage und legte nur zwischen 60 und 80 km pro Tag zurück. Wiederum hatte die Landschaft etwas Faszinierendes. Entlang großer Flüsse in tiefen Tälern und durch Bambus- und Eukalyptuswälder fuhr ich Richtung Kunming. Die Höhe war kein großes Problem mehr; dafür waren die vertikalen Unterschiede wesentlich härter. Mit Pässen auf mehr als 2000 Meter Seehöhe und Flüssen unten bei 800 Metern legte ich viele Steigungen zurück (Bild 1).

Einmal wurde auch die Navigation ein Thema, als ich eine Abzweigung verpasste und eine zusätzliche Bergkette auf einer schrecklichen Schlammstraße überqueren musste ... Je tiefer ich in die weniger dicht besiedelten Gebiete kam, desto fremder wurden mir die Menschen. Die Bevölkerung in den Dörfern in Sichuan und Yunnan gehört meist einer der Minderheiten an, in den Städten vermischt mit Chinesen. Sie scheinen dort vorher nicht viele Ausländer gesehen zu haben und die Gewohnheit, einen Fremden zu begrüßen und Hallo zu sagen oder sein Lächeln zurückzugeben, scheint nicht zu existieren. Stattdessen starrten mich viele Menschen ohne Ausdruck von Emotionen an und wandten sich ab, als ich "Hallo" sagte.

Nach einer Woche erreichte ich unerwartet ein Touristengebiet, wo ausschließlich chinesische Touristen ihren Sommerurlaub verbringen. Der große See, umgeben von grünen Bergen, erinnerte mich stark an die Heimat :) vor allem, weil die lange Seeuferpromenade ruhig und sauber war.

Auch die zweite Woche nach Leshan war voller Überraschungen. Schließlich traf ich doch ein paar sehr nette und gastfreundliche Chinesen, die mich in ihre Stadt eingeladen und sich zwei Tage lang sehr gut um mich gekümmert haben. Ich konnte viele lokale Gerichte probieren und bekam eine Vorstellung von einigen Traditionen in China. Besonders die Gewohnheit, Karaoke zu singen, wann und wo auch immer ... So hatte ich die Ehre, vor einer High School-Klasse mit 70 Kindern ein Lied zu singen! Anscheinend gefiel es ihnen, weil ich danach eine halbe Stunde lang Autogramme gab ;)

Kunming mit einer Bevölkerung von ungefähr sechs Millionen Menschen war dann die erste richtige Stadt, die ich in China erreichte. Obwohl es nichts Besonderes zu sehen oder zu tun gab, blieb ich für eine Woche (Bild 2). Ich genoss das einfache Leben mit Essen um die Ecke und den Umstand, dass ich keinen Campingplatz suchen musste. Auch nutze ich die Zeit, um ein Visum für Vietnam zu bekommen.
Mit den immer kleiner werdenden Bergen südlich von Kunming veränderte sich auch das Klima ziemlich stark. Obwohl es Anfang November war, waren die Temperaturen so nah am Wendekreis des Krebses in den hohen Zwanzigern. Ich hatte einige schöne Tage in Puzhehei, einem anderen touristischen Ort für Chinesen, mit Karsthügeln umgeben von Seen und Reisfeldern (Bild 3 und 5).

Proviant zu beschaffen war in diesen letzten vier Wochen in China nie ein Problem. In jeder kleineren Stadt fand ich Supermärkte und in jedem Dorf viele kleine Restaurants und Bauernmärkte (Bild 4). Auch gute Dinge wie tropische Früchte wurden billiger und billiger, weil sie dort wachsen! Ananas, Mango, Bananen, Granatapfel, Khakis, ...

Im Vergleich zu den strengen Kontrollen in Zentralasien und in China war die Überquerung der Grenze zu Vietnam ziemlich einfach. Sie durchleuchteten nicht einmal meine Taschen oder schauten sich meine Fotos an.

In Vietnam angekommen, musste ich mich an eine andere Infrastruktur anpassen. Die Straße, die ich nahm, war in gutem Zustand und Essen war überall leicht zu finden. Aber es gab kaum einen Platz, um das Lager für eine ruhige Nacht aufzuschlagen, weil es einfach überall Häuser gab. Und wo kein Haus stand, gab es Landwirtschaft. Im Gegensatz zu China leben die Menschen in Vietnam entlang der Straße und nicht konzentriert in Dörfern. So nutze ich mein Zelt für eine Weile nicht, da es überall billige Unterkünfte und kleine Hotels gab. Auch war ich ein wenig traurig, dass die wenigen chinesischen Wörter, die ich gelernt hatte, hier sehr nutzlos waren und die Kommunikation wieder auf "Hände und Füße" beschränkt war ...

Auch die große Auswahl an Speisen war mit dem Grenzübergang verschwunden. Nudelsuppe ist weit verbreitet, aber auch andere gute Gerichte sind zu finden, wenn man ein wenig herumschaut, vor allem auf den Märkten. Irgendwo zwischen Hundefleisch und tropischen Früchten und Gemüse gab es einige kleine Stände mit lokalen Spezialitäten.

Nach nur fünf Tagen in Vietnam erreichte ich endlich mein nächstes großes Ziel: den Pazifischen Ozean – das Ende des Kontinents – in der weltberühmten Halong-Bucht (Bild 7 und 8). Dort traf ich mich mit Luca (der Schweizer Radfahrer, der auf der gleichen Route wie ich unterwegs war und mit dem ich durch die Provinzen Xingjian und Qinghai fuhr). Wir mieteten uns ein Kajak und nutzen unsere Campingausrüstung wieder. Wir kauften Proviant für drei Tage und soviel Wasser, wie wir nur tragen konnten und blieben für zwei Tage auf einer kleinen Insel (Bild 11).

Eine wirklich gute Möglichkeit um den  Touristenmassen aus dem Weg zu gehen, an die wir überhaupt nicht mehr gewohnt waren!

Dann fuhren wir gemeinsam nach Honoi und hier sitze ich nun, entspannt und ohne Druck, irgendwo anders sein zu müssen.

Liebe Leute, kurz vor Ende meiner langen Charity-Fahrt bitte ich euch um eure Hilfe: Unterstützt meine Aktion, spendet selbst und bittet eure Freunde, Verwandte, Bekannte um eine Spende, um unser gemeinsames Spendenergebnis zu verbessern.

Aufrichtigen Dank und liebe Grüße an alle!

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Images: http://tinyurl.com/18000-km-on-bike-until-Hanoi

Hello again!

Leshan treated me well! A lot of food to try and a nice hostel made the stay of six days seem very short. Also I could bypass the first long period of rainy weather in a nice place. Especially I could enjoy it, because with my visa extended for another month I was in no rush to get going, since the distance to the Vietnamese border was only about 1500 kilometers. 

Also when I started riding again I did very short days, only cycling between 60 and 80 kms per day. The landscape was somewhat fascinating once again. Alongside big rivers in deep valleys and through bamboo and eucalyptus forests I went towards Kunming. The altitude was not such a problem anymore; in exchange the vertical differences were much tougher. With passes at more than 2000 meters and the rivers down at 800 meters I covered a lot of vertical (pic 1). 

Navigation also became an issue once, as I missed a turn and had to cross an extra mountain range on a terrible mud road... the deeper I came into the less densely populated areas, the stranger the people became. Sichuan and Yunnan population is mostly minority people in the villages mixed with Chinese in the towns. They don't seem to have seen many foreigners there before and the custom of greeting a stranger and say hello or returning his smile doesn't seem to exist. Instead many people were just staring, with no expression of emotions and turning away when I said "hello". 

After the first week I unexpectedly reached a tourist area, where only Chinese tourists come for summer vacation. The big lake surrounded by green mountains strongly reminded me of home :) especially because the long lakeshore promenade was quiet and clean.

The second week after Leshan was also full of surprises. I finally met some very nice and hospitable Chinese, who invited me to their town and took very good care of me for two days. I was able to try a lot of local food and get an idea of how some traditions in china work. Especially the habit of singing karaoke whenever, wherever... I had the honor to perform a song in front of a 70 kids high school class! Apparently they loved it, because I was signing autographs for half an hour afterwards ;)

Kunming was finally the first real city I reached in China, with a population of some six million. Even though there is nothing special to see or do there I stayed for a week, enjoying the easy life with food around the corner and not having to look for a campsite (pic 2). Also I used the time to get a visa for Vietnam.

With the mountains getting smaller and smaller south of Kunming also the climate changed quite a bit. Even though it was beginning of November, so close to the Tropic of Cancer the temperatures were in the high twenties and I had some beautiful days in Puzhehei, another tourist place for Chinese, with karst hills surrounded by lakes and rice paddies (pic 3 and 5).

Provisioning was never an issue in those last four weeks in china, as I could find supermarkets in every smaller city and a ton of small restaurants and farmers markets in the villages. Also the good things like tropical fruit became cheaper and cheaper, because they are growing right there! Pineapple, mango, banana, pomegranate, khaki, ...

Crossing the border to Vietnam was rather easy compared to the strict controls in central Asia and coming into china. They didn't even scan my bags or look through my photographs.

Once in Vietnam I had to adapt to a different style of infrastructure. The road I took was in good condition and food was easy to find everywhere, but there was hardly any place to set up camp for a quiet night, because there were houses everywhere. And where there was no house, there was agriculture. As opposed to China in Vietnam the people live just along the road and not concentrated in villages. So I ended up not using my tent for a while, because there were cheap home stays and small hotels everywhere. Also I was a bit sad, that the few Chinese words I learnt were very useless here, and communication was limited to "hands and feet" again... 

Also the vast variety of food was gone with the border crossing. Noodle soup is prominent, but other good dishes are available if you look around a little, especially on the markets. Somewhere between dog meat and tropical fruit and vegetables there was some small food stalls with local specialties.
After only five days in Vietnam I finally reached my next big goal: the Pacific Ocean – the end of the continent – at world famous Halong Bay (pic 7 and 8). I met with Luca there (a Swiss cyclist, who did the same route as me. I cycled with him in Xingjian and Qinghai provinces). We ended up renting a kayak and taking use of our camping equipment again. We bought food for three days, loaded as much water as we could carry and stayed on a small island for two days (pic 11).

A very good way to avoid the mass of tourists, that we are not use to anymore!

Then we cycled to Hanoi together, and here I am sitting now, relaxed and with no rush to be anywhere else :)

Dear friends, just before the end of my long charity trip, I ask you for your help: Support my action, make a donation by your own and look for donors among your friends and family to improve our common donation result. 

Sincere thanks and many greetings to everyone!