Goodbye liebste Inge 🌺

Liebe Freunde und Wegbegleiter von Inge,

nach langem Kampf - anders kann man es wirklich nicht sagen - müssen wir Abschied von unserer Freundin, Kollegin, Nachbarin...nehmen; wie auch immer wir im Leben mit ihr verbunden waren. Viele von uns schon seit unzähligen Jahren, in denen wir immer wieder mit ihr gehofft , gebangt und gelitten haben, wenn der Krebs mal wieder zugeschlagen hatte. 

Alles begann mit der ersten Diagnose eines Lymphoms vor bald 30 Jahren. Die moderne Medizin konnte sie zum Glück schon damals retten und ihr viele Jahre Lebenszeit schenken. Doch die harten Therapien hinterließen auch deutliche Spuren und brachten sekundäre Krebserkrankungen hervor, gegen die man am Ende machtlos war.
 
Die Krebsforschung hat inzwischen viele neue, hochwirksame Ansätze entwickelt, die nicht nur die Überlebenschancen der Betroffenen erhöhen, sondern gezielt eine geringere Toxizität bei gleicher oder besserer Wirksamkeit ermöglichen sollen. Mit dem Ziel einer besseren Verträglichkeit und weniger Langzeitfolgen.

Mein Sohn Henry ist vor einem Jahr ebenfalls an einen Lymphom erkrankt und kämpft aufgrund schlechten Verlaufs bereits in zweiter Runde um sein junges Leben. Hodgkin erwischt überwiegend Menschen im jungen Alter. Wie Inge damals, muss auch er sich zur Zeit einer Hochdosis-Chemotherapie und Stammzelltransplantation unterziehen und fortan mit dem Risiko von Nebenwirkungen und Spätfolgen leben. 

Doch weil Mediziner, Forscher und die oft so beschimpfte Pharmaindustrie nicht müde werden, nach neuen Ansätzen zu suchen, stehen den Patienten heute viele innovative Ansätze zur Verfügung, die selbst bei schweren Fällen noch einen validen Grund zur Hoffnung auf ein Überleben geben, auf mehr Lebensjahre, mit bestenfalls weniger Beeinträchtigungen. 

Auch Henry profitiert von diesen neuen Möglichkeiten, insbesondere  von Antikörper-Therapien, die auch bei der Bekämpfung des Hodgkin-Lymphoms eine starke Waffe darstellen. Wir sind der GHSG so dankbar für Ihre Forschung und die hilfreiche Unterstützung in eigener Sache.

Wenn Ihr Euch im Gedenken an Inge an einem Abschiedsgeschenk beteiligen möchtet, würden wir uns eine Spende an die Deutsche Hodgkin-Gesellschaft wünschen. Denn auch, wenn der Krebs sie viel zu früh aus dem Leben gerissen hat, besteht für viele andere, junge Betroffene noch so viel Hoffnung. Die wir niemals aufgeben sollen! 

Lasst uns unser Leben wertschätzen. Es ist keine Selbstverständlichkeit. 
Das ist unbestritten Inge's letzte Botschaft an uns alle.

Herzlichst,
Sanny

PS: Auf dem Foto seht Ihr uns drei am 26.9.25 im Hospiz. Es war der Tag unserer Trauung, mit Henry als Trauzeugen (und natürlich Antje, die auf dem Bild leider nicht zu sehen ist, weil sie das Foto gemacht hat🥰)