Geschafft – dank des Malisa Home!

Katja Mittag
30.06.2017

Faiths Weg aus der Kinderprostitution

**Menschen­handel ist eines der größten und am schnellsten wachsenden kriminellen Geschäfte welt­weit. Die Philippinen gelten als Hotspot für pädophilen Sextourismus und kriminelle Cybersex-Angebote. Bis zu 100.000 junge Frauen werden dort sexuell ausgebeutet und missbraucht. In Schutzhäusern wie dem Malisa Home finden Mädchen und junge Frauen – wie die heute 17-jährige Faith – Zuflucht und erhalten die Chance auf ein sicheres, selbstbestimmtes Leben. **

Faith war 12 Jahre alt war, als sie die Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister übernahm. Ihre Mutter musste jeden Tag auf den entfernten Markt, um zu verkaufen, was das kleine Stück Land auf den Philippinen hergab. Es war trostlos in dem Vorort. Sie hatten nicht genug zu essen und wenig Kindheit. Als sie und zwei ihrer Freundinnen dann eines Tages von den vermeintlichen Vorzügen des Großstadtlebens hörten, liefen sie kurzer Hand los – ausgerechnet in Richtung Cagayan de Oro, einer Hochburg des Sextourismus des Landes. Die drei strandeten obdachlos in einem Einkaufszentrum, wo sie ein Schlepper auflas und ihnen das Blaue vom Himmel versprach. Sie erhofften sich Jobs als Kellnerinnen. Stattdessen wurden sie verkauft. An einen Zuhälter.

Wie bei Faith werden oft das Un­wissen und die Armut der Land­bevölkerung ausgenutzt, um die Kinder unter falschen Ver­sprechungen in die Städte und somit in die sexuelle Aus­beutung und Abhängig­keit zu locken. Menschenhändler und Zuhälter rauben den Mädchen ihre Kindheit.

→ Die medizinische Hilfsorganisation German Doctors e. V. kämpft für diese Mädchen und ist dabei auf Deine Spende angewiesen.

Um Mädchen aus der Prostitution zu retten und ihnen den Weg in ein selbstbestimmtes, sicheres Leben zu ebnen, hat die Organisation German Doctors e. V. gemeinsam mit der Schauspielerin und Ärztin Maria Furtwängler das Schutzhaus „Malisa Home“ gegründet. Hier erhalten die Bewohnerinnen im Alter von 8-18 Jahren Sicherheit und eine professionelle therapeutische Begleitung. Diese hilft ihnen, mit ihren traumatischen Erlebnissen umzugehen und Frieden mit ihrer Vergangenheit zu schließen. Die Mädchen können am Schulunterricht teilnehmen und sogar eine Ausbildung beginnen oder einen College-Abschluss machen.

So auch Faith. Ein halbes Jahr nach ihrer Ankunft in Cagayan de Oro erzählte ihr eine Mitarbeiterin der philippinischen Fraueninitiative Tingog sa Kasanag (TISAKA) vom Malisa Home. Zu diesem Zeitpunkt tanzte das Mädchen gerade in einer Nachtbar. Besonders erschütternd: Es brauchte einige Zeit, bis sie überhaupt bereit war, sich aus der Prostitution zu lösen. Viele der Mädchen fühlen sich finanziell unabhängig und sind vielfach nicht bereit, diesen zweifelhaften „Luxus“ aufzugeben. Sie haben einfach nie gelernt, was es bedeutet, Kind zu sein.

Mittlerweile ist Faith 17 und erhält im Malisa Home noch immer die nötige professionelle Hilfe, um ihrem Leben eine Perspektive zu können. Sie macht das Beste daraus: Im Jahr 2016 beendete sie erfolgreich die Highschool und ist nun im College für einen Bachelor of Arts in Kommunikationswissenschaften eingeschrieben. Die Kosten trägt das Malisa-Home-Stipendium.

Auf die Tricks von Schleppern würde Faith heute nicht mehr reinfallen. Ganz im Gegenteil: Gelegentlich besucht sie ihre Familie und erzählt den Mädchen in dem Ort von ihren Erfahrungen, in der Hoffnung, dass keiner der Teenager Opfer von Menschenhandel wird.

→ Hilf mit Deiner Spende, den Mädchen ein Stück ihrer Kindheit zurückzugeben.

  • Schulbesuch für ein Mädchen:
    Mit nur 22 Euro pro Monat ermöglichst Du den Schulbesuch für ein Malisa-Mädchen. Darin enthalten sind das Schulgeld, Lern- und Unterrichtsmaterialien, Kosten für Exkursionen und die Verpflegung.
  • Therapiekosten für ein Mädchen:
    Die Traumabehandlung für ein Malisa-Mädchen kostet für ein Vierteljahr ** 60 Euro**. Psychologen und Sozialarbeiter begleiten die Mädchen professionell auf ihrem schwierigen Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben und helfen ihnen, mit ihren traumatischen Erlebnissen umzugehen.

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German Doctors e. V. ist eine Hilfsorganisation aus Bonn. Die Ärzte arbeiten ehrenamtlich und gehen während ihres Jahresurlaubs oder im Ruhestand für sechs Wochen dorthin, wo ihre Hilfe dringend benötigt wird und verzichten dabei auf jegliche Vergütung. Dabei sind sie weltweit im Einsatz und kämpfen jeden Tag dafür, dass es den Betroffenen besser geht.

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