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Kenia: Mobile medizinische Versorgung - Zainabs Geschichte

A. Kurek
A. Kurek wrote on 12-09-2011

Zeinab kauert auf dem Boden ihrer Strohhütte. Ihre Hände zittern und ihre Augen sind verklärt. Vier ihrer Kinder sitzen ratlos um sie herum. "Ich habe Fieber", stammelt sie, als sich die Ernährungsberaterin des Kenianischen Roten Kreuzes zu ihr hinunterbeugt. Die Ernährungsberaterin war mit ihren medizinischen Kollegen vom Kenianischen Roten Kreuz in das Dorf Busbus gekommen, um die Bewohner auf Anzeichen von Mangelernährung und andere Erkrankungen zu untersuchen.

Zeinab hat noch eine kleine Menge Getreide übrig, aber sie hat keinen Appetit. Auch ihre Kinder können nichts zu sich nehmen und leiden regelmäßig an Durchfall. "Seit zwei Wochen geht das so ", erklärt Zeinab den Mitarbeitern des Roten Kreuzes.

Die vier älteren Kinder Zeinabs haben sich mit ihrem Vater auf die Suche nach einer Weide für die Ziegen gemacht. Kein leichtes Unterfangen in einer Region in der es seit fast 18 Monaten nicht geregnet hat. 22 Prozent der Bewohner der Region im Nordosten Kenias leiden an akuter Unterernährung. Die angebauten Pflanzen sind durch das Ausbleiben des Regens verdörrt. Viele Brunnen sind verschlammt und seit Monaten fast ausgetrocknet. Die Gemeinschaften hoffen nun auf Nahrungsmittelhilfe und Wasserlieferungen von Hilfsorganisationen.

"Jede Familie erhält zwei Mal Pro Woche 40 Liter Wasser ", sagt Guliye Osman, Leiter der örtlichen Grundschule. "Das ist nicht genug. Als Minimum benötigen wir eigentlich hundert Liter. Damit könnten wir auch unsere Wäsche und uns sauber halten. Aber wir können nicht mehr bekommen. Der nächste Brunnen ist gut 60 Kilometer entfernt. "

Das Programm des Kenianischen Roten Kreuzes zur mobilen medizinischen Versorgung der Dürreopfer wird in den nächsten Monaten 200.000 Menschen erreichen, die zu weit von der nächsten Gesundheitseinrichtung entfernt leben, um dort Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die mobilen Teams werden weiterhin den Schweregrad der Mangelernährung untersuchen, Impfungen für Kinder geben und andere gesundheitliche Probleme behandeln.

Die Dorfältesten geben dem Team von Kenianischen Roten Kreuz die Erlaubnis Zeinab mit in die nächste Klinik zu nehmen. Die Einrichtung ist nur mit den einfachsten Mitteln ausgestattet. Es gibt nur einen Arzt und wenige Medikamente, aber immerhin kann sich Zeinab in der Klinik erholen und bekommt Nahrungsergänzungsmittel für ihre Kinder. So werden auch sie bald wieder zu Kräften kommen.

Caleb Chemirmir vom Kenianischen Roten Kreuz beschreibt die langfristigen Auswirkungen die der gravierende Nahrungsmangel hat: "Heute habe ich Kinder gesehen, die an Rachitis leiden. Um so ein Krankheitsbild zu haben, müssen sie schon seit langer Zeit unzureichend mit Vitaminen und Mineralien versorgt werden. Im vergangenen Jahr waren rund 15 Prozent der Kinder unterernährt, aber jetzt sind die Zahlen noch viel höher. "

Die Gesundheitsteams der Kenianischen Roten Kreuzes werden in diesem abgelegenen Teil Kenias in den nächsten Wochen noch viele Menschen wie Zeinab treffen, die sich am Rande des Überlebens bewegen. Nur mit einer weitergehenden Finanzierung können die Teams auch in den nächsten Wochen Leben retten und so Hoffnung in diese dürregeplagte Region bringen. Auch nach der akuten Krise wird das Rote Kreuz sein Engagement für die Menschen fortsetzen, damit sie eine Chance auf ein gesundes Leben haben.