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Erhöhung des Projektbudgets und Beginn der RAVE

L. Richau
L. Richau wrote on 10-01-2023
Erhöhung des Projektbudgets. Wie im letzten Blogpost bereits angesprochen, waren für die Wiederaufnahme unserer zweiten Projektphase ein paar Anpassungen in der Planung nötig. Unter Anderem musste das Projektbudget erhöht werden um gestiegenen Materialpreisen, Inflation und den Kosten durch zusätzliche Reisen gerecht zu werden. Aufgrund der unvorhergesehenen Änderungen kurz vor der geplanten Baureise 2021 mussten wir unsere Umsetzung zunächst aussetzen. Dadurch sind statt der ursprünglich für den Herbst 2021 geplanten Umsetzungsreise nun drei Reisen nötig, um unser Projekt erfolgreich abschließen zu können. Zunächst war eine Organisationsreise zur Klärung der Situation vor Ort notwendig, in der gleichzeitig auch die Evaluation der ersten Projektphase stattfand sowie der interkulturelle Austausch und die Stärkung der Beziehung mit unserer Projektpartnerorganisation PROLASA.
In einer zweiten Reise sollen nun Bauvorleistungen und Absprachen umgesetzt werden. Im Frühjahr bis Herbst 2023 soll dann die große Bauumsetzungsreise stattfinden. 

Mit diesen Änderungen beläuft sich unser neues Projektbudget nun auf 221.400 €. Die Mehrkosten sind teilweise schon durch weiteres Fundraising gedeckt und wir sind optimistisch, die Finanzierung baldig abzuschließen.   


Der RAVE beginnt. Die Vorbereitungsreise für die Umsetzung der Bauvorleistungen haben wir RAVE getauft. In unserem Fall steht das nicht für eine Tanzveranstaltung mit elektronischer Musik, sondern für die Reise für Absprachen, Vermessung und Entladekran. Diese drei Ziele haben wir uns für diese Reise gesetzt, um dem erfolgreichen Ausbau des vorhandenen Wasserkraftwerks einen Schritt näher zu kommen. 

Am 30.11.2022 ging es für die erste Reisegruppe los nach Kigali.  In Kigali, der Hauptstadt Ruandas, mussten noch einige Materialien gekauft werden, die an unserem Projektstandort auf der Insel Idjwi nicht verfügbar sind. Hierbei musste der Großteil der Materialien schon vorab beschafft werden, da es auf der Insel sonst zu Lieferungsverzögerungen kommen kann. 
Nachdem die Einkaufsliste fertig geschrieben, übersetzt und mit Bildern versehen war, klapperten wir jegliche Fachgeschäfte für Werkzeug, Metallverarbeitung und Baumaterialien ab. Dazu gehört auch der Gancinjiro Markt, der im Grunde eine Ansammlung aus ganz vielen Mini-Baumärkten ist.  Zuerst machten wir einen Preisvergleich der verschiedenen Läden und Händler*innen, um anschließend mit Unterstützung von Jérôme, der bei unserer Partnerorganisation PROLASA angestellt ist, alles einzukaufen.  Als der zweite Teil der Reisegruppe dann auch in Kigali eingetroffen war und alle Einkäufe getätigt waren, ging es für uns mit dem Bus weiter nach Kibuye und von dort aus mit dem Boot direkt nach Idjwi. 



Auf Idjwi angekommen konnte die Umsetzung unserer Reiseziele beginnen: 

Zum einen wurde die Baustelle des Entladekrans eröffnet.  Dazu musste erst der richtige Bauplatz gefunden und eingerichtet, der Stahl gelagert, entrostet und gekürzt und Erde für die Betonage des Fundaments ausgehoben werden. Dies alles geschah mit der tatkräftigen Unterstützung der Mitarbeiter des Industriecampus. Dank der Arbeit von Josephat Silusawa, dem Chefingenieur von PROLASA und Elie Makusa, der in der Metallwerkstatt angestellt ist, konnten wir bereits in der ersten Woche zahlreiche Meilensteine der Fertigung abschließen. Aber auch die Menschen aus Lweza, dem Dorf oberhalb des Industriecampus, und weitere Mitarbeiter des Industriecampus tragen zum stetigen Fortgang der Baustelle bei. Aktuell werden die Verbindungen zwischen den Stahlträgern und die Bewehrung für die Fundamente gefertigt. 
Der Entladekran dient einerseits dem Entladen der Turbine, die in der kommenden Bauphase für das Wasserkraftwerk benötigt wird. Anderseits soll der Entladekran auch die Möglichkeit bieten, rund ums Jahr neue Maschinen und Materialien für den Industriecampus aus Booten herauszuheben und abgehende Produkte einfacher zu verladen. 



Zeitgleich dazu begann ein anderer Teil des Reiseteams mit der Vermessung des Hangs, an dem später der neue Kanal und das Fallrohr gebaut werden soll. Dafür wurden zuerst einmal Bodenpunkte gesetzt und das Referenznetz gemessen. Im Laufe der nächsten Wochen soll nun festgelegt werden, wo das neue Sandbecken platziert und wie der neue Kanal am Berg verlaufen soll. Zudem soll überprüft werden, welche Schwierigkeiten bei der Konstruktion der Wasserbauanlagen auftreten können. 



Das letzte große Ziel unserer Reise ist die Absprache mit unseren Projektpartnerorganisationen. Hier vor Ort sind wir im ständigen Kontakt mit unseren Projektpartnern um Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Planungen des Wasserkraftwerks zu besprechen. Außerdem wird ein neuer Implementierungsvertrag mit unseren Partnerorganisationen ausgearbeitet.  

Mit zuversichtlichem Blick auf die kommenden Wochen voller interkulturellem Austausch und gemeinsamer Arbeit freuen wir uns auf die künftige Zusammenarbeit mit den Menschen bei PROLASA und die spannende Zeit auf Idjwi.