NEIN zu Gewalt an Mädchen und Frauen!
Am 25.November ist der Internationale Tag „NEIN! zu Gewalt an Frauen“. Gewalt gegen Mädchen und Frauen gibt es überall auf der Welt, bei allen Völkern und in allen sozialen Schichten. Doch in armen Ländern haben es gewaltbetroffene Mädchen und Frauen sehr viel schwerer, Hilfe und einen Ausweg aus der Gewaltsituation zu finden.
So z.B. in Mali, einem der ärmsten Länder Afrikas. Hier gibt es zudem ein sehr starkes Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern, was in ausgeprägten und vielfältigen Formen der Gewalt gegen Mädchen und Frauen zum Ausdruck kommt. Eine Studie vom malischen Frauenministerium von 2002 nennt mehr als 20 unterschiedliche Formen der Gewalt gegen Frauen, jede Frau in Mali ist von mindestens einer betroffen. Hierzu gehören nicht nur die weithin bekannten Formen körperlicher Gewalt, wie häusliche und sexuelle Gewalt, sondern auch vielfältige Formen von psychischer Gewalt, ebenso Formen ökonomischer Gewalt, die sich darin ausdrücken, dass Frauen oftmals der Zugang zu Geld, Eigentum, Land und Bildung verwehrt wird. Des weiteren kommen soziale und traditionelle Gewalt hinzu, wie beispielsweise weibliche Genitalverstümmelung, frühe Zwangsverheiratung, das Verstoßen von vermeintlichen Hexen, der Zwang zu Levirat (Schwagerehe) und Sororat (Schwägerinnenheirat) und die extrem frauenfeindlichen Witwenrituale. Eine besonders grauenvolle Form der Gewalt wurde in jüngerer Zeit in den Krisenregionen ausgeübt, nämlich schwerste Vergewaltigungen als Kriegswaffe.
In der Verfassung Malis ist die Gleichberechtigung der Geschlechter verankert, auch die internationalen Konventionen zu den Rechten von Frauen und Mädchen wurden von der Regierung unterzeichnet. Doch die Rechtswirklichkeit sieht anders aus. Traditionelle Werte und soziale Normen sind tief im Bewusstsein der Gesellschaft verwurzelt. Deshalb braucht es Organisationen wie APDF, die die Rechte der Frauen stärken und die Frauen unterstützen, zu ihrem Recht zu kommen. 
Dass dies oft äußerst mühsam und langwierig ist, zeigt folgender Fall aus der Praxis: Die 19-jährige Suguri (Name geändert) wurde in der Commune Rurale de Sangarébougou von acht jungen Männern vergewaltigt, alle Täter konnten von ihr identifiziert werden. Die Mutter brachte ihre traumatisierte Tochter in eine Klinik, wo sie versorgt und ein medizinisches Gutachten erstellt wurde. Dieses lag dann zusammen mit einem Bericht bei der Gendarmerie, nichts geschah, die Polizei unternahm nichts. Schließlich bat die Mutter APDF um Unterstützung. Dort wurde man sofort tätig, intervenierte auf verschiedenen Ebenen und schaltete einen Rechtsanwalt ein, so dass endlich ein Strafverfahren gegen die Täter eingeleitet wurde.
Der Kampf für die Gleichstellung von Mädchen und Frauen und gegen die vielfältigen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt in Mali ist ebenso wichtig wie die Durchsetzung der Rechte von Mädchen und Frauen! Die Frauenrechtsorganisation APDF setzt sich unermüdlich ein für die Mädchen und Frauen in Mali, dabei können wir sie unterstützen!