Jahresüberblick Schwäbische Zeitung vom 18.10.2017

Pressebericht – Entwicklungszusammenarbeit in Kenia 2017 war ein großartiges Jahr für die Menschen in Msulwa, Kenia Dank großzügiger Spenden konnte Ushirika e.V. einige Projekte im Dorf Msulwa, Kenia realisieren. Schon im Januar begann das Wasserprojekt mit dem Kauf von sechs 1000 Liter Wassertanks, die an bedürftige ältere Menschen verteilt wurden. Dank einer großzügigen Spende der Firma Duktus aus Wetzlar, konnte das Projekt im April und im September weitergeführt werden. Im Dorf sind etliche Eltern allein gelassen worden, weil ihre Kinder wegen der Arbeit weggezogen sind. Das Leben im Dorf ist sehr spartanisch und es wird noch auf drei Steinen mit Holz gekocht. Die Wasserlöcher und das Bohrloch sind für diese alten Menschen, hauptsächlich Frauen, zu weit entfernt und manche schaffen den langen Fußweg nicht mehr. So haben diese Menschen einen Vorrat an Wasser direkt am Haus, was eine große Erleichterung für sie bedeutet. Insgesamt wurden in 2017 zweiundzwanzig Wassertanks mit den dazu gehörigen Dachrinnen verteilt. Hier war die Freude groß. Ushirika e.V. konnte 2017, dank der Weihnachtsaktion der Schwäbischen Zeitung, alle Prüfungsgebühren der Azubis an der Msulwa Youth Polytechnic (handwerkliche Schule) finanzieren. Bis die SchülerInnen ihre volle Gesellenprüfung haben, müssen sie drei Kurse belegen. Die ersten zwei Jahre erfassen die Grundausbildung, und führen zum Grade 3. In Teilzeitkursen können die SchülerInnen zusätzliche Fähigkeiten erwerben, in dem sie wieder für jeweils drei Monate einen Kurs belegen, die dann zum Grade 2 bzw. Grade 1 führen. Diese Prüfungsgebühren sind für die SchülerInnen fast unerschwinglich und reichen von 90 bis 130 Euro pro Prüfung. Die SchneiderInnen müssen sogar zwei Prüfungen ablegen, einmal für Damen und einmal für Herren. Es gibt einige aus dem Umkreis, die überhaupt nicht zur Prüfung erscheinen, weil sie das Geld dafür nicht aufbringen können. Das Prüfungszentrum in der nächsten Stadt, Ukunda, war sehr erstaunt zu sehen, dass alle SchülerInnen der Msulwa Youth Polytechnic angetreten waren. Das große Highlight dieses Jahres war der Bau eines Computerraumes. Die handwerkliche Schule besteht aus zwei großen Gebäuden, mit jeweils zwei Werkstätten. Ushirika hatte die Idee, diese beiden Gebäude zu verbinden und einen Raum daraus zu machen. Es mussten lediglich zwei Wände hochgezogen werden. Die Bauleitung übernahm Kathleen McMillan, die alle Materialien einkaufte und schaute, dass die gesamte Arbeit organisiert war. In knapp sechs Wochen war der Raum fertig und wird im November einsatzbereit sein. Alle Berufsfelder waren im Gange; die Maurer haben die Fundamente, die Mauern und den Boden fertiggestellt; die Schreiner haben den Dachstuhl gezimmert und mit Wellblech belegt, eine Holzdecke eingezogen und 12 Holztische  für den Unterricht plus einen Ausbilderpult gemacht; die Metallarbeiter haben die Tür, drei Fenstergitter und einen abschließbaren Schrank angefertigt.  Ushirika konnte einen Ingenieur für die Elektro-Installation finden, der mit Hilfe der Ausbilder und allen SchülerInnen der Elektroabteilung, die gesamte Schule elektrifizieren konnte. Nicht nur der Computerraum ist voll für 17 Laptops und einen Beamer verkabelt, sondern auch zwei Werkstätten sind mit Starkstrom für weitere große Maschinen ausgestattet. Die Außenanlage kann jetzt auch nachts beleuchtet werden. Diese Arbeit dauerte 4 Wochen und jetzt sind schon die ersten Anmeldungen für Computerkurse eingegangen. Außer Computerkursen wird die Schule vor allem Mädchen für Büroarbeiten ausbilden, denn das digitale Zeitalter erreicht in der Zwischenzeit auch die entlegensten Dörfer, denn alle Erstklässler haben von der Regierung Computer-Tablets als Buchersatz bekommen und die Sekretariate bekommen auch Laptops für die vielen Schülerlisten, die nicht mehr mit der Hand in riesigen Büchern geschrieben werden sollen. Zum Schluss, als Dank für die getane Arbeit, gab es für alle Beteiligten, zwei Ziegen, die hervorragend zubereitet wurden und alle konnten auf diese großartige Zusammenarbeit stolz sein. Ushirika sucht weiterhin Paten, die junge Menschen eine Zukunft bieten, in dem sie eine Ausbildung bekommen. Unser Motto ist und bleibt:Ausbildung ist Zukunft!