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Pakistan - zwei Monate nach der Flutkatastrophe

(Deleted User)
(Deleted User) wrote on 21-10-2010
Das Wasser im Norden des Landes ist weg, zurück bleiben Zerstörung und Verzweiflung. Rund zwei Monate nach dem Beginn der Flut in Pakistan sind immer noch 20 Millionen Menschen direkt von den Folgen betroffen. Ärzte der Welt hilft den Menschen in Pakistan.

In Folge der Überschwemmungen sind weite Teile des Landes zerstört, die Ernten sind vernichtet. Unterernährung und die Gefahr, dass Epidemien um sich greifen, sind ein großes Problem. Viele Menschen sind weiterhin auf Hilfestellung angewiesen. Die Menschen benötigen dringend Unterkünfte, Essen, sauberes Wasser und medizinische Betreuung.

Viele Menschen, die vor dem Wasser geflohen sind, kehren nun langsam zurück. Aber Millionen Männer, Frauen und Kinder haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren: Über 1.9 Millionen Häuser sind ganz oder teilweise zerstört. Erschwerend kommt hinzu, dass die Fluten rund ein Fünftel der Gesundheitseinrichtungen im Land zerstört oder beschädigt haben.

Ärzte der Welt im Nordwesten des Landes im Einsatz

Im Nordwesten, in Khyber Pakhtunkhwa leisten unsere Teams Soforthilfe. Dort sind 169 Gesundheitseinrichtungen teilweise oder ganz zerstört worden. In den Bezirken Swabi, Buner und Kohat versorgen fünf mobile ÄDW-Kliniken schon seit August 2009 die Flüchtlinge, die aufgrund militärischer Auseinandersetzungen zwischen Taliban und Militär fliehen mussten. Jetzt versorgen die Teams die Flutopfer, sie führen ca. 2.500 Konsultationen pro Woche durch.

Die Einsätze wurden in Folge der Flutkatastrophe auch auf die Bezirke Nowshera und Charsadda ausgeweitet. Sieben mobile Kliniken versorgen und impfen eine Bevölkerung die Menschen. Im Einsatzgebiet befinden sich rund 600.000 Menschen.

Rund 250 Patienten pro Tag

"In den Bezirken Nowshera, Charsadda und Kohat, die stark von den Überschwemmungen betroffen sind, behandelt jedes mobile Team rund 250 Patienten pro Tag. Viele Menschen leiden unter Hauterkrankungen und Durchfall, die aufgrund von verschmutztem Wasser und Hygieneproblemen entstehen und an Atemwegserkrankungen“, berichtet Marc van der Mullen, unser Koordinator vor Ort.

Die mobilen Teams von Ärzte der Welt bieten primäre Gesundheitsversorgung und verteilen in ihren Einsatzgebieten lebensnotwendige Güter wie sauberes Wasser, Wasseraufbereitungstabletten, Nahrung, Medikamente, Planen usw. Die Teams leisten auch Präventionsarbeit und klären die Bevölkerung über gesundheitsförderndes Verhalten auf, um sie vor Erkrankungen zu schützen

Fast 200 Menschen sind derzeit für Ärzte der Welt im Einsatz. Neben internationalen Helfern und Koordinatoren besteht unser Team hauptsächlich aus pakistanischen Fachkräften.

"Viele Menschen leben auf engem Raum miteinander. Mangelnder Zugang zu sauberem Trinkwasser führen vermehrt zu Durchfallerkrankungen", erklärt Marc van der Mullen. Deshalb hat Ärzte der Welt in Absprache mit den pakistanischen Gesundheitsbehörden zwei Behandlungszentren für Durchfallerkrankungen in der Stadt Kohat eröffnet.

Der Winter naht

In den kommenden Monaten wird sich das Erkrankungsprofil aufgrund des bevorstehenden Winters verschieben: Die Zahl akuter Atemwegserkrankungen wird bedingt durch die einfachen und oft fehlenden Unterkünfte und mangelndem Schutz vor der Kälte steigen.

Außerdem müssen die Gesundheitsstrukturen wieder hergestellt werden. Dies sollte vor allem unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse und möglicher Barrieren geschehen. Denn: Frauen und Kinder werden beim Zugang zu und bei der Inanspruchnahme von gesundheitlicher Versorgung oftmals benachteiligt. Ärzte der Welt will sicherstellen, dass Frauen und Männer, Mädchen und Jungen gleichermaßen Zugang zu Gesundheitseinrichtungen erhalten.

Ärzte der Welt seit 16 Jahren vor Ort:

  • Seit 1996: Projekt zur Basisgesundheitsversorgung und Gesundheitsdienste für Mutter und Kinder.
  • Seit 2004: Projekt zur Unterstützung von Opfern häuslicher Gewalt.
  • 2005 und 2006: Sofort- und Wiederaufbauhilfe nach einem verheerenden Erdbeben.
  • Seit 2009: Projekt zur Basisgesundheitsversorgung für Flüchtlinge in Folge der Kämpfe im Nordwesten des Landes.

Für weitere Rückfragen stehen gerne zur Verfügung:katharina.radmueller@aerztederwelt.org