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Oh wie schön ist Panama… Und Haiti?

(Deleted User)
(Deleted User) wrote on 09-02-2011

Liebe Unterstützer,

Barbados, Jamaica, Panama… die Karibik wartet gleich mit einer Reihe von Traumreisezielen auf. CARE-Helferin Sabine Wilke schreibt von der Hoffnung, dass noch ein weiteres Karibik-Land sich eines Tages zum friedlichen und idyllischen Urlaubsziel entwickelt hat – dass sie und viele andere Touristen und Haitianer bald auch auf „Ayiti Chéri“ (Haiti Liebling) entspannt und sorglos am Strand liegen können:

"Die Karibik weckt Sehnsüchte. Barbados, Aruba, Trinidad und Tobago – allein die Namen der verschiedenen Inseln im karibischen Meer verheißen Urlaubsfreude und Leichtigkeit. Jamaika klingt nach Reggae, Palmen und guter Laune. Kuba ist ein Traumreiseziel für all diejenigen, die ein Faible für amerikanische Oldtimer und den abgeblätterten Charme sozialistischer Revolution haben. Westlich des karibischen Meeres liegt Mittelamerika und seine beliebten Urlaubsorte. Panama kennt jedes deutsche Kind durch Janoschs Geschichten vom Tiger und Bär. Costa Rica lockt mit Naturparks und Traumständen. Und Haiti?

Viele karibische Staaten sind beliebte Urlaubsziele. Aber Haiti?

Das paradoxe an dem kleinen Inselstaat ist seine Lage inmitten von Urlaubsparadiesen und aufstrebenden Wirtschaftszentren. Brasilien ist nicht weit, Mexiko liegt gleich nebenan. Die zentralamerikanischen Länder entwickeln sich trotz Naturkatastrophen und bestehender sozialer Ungleichheit doch stetig weiter und es breitet sich bescheidener Wohlstand aus. Karibikinseln wie Martinique und Guadeloupe sind französische Überseegebiete, in denen man mit dem Euro bezahlt und importierte europäische Annehmlichkeiten genießen kann. Haiti selbst teilt sich die Insel Hispaniola mit der Dominikanischen Republik, einem All-Inclusive-Paradies für europäische Sonnenanbeter. Ein paar hundert Kilometer weiter westlich dann: Armut, Naturkatastrophen, Unsicherheit.

Haiti: Das ist auch Gastfreundschaft, Offenheit und atemberaubende Landschaften

Dabei hat Haiti so viel zu bieten. Tausende Kilometer traumhafte Strände, ein angenehmes Klima das ganze Jahr über, eine faszinierende Geschichte und eine lebhafte Kulturszene. Ob Vodou-Rituale, Kompas-Musik, Metallschmiede-Kunst oder kreolische Küche: Haiti mag „das ärmste Land in der westlichen Hemisphäre“ sein, aber es ist reich an Schönheit und Potential. Bei meinen Reisen in die verschiedenen Teile des Landes, in denen CARE Projekte umsetzt, komme ich aus dem Staunen häufig nicht heraus. Wie oft mussten wir schon anhalten, damit ich aussteigen und die zauberhafte Landschaft fotografieren konnte. Und überall begegnet dem Besucher Gastfreundschaft und Offenheit.Ayiti Chéri, „Haiti Liebling“ nennen die Menschen ihre Heimat. Haiti bedeutet „Land der hohen Berge“ und es ist ein imposanter Anblick, wenn man durch eine sattgrüne tropische Landschaft fährt und sich im Hintergrund unzählige Berge emporheben. Die Haitianer haben allen Grund, stolz auf ihr Land zu sein. Aber sie sehen natürlich auch, was um sie herum auf den karibischen Nachbarinseln möglich ist. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber die Vorstellung, dass Haiti eines Tages genauso ein Karibiktraum wie seine Nachbarn werden kann, motiviert uns alle.

In ein paar Jahren: Urlaub in Haiti?

In Krisengebieten müssen die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen regelmäßig eine kurze Pause machen und durchatmen. Das nennt sich in der humanitären Hilfe R&R und steht für Rest and Recreation. Und genau darum geht es auch: Ruhe und Erholung. Das ist hin und wieder nötig, denn die Arbeitsbelastung und Anspannung ist für alle hier sehr hoch. Nach drei Monaten merke auch ich, dass ein bisschen Abstand nötig ist und ich meine Batterien aufladen muss. Dieser Blog wird also kommende Woche pausieren. Ich freue mich ehrlich gesagt auf einen schönen Strand und ein bisschen karibische Leichtigkeit auf einer Nachbarinsel. Aber in ein paar Jahren möchte ich gerne einen richtigen Urlaub in der Karibik machen und damit nicht die einzige sein: Im Paradies, das auf den Namen Ayiti Chéri hört."

Herzliche Grüße,

Anke Barth