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Haiti: Mein Freund, die Seife

(Deleted User)
(Deleted User) wrote on 07-01-2011

Liebe Unterstützer,

selbst die jüngeren der Kinder in Aujecad wissen: Richtiges Händewaschen kann Leben retten! Wie CARE sie mit diesem Wissen vertraut macht und so vor Krankheiten schützt, berichtet CARE-Helferin Sabine Wilke:

"So gründlich waschen wir uns die Hände normalerweise nicht. Es ist wirklich nicht so, als wenn wir das immer so machen würden, bevor wir essen, oder nachdem wir auf dem Klo waren. Das ist eine ziemlich ernste Angelegenheit, die viel Sorgfalt und Konzentration erfordert. Die Kinder in Aujecad, einem Flüchtlingscamp in Carrefour, nehmen das Händewaschen jedenfalls nicht auf die leichte Schulter. Fast 2.300 Menschen wohnen in dem Camp, seitdem ihre Häuser beim Erdbeben am 12. Januar 2010 zerstört wurden. Aujecad liegt am Meer und es ist nicht unwahrscheinlich, dass das Camp auch noch von einer Flut getroffen werden könnte. Aber für die Bewohner gibt es keinen anderen Ort, an dem sie Zuflucht finden können. Die umliegenden Ortsteile liegen alle in Schutt und Asche.

Das Leben in Aujecad ist hart, ausreichende Hygiene zu gewährleisten, ist schwierig. CARE baut daher Sanitäranlagen und klärt über wichtige Hygienemaßnahmen auf. Richtiges Hygiene-Verhalten ist der Schlüssel, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern. Nur so kann sicher gestellt werden, dass ganze Familien gesund bleiben. Glücklicherweise sehen das auch die Kinder an den Waschstationen so.

Händeschütteln in der Luft: die Alternative zum Handtuch

Sie beginnen damit, ihre Hände und Handgelenke gründlich mit Wasser zu waschen. Dann seifen sie sich ihre Hände ein. Sie bemühen sich sehr, dass sie keine Seife verschwenden. Mit etwas mehr Wasser können sie die wenige Seife, die sie nutzen, besser aufschäumen lassen. Eine Minute lang schrubben sie dann ihre Finger, das Handgelenk und die Fingernägel. Ganz am Schluss schließen sie dann sehr gewissenhaft den Wasserhahn mit ihrem Ellbogen und schütteln ihre Hände in der Luft, damit sie trocknen. „Wenn man kein Handtuch hat, kann man sie am besten so trocknen“, erklärt ein kleines Mädchen. Kaum jemand hat hier in Aujecad ein Handtuch. Es ist gut zu sehen, dass die Kinder sich zu helfen wissen.

Die Kinder, die sich hier so vorbildlich die Hände waschen, haben alle an verschiedenen Aktionen für bessere Hygienemaßnahmen von CARE teilgenommen. So lernen Haitianer, wie man sich vor Krankheiten schützen kann. CARE-Mitarbeiter machen einiges, um die Menschen vor Ort zu erreichen: Sie besuchen Menschen in ihren Häusern, machen Radiodurchsagen und organisieren Hygieneworkshops.

Außerdem schult CARE Personal, das erklärt, wie man sich am besten vor Krankheiten wie Malaria oder Durchfall schützt. Aber auch, wie man am besten und sichersten Wasser holt, transportiert und lagert. Um sicherzugehen, dass auch wirklich jeden diese Nachrichten erreichen, unterstützt CARE auch Kinder und Mütterclubs. In diesen Clubs wird viel diskutiert: über Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. Auch bei „Public Viewings“ wird gezeigt, wie richtige Hygiene aussehen sollte.

Am 15. Oktober 2010 hat CARE sowohl in Léogâne als auch in Carrefour den „Internationalen Händewasch-Tag“ gefeiert. Über 2.800 Menschen haben daran teil gekommen – und sind mit einem Stück Seife in den Händen wieder nach Hause gegangen. Und natürlich mit dem Wissen, wie sie am besten für die Gesundheit ihrer Familie sorgen können. 

Eine Dusche kann viel bedeuten

Ein anderer Teil der Arbeit von CARE ist, Güter zu verteilen, die für die Einhaltung eines gewissen Hygienestandards notwendig sind. In Aujecad, wo die Kinder sich so fleißig und gründlich die Hände waschen, hat CARE zum Beispiel 14 Latrinen gebaut, acht für Frauen und sechs für Männer. Sie liegen etwas voneinander entfernt, um die Privatsphäre der Frauen, aber auch der Männer, zu sichern. Außerdem hat CARE zwei Duschen errichtet. Im Prinzip sind das simple Holzrahmen, die von ein paar Plastikplanen umzäumt sind. Aber an einem Ort, an dem so viele Menschen auf engstem Raum zusammen leben, bedeutet es viel, sich einen Eimer Wasser ohne Zuschauer über den Kopf gießen zu können.

CARE und das Gesundheitsteam des Camps haben Aufseher bestimmt, die sich darum kümmern, dass alles sauber bleibt und immer genug Seife da ist. Aufseher verdienen umgerechnet 5 Dollar am Tag. Außerdem verteilt CARE Besen, Gummihandschuhe und Masken, damit die Latrinen sauber bleiben.

Und die Kinder in Aujecad passen auf, dass die Seife auch richtig genutzt wird!"

Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihre Unterstützung!!

Anke Barth