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'Wie meine Wut aussieht und sich anfuehlt'

G. Müller
G. Müller wrote on 25-10-2013

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe LeserInnen,

hier nun eine weitere Fortsetzung ueber die Arbeit mit der Kindergruppe waehrend des therapeutischen Erholungsaufenthalts:

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Arbeit mit der Kindergruppe:

Den vierten Tag begannen wir mit einer ‚pantomimischen Blitzlichtrunde’: Jedes Kind zeigte als Pantomime, wie es sich an diesem Morgen fühlte. Dies gelang den Kindern bereits relativ gut.

Wir schlossen die Paar-Übung ‚Ich bin dein Spiegel’ an, in der die Kinder ihren Partner/ihre Partnerin jeweils in Mimik und Gestik nachmachen sollten; die Übung machte den Kindern Spaß und löste viel Gelächter aus. Als wir darüber sprachen, wie die Kinder diese Übung erlebt hatten, bemerkten wir, dass die beiden 9-jährigen Jungs D. und K. den anderen Kindern überhaupt nicht zuhörten, sondern miteinander redeten und Faxen machten.

Wir fuhren daher mit der Übung ‚Die schlechten Zuhörer’ fort. Ohne dass D. und K. es mitbekamen, forderten wir die übrigen Kinder auf, in der folgenden Übung auf jede erdenkliche Art ‚nicht zu zuhören’; den Beiden, D. und K., gaben wir die Aufgabe, gemeinsam der übrigen Gruppe eine spannende Geschichte zu erzählen. Sie erlebten nun, wie es ist, wenn man jemandem etwas sagt und diese Person überhaupt nicht zuhört. Danach sprachen wir darüber, wie wir uns in solchen Situationen fühlen (frustriert, ohnmächtig, wütend..) und – andererseits – darüber, wie wichtig ‚aktives Zuhören für eine gute Kommunikation ist.

Die Übung war eine gute Überleitung zum Thema ‚Wut / Ärger’.

In der Übung ‚Wie meine Wut aussieht und sich anfühlt’ bezeichnete jedes Kind in einem Körperschema auf welche Weise es seine Wut spürt. Danach sprachen wir wieder über die Situationen, die Ärger / Wut auslösen und wie die Kinder mit diesen Gefühlen umgehen. Am meisten waren die Kinder auf ihre Eltern / Mütter wütend, wenn sie sie schlugen, auf die Lehrer in der Schule, aber auch auf Klassenkameraden, die sie ärgerten oder provozierten.

Wir sprachen über hilfreiche, nicht-gewalttätige Methoden, die eigene Wut abzureagieren oder ‚abzukühlen’. Die Kinder hatten Gelegenheit, die Methode ‚Wut gefahrlos ablassen’ auszuprobieren.

Drei Kinder wollten an dieser Übung nicht teilnehmen, was wir akzeptierten. Offensichtlich fiel es ihnen sehr schwer, ihre Wut zu zeigen und auszuagieren.

 

Am fünften Tag begannen wir mit der gemeinsamen Imaginationsübung ‚Ich schenke dir diese Frucht’, die die Kinder animierte (im Kreis stehend) dem/der jeweiligen NachbarIn zur Rechten eine imaginierte Frucht zu pflücken und zu überreichen, die der/die Beschenkte dann (imaginiert) verzehrte und dies durch Gestik und Mimik darstellte. Im Gegensatz zur Übung vor zwei Tagen ‚Wir malen unsere Stadt bunt an’ gelang den Kindern diese Imaginationsübung mit Leichtigkeit und sie hatten viel Spaß, sich Früchte (oder Gemüse) auszudenken. Es war offensichtlich, dass die Kinder sich mehr und mehr entspannten und sich in der Gruppe nun sicherer fühlten, so dass sie keine Angst mehr hatten, sich vor den anderen zu blamieren. Mehr und mehr kam so ihre Kreativität zum Ausdruck.

Anschließend führten wir die Kinder stufenweise in die Themen ‚Kommunikation’ und ‚konstruktive Konfliktlösung’ ein.

Indem wir die Kinder erlebte Konflikt-Szenen mit den Handpuppen spielen ließen, diese dann gemeinsam analysierten, erarbeiteten wir die verschiedenen Elemente von Kommunikation ‚Verbale und nonverbale Kommunikation, sowie ‚Aktives Zuhören’ und ‚Ich-Kommunikation’ (im Gegensatz zu ‚Nicht-Zuhören’ – was die Kinder bereits am Vortag kennen gelernt hatten – und ‚Du-Kommunikation’ / Generalisierungen). Die Wichtigkeit des Zusammenspiels von non-verbaler und verbaler Kommunikation machten wir außerdem durch die ‚Geschichte vom Cowboy und Indianer’ deutlich, die den Kindern sehr gut gefiel und sie sehr beeindruckte.

Wieder hatten die Kinder Gelegenheit, mit den Handpuppen ‚Konstruktive Kommunikation und Konfliktlösungen’ auszuprobieren, indem sie für die zuvor dargestellten Konflikte Lösungsmöglichkeiten probierten.

Wir beschlossen die Gruppenarbeit mit dem Tanzspiel ‚Tanz mit Luftballonen’, das den Kindern so gut gefiel, dass sie es sich am nächsten Morgen im Blitzlicht erneut wünschten.

 



Wenn Sie die SEKA-Arbeit insgesamt interessiert,