60.000 fehlen noch
Der Wendelstein auf Gut Beesen soll seinen Turm und die Welsche-Haube wiederbekommen. Dafür braucht es finanzielle Unterstützung.
Halle ist ein wunderbarer Ort. Geschichtsträchtig und überraschend modern zugleich. Das Gut Beesen, mit seinem Herrenhaus und einer wunderbaren Hofanlage, auf einer Anhöhe über der Weißen Elster hat dort seit mehr als 500 Jahren seinen Platz.
Heute gehört es uns, der Freien Waldorfschule Halle e. V., die dort rund 400 Schülerinnen und Schüler von Klasse 1 bis 13 unterrichtet und einen Kindergarten betreibt. Der Standort hat eigentlich alles, was eine Bildungseinrichtung braucht. Was aber fehlt ist die „Krone“ des ehemaligen Renaissance-Schlösschens.
In einem Merian-Stich aus dem Jahr 1653 ist sie als schlankes Türmchen mit geschweifter Haube, Laternen und Wetterfahne zu sehen. Damit waren Gutshof und Ortschaft Beesen schon von Weitem sichtbar.
Dem Herrenhaus und dem Ort Beesen seinen Turm wiederzugeben, ist jetzt möglich. Es stehen Dacharbeiten an, die das nächste Mal wahrscheinlich erst in 100 Jahren wieder vorgenommen werden. Die Kosten in Höhe von 295.000 Euro sind gedeckt, dank Förderung und durch Eigenmittel. Die Rekonstruktion des Turmes, mit Kosten in Höhe von 60.000 Euro, gehört zum Gesamtkonzept, die Fördersumme war jedoch auf 145.000 Euro begrenzt. Darum braucht es weitere finanzielle Unterstützung.
Eigenleistung stößt an Grenzen
Vor über 30 Jahren haben wir als Freie Waldorfschule Halle e. V. den Weg nach Beesen gefunden. Und das war gut, denn das hat die kulturhistorisch wertvolle Hofanlage gerettet und uns als Schule ein Zuhause gegeben. Unsere Schule wurde im September 1990 gegründet, die ersten vier Klassen waren im Stadtteil „Frohe Zukunft“ untergebracht. Jedes Jahr kam ein weiterer Jahrgang dazu und wir brauchten bald neue Räume.
Im Januar 1991 hatte die Schule erstmals vom Gut Beesen gehört. Was dort stand, war aber eher eine Ruine am Stadtrand von Halle. Die wenigen Fotos von damals zeigen Gebäudereste ohne Dach, eingefallene Mauern, Schutt und ein verwildertes Gelände. Es brauchte viel Fantasie, Mut, organisatorisches Geschick und Tatkraft, diese Aufgabe anzugehen.
Eine Generationenaufgabe
Insgesamt sind es dreizehn Gebäude, die es aufzubauen und zu erhalten gilt. Denn nach der Sanierung ist vor der Sanierung. In diesem Jahr steht nun die Dachsanierung des Herrenhauses an.
In unruhigen Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, stellt ein Turmbau aber nicht nur einen reinen Gebäudeakt dar. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler sollen mit einbezogen werden, sondern der Wiederaufbau des Turms, der schon vor 500 Jahren Teil des Ensembles war, setzt auch ein Zeichen für Hoffnung und Beständigkeit. Da die dafür notwendige Summe von 60.000 Euro für uns als Freie Waldorfschule e. V. eine große Herausforderung darstellt, sind wir dankbar für jeden Euro, der über diesen Spendenaufruf eingesammelt werden kann.