Die Pfotenhilfe Ungarn e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für hilfsbedürftige Hunde in Ungarn einsetzt, vor allem für Kettenhunde. Der Verein arbeitet mit der Swiss-Ranch (Tierschutzzentrum) in Ungarn eng zusammen.
Ein besonders wichtiger Teil der Tierschutzarbeit ist Aufklärung, damit sich die Tierhaltung im Land nachhaltig ändert. Um da etwas zu erreichen, müsse man vor allem die jüngeren Generationen und Kinder ansprechen, so Gabor Izsàk, erster Vorsitzender der Pfotenhilfe Ungarn.
Besuche in Schulen und Veranstaltungen im Tierschutzzentrum selber seien daher sehr wichtig. Auch Kastrationsprojekte gehören zum Alltag. Das Aufnehmen von in Not geratenen Tieren und die Vermittlung runden die Tätigkeit ab. Dabei übernimmt die Pfotenhilfe Ungarn auch traumatisierte Tiere von anderen Tierheimen, wo die Versorgung nicht gewährleistet werden kann. Zu diesen traumatisierten Hunden gehören vor allem Kettenhunde.
Kettenhunde gibt es leider noch sehr viele in Ungarn, vor allem in ländlichen Gegenden. Trotz einer drastischen Verbesserung des Tierschutzgesetzes in Ungarn ist es immer noch leider so, dass sich niemand um Hunde in Kettenhaltung kümmert. Eine reine Kettenhaltung ist durch das Gesetz verboten. Leider ist es aber selten nachweisbar, wie lange ein Tier an der Kette gehalten wird. Außerdem mangelt es an Kontrolle und Durchsetzung der Gesetzgebung.
Die Lebensbedingungen der Kettenhunde sind meist miserabel. Sie haben oft nur einen kleinen Bewegungsradius, der durch die Länge ihrer Kette begrenzt ist, und sind den Witterungsbedingungen schutzlos ausgeliefert. Im Sommer leiden sie unter der sengenden Hitze, im Winter unter eisigen Temperaturen. Nicht selten fehlt es an einer angemessenen Unterbringung, frischem Wasser und ausreichender Nahrung. Diese Umstände führen häufig zu gesundheitlichen Problemen wie Unterernährung, Dehydrierung, Hauterkrankungen und Parasitenbefall.
Neben den physischen Leiden haben die Hunde auch mit erheblichen psychologischen Problemen zu kämpfen. Die Isolation und der Bewegungsmangel führen zu Verhaltensstörungen wie Aggressivität oder Apathie. Viele Kettenhunde zeigen stereotypisches Verhalten, wie ständiges Kreisen oder Bellen. Die fehlende soziale Interaktion und das mangelnde Training verschlimmern ihre Lage zusätzlich.