Neue Photorezeptoren durch Zellersatz
Forschungsprojekt Prof. Dr. Marius Ader, TU Dresden
Für Sehbehinderungen und Blindheit, die durch die Degeneration der lichtempfindlichen Photorezeptoren verursacht werden, wie bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) oder Retinitis Pigmentosa (RP), gibt es bisher kaum Therapien oder gar Heilung. Da Zellen der Netzhaut nach Verlust nicht nachwachsen, sind Patienten von dauerhaften Seheinschränkungen betroffen. Derzeit liegen keine wirksamen Behandlungsmethoden zum Ersatz von Photorezeptoren vor. Die Erforschung der zugrundeliegenden Mechanismen, die die Integration von Spenderzellen in eine Empfänger-Netzhaut ermöglichen, stellt eine wichtige Grundlage zur Entwicklung klinisch anwendbarer Therapien dar. Die experimentellen Arbeiten konzentrieren sich daher auf die Entwicklung von zellbasierten Strategien durch die Transplantation von Spender-Photorezeptoren.
Ein essentielles Werkzeug für diese Arbeiten sind sogenannte Reporter-iPS-Linien, die zum einen zur Identifizierung der Spenderzellen nach Transplantation als auch direkt zur Sichtbarmachung ihrer Funktionalität genutzt werden. Die Entwicklung und Herstellung einer neuen Reporter-iPS-Linie ist sehr aufwendig und kostet ca. € 20.000,-. Mindestens zwei dieser iPS Linien werden für dieses Forschungsprojekt benötigt. Die Gesamtausgaben des Forschungsprojektes bis zum Beginn von klinischen Studien mit Patientinnen und Patienten liegen im einstelligen Millionenbereich. Das Forschungsprojekt ist angelegt am CRTD, dem „Center for regenerative Therapies Dresden“ an der TU Dresden. Dort widmen sich Spitzenforscherinnen und -forscher aus mehr als 30 Ländern neuen Therapieansätzen. Sie entschlüsseln die Prinzipien der Zell- und Geweberegeneration und ergründen deren Nutzung für Diagnose, Behandlung und Heilung von Krankheiten. Derzeit arbeiten in Dresden zehn Forschende im Projekt, gearbeitet wird aber im weltweiten Austausch und so erwartet Prof. Dr. Marius Ader erste klinische Studien für eine für das menschliche Auge funktionierende Zellersatztherapie schon in ca. 5-10 Jahren.
Enger Kontakt zu Patientenorganisationen wie PRO RETINA Deutschland e.V. besteht schon lange, da es wichtig ist die Bedürfnisse betroffener Menschen zu erkennen. Die Hoffnung der betroffenen Menschen darauf eine baldige Therapie zu sehen, zu hören und zu spüren, gibt der Forschung immer wieder neuen Antrieb dran zu bleiben und weiter zu machen. Das bedeutet auch, dass jede Unterstützung hilft. Wir freuen uns über die Spendenaktion von PRO RETINA und Anne Kinski dazu und so sollen die Einnahmen der Spendenaktion die Produktion der iPS-Reporter-Linien unterstützen.