Ziele des Projekts
Die SPAZIERGESPRÄCHE verfolgen das Ziel, Jugendliche während der Corona-Pandemie zu erreichen und zu unterstützen. Durch vorübergehende Schulschließungen und das Wegfallen von Freizeitangeboten werden junge Menschen besonders benachteiligt. Viele Jugendliche haben weder zu Hause noch in der Schule die Möglichkeit, über ihre Sorgen zu sprechen. Vor allem während der Pubertät ist es jedoch nötig, dass jemand zuhört und ihnen bei Bedarf beratend zur Seite steht. Das Projekt soll den Jugendlichen die Möglichkeit geben, mit Herausforderungen im (Schul-)alltag umzugehen, bevor weitere Probleme entstehen können. Ein niedrigschwelliger Zugang zum Projekt gewährleistet ein präventives Arbeiten.
Akquirierung
Die Kontaktaufnahme erfolgt in Kooperation mit ausgewählten Schulen. Die Jugendlichen können sich für ein SPAZIERGESPRÄCH eintragen und werden zum vereinbarten Termin abgeholt.
Orte und begleitende Angebote
Die 45-60 minütigen SPAZIERGESPRÄCHE finden im Umfeld der Schule bzw. des Wohnortes der Jugendlichen statt. Bewegung in der Natur soll den Schülerinnen und Schülern einen Ausgleich zum (Schul-)alltag und der zunehmend digitalen Freizeitgestaltung ermöglichen. Ein Spaziergang durch den eigenen Stadtteil sorgt schnell für Gesprächsstoff. Die Jugendlichen haben während des Gesprächs die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und im Dialog mit einer neutralen Person, ihre Emotionen und Erfahrungen aus dem Alltag zu reflektieren. Die Rolle der Projektleitung soll klar als schulextern zu erkennen sein.
Jugendliche, die noch nicht ausreichend in ihrem Sozialraum angebunden sind, erhalten Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Freizeitangeboten. Ergibt sich während des Gesprächs weiterer Handlungsbedarf, kann der Kontakt zur Projektleitung für weitere Unterstützung (z.B. für Mediationsgespräche, Vermittlung von geeigneten TherapeutInnen u.a.) genutzt werden. Letzteres gewährleistet eine systemische Arbeitsweise.
Methoden
Innerhalb der Gespräche wird vor allem der emotionale Aspekt des individuellen Erlebens in den Fokus genommen. Ein konstruktiver Umgang mit Gefühlen und deren Einordnung zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung soll den Jugendlichen bei der Bewältigung ihres Alltags helfen. Als Belastung empfundene Unterrichts- und Alltagssituationen können im Gespräch neu bewertet werden.
Jugendliche, die noch nicht lange in Deutschland sind, können die SPAZIERGESPRÄCHE außerdem zur Sprachförderung nutzen. Die Projektleitung verfügt über eine Zusatzqualifikation im Fach Deutsch als Zweitsprache.