„Spende für Koordination, Forschungsauswertung und Projektvernetzung"

Wir möchten gerne ein solidarisches Stadtteilgesundheitszentrum in Bonn aufbauen.
Mit dieser Spendenkampagne sammeln wir zunächst Geld, um eine Koordinationsstelle auf Minijobbasis für ein Jahr zu finanzieren, die unsere bisher rein ehrenamtliche Arbeit unterstützt. Darüber hinaus werden die Spenden für die Auswertung und Weiterverarbeitung der gemeinsam mit den Universitäten Bonn und Bochum durchgeführten Bedarfsanalyse eingesetzt. Ebenso dienen sie der Vorbereitung und Durchführung von Vernetzungs- und Informationsveranstaltungen, die wir im Rahmen des Projekts planen.

Zu einer gemeinsamen Zukunftsvision, in der ein gutes Leben für alle möglich ist, gehört für uns auch eine Gesundheitsversorgung für alle Menschen. Daher bauen wir ein solidarisches und nachhaltiges Stadtteilgesundheitszentrum (SGZ) auf und sehen dieses Projekt als Teil eines Netzwerks vieler zivilgesellschaftlicher Initiativen in Bonn. Wir wollen nicht nur Symptome behandeln, sondern auch die sozialen Einflussfaktoren auf Gesundheit wie Armut, Barrieren, Luftverschmutzung oder Diskriminierung.

"Warum sollen wir Menschen behandeln, um sie dann in die Verhältnisse zurückzuschicken, die sie krank gemacht haben?"
(Michael Marmot 2015)

Ergänzend orientieren wir uns dabei am Fähigkeiten-Ansatz nach Martha Nussbaum. Die Philosophin geht in ihrer Theorie von der Grundannahme aus, dass alle Menschen über ein bestimmtes Fähigkeitspotenzial verfügen. Dieses können sie entfalten, wenn die notwendigen Bedingungen dafür gegeben sind. Ihr geht es primär darum, dass die Umweltbedingungen so gestaltet sind, dass jede Person diese freie Entscheidung treffen kann und die Möglichkeit hat ihre Fähigkeitspotenziale zu entfalten. Gesundheit spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

Wir verwenden den Begriff "Gesundheit", um uns guter kollektiver Versorgung, Wohlbefinden und Zufriedenheit ganzheitlich zu nähern. Gleichzeitig ist uns die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Konstrukten wie "gesund", "krank" oder "normal", die destruktiv oder diskriminierend eingesetzt werden können, besonders wichtig. Wir wollen uns hier selbst reflektieren und beziehen uns unter anderem auf Stimmen wie die Disability und Mad Pride Bonn.

Um die Gesundheitsversorgung auch für Menschen ohne Papiere bzw. ohne oder nur eingeschränktem Krankenversicherungsschutz gewährleisten zu können, arbeiten wir mit den Vereinen Anonymer Krankenschein Bonn e.V. und MediNetzBonn e.V. zusammen.