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18.000 km am Rad für eine Welt ohne Landminen

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Mein Projektbesuch in Georgien und die Fahrt durch Armenien / My project visit to Georgia and the ride through Armenia

Daniel S.
Daniel S. wrote on 31-05-2016

>>>english version below<<<

Bilder/images: http://www.ggl-austria.at/18000-km-am-Rad.305.0.html#georgien

Hallo an alle,

entschuldigt, dass es länger gedauert hat mit meinem nächsten Bericht. Hinter einem Computer zu sitzen ist einfach nicht mein liebster Zeitvertreib!

Ich glaube, mein letzter Bericht kam aus Erzurum in Ostanatolien (Türkei). Nachdem ich die Stadt und das Plateau verlassen hatte, änderte sich wieder einiges. Ich hatte den Eindruck immer weiter in die Zeit zurückzureisen, je weiter ich mich von der Hauptstadt entfernte. Abgesehen von den meist sehr gut asphaltierten Straßen (die allerdings im Verhältnis zum geringen Verkehrsaufkommen für meinen Geschmack absolut überdimensioniert sind) und dem Leben in den größeren Städten, haben die Menschen hier ein sehr einfaches Leben in ärmlichen, kleinen Dörfern. Sie leben von der Landwirtschaft, die ihnen einiges abverlangt.

In der Stadt Oltu wurde ich in eine Krankenpflegeschule eingeladen und besuchte dort für ein paar Minuten den Englischunterricht (Bild 2). Ich setzte meinen Weg in Richtung der türkisch-georgischen Grenze fort und überquerte in der Nähe von Childir ein weiteres Hochplateau. Es lag rund 1.800 Meter hoch und wurde durch eine Kette runder Hügel geteilt, deren Pässe die Straße bis auf etwa 2.300 Meter hinaufführte.
Die Einreise nach Georgien dauerte einige Zeit. Die Grenzpolizei ließ es sich nicht nehmen, alle meine Taschen in ihrem schicken neuen Röntgengerät zu scannen und mein Fahrrad zu testen (Bild 3).

Der Lebensstandard änderte sich danach neuerlich. Leider nicht unbedingt zum Guten ... die Dörfer auf der georgischen Seite waren noch ärmlicher. Doch je näher ich der Hauptstadt kam, desto mehr verbesserte sich wieder alles. Nach rund 150 km bergab erreichte ich Tiblisi einen Tag früher als geplant. Das war gut so, denn am nächsten Tag konnte ich so an der Schlussveranstaltung des GGL-Projekts Helpers Bus teilnehmen, für das ich ja Geld sammle!

Die Freiwilligen organisierten eine Fotoausstellung, ein Mittagessen und ein "Capture the Flag"-Spiele bei dem Helfer und Minenopfer mitspielen konnten – daher die militärischen Uniformen (Bild 1 und 4-12). Leider hatten die Verantwortlichen noch keine offiziellen Zahlen und Fakten über den Projektverlauf vorliegen. Aber das Treffen mit all diesen Leuten und vor allem mit einigen der Minenopfer, die vom Helpers Bus-Projekt unterstützt wurden, hat mir gezeigt: Das für dieses Projekt gespendete Geld wurde für einen guten Zweck verwendet!

Nach einem weiteren Ruhetag in Tiflis mit Sightseeing und dem Testen der lokalen Küche mit meinen freundlichen Führerinnen Nino und Maia (verantwortlich für das Helpers Bus-Projekt, Bild 13), fand ich mich auf der Straße nach Süden in Richtung der armenischen Grenze wieder. Nur der erste Tag war locker und flach und auch das Wetter war sehr schön! Dann war es wieder so wie im türkischen und georgischen Hochland – kalt und mit "gelegentlichen" Schauern. Und wer hätte gedacht, dass die Fahrradstrecke von Tiflis zur iranischen Grenze auf der einen Seite nur etwa 600 km lang ist, auf der anderen Seite aber mehr als 10.000 Höhenmeter im vertikalem Aufstieg zu bewältigen sind. Ja, zehntausend! Wie sich jeder vorstellen kann, verbrachte ich diese Tage nur mit Bergauf- und Bergabfahrten ... die 55 km entlang dem Sewansee waren die einzig flache Strecke, an die ich mich erinnern kann ;-)

Natürlich ist auch der Lebensstil in den ehemaligen Sowjetrepubliken ein wenig anders als jener in der Türkei. Es scheint alles viel mehr nach innen gerichtet. Die Menschen sind auch hier sehr nett, freundlich und hilfsbereit und ich wurde gelegentlich zu Tee oder Kaffee eingeladen. Aber alles andere scheint in der Sowjetzeit steckengeblieben zu sein. So umgeben sehr hohe Mauern Häuser und Geschäfte, die ihre Produkte nicht herzeigen, sondern sie hinter Türen und Fenster mit Eisengittern zu verstecken scheinen (Bild 14).

Aber ich kann euch sagen: Die Landschaft ist wirklich unglaublich und entschädigt für viele der anderen Mängel!! Nachdem ich den bisher höchsten Pass bezwungen hatte (2.535 m), fuhr ich bergab und in eine komplett andere Klimazone. Von nun an wird es nicht neblig und kalt sein, aber dafür, wie ich glaube, viel zu heiß ... wir werden sehen!

Liebe Grüße an euch alle,
Daniel

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Hello again,

And sorry that it took me so long to get my next report typed up, but computers are just not my favourite way to spend my time!

So I guess I left off after reaching Erzurum in eastern Anatolia (Turkey). After leaving the city and also the plateau things changed a little bit again. It seemed like with moving further from the capital I was also moving back in time. Except for the mostly very well paved roads (absolutely over dimensioned for my taste, if you put in relation to the amount of traffic on them) and life in the bigger cities people have very simple lives in the poor little villages, surviving with big farming efforts.

In the city of Oltu I had the pleasure of being invited to visit a nursing school and attend an English class for a few minutes (pic 2). I made my way towards the Turkish/Georgian border near Childir crossing further high plateaus, all being around 1,800 meters above sea level and separated by round hills taken the road up to around 2,300 meters at the passes. Entering into Georgia took a while, because the border police wanted to scan all my bags in their fancy new x-ray machine and test my bike (pic 3).

Also the standard of living changed again. Unfortunately not to the better... the villages on the Georgian side were much poorer. Coming closer to the capital everything improved again. After a good 150 km downhill I reached Tiblisi one day earlier than expected. Which was good, because on the next day I could fully join in the final event for the GGL-project Helper's Bus that I’ve been gathering donations for! The volunteers organised a photo exhibition, lunch and "capture the flag" games where both helpers and victims could play in – hence the military uniforms (pic 1, 4-12). Unfortunately they don't have any official numbers and figures yet, but meeting everyone and especially some of the landmine victims who were supported by the Helper's Bus project showed me that the money donated to this project was used for good purpose!

After one more day of rest in Tiblisi with some sightseeing activities and trying out local cuisine with my friendly supporters Nino and Maia (responsibles for the Helper's Bus project, pic 13) I hit the road again heading south towards the Armenian border. Only the first day was mellow and flat and the weather was really nice! Then it turned back to what it was like in the Turkish and Georgian highlands – cold and the "occasional" shower. And who would have believed that riding your bike from Tiblisi to the Iranian border is on one hand only around 600 km but on the other hand more than 10,000 meters vertical climb! Yes, ten thousand! So as you can imagine I spent these days with going up and down only... the 55 km along lake Sewan was the only flat I can remember ;)

Of course also the lifestyle in the former Soviet republics is a little bit different to the one in Turkey. It all seems a lot more introverted. People are still very nice, friendly and helpful and I got invited to the occasional tea or coffee, but all the rest seems to be stuck in Soviet manners, like the very high walls around houses and shops that don't display their products but seem to hide them behind the doors and windows with iron bars (pic 14).

But I can tell you all: the landscapes here are amazing and make up for a lot of the other deficits!!

After defeating the highest pass so far (2,535m) I went down into a totally different climate area. From now on it won’t be misty and cold, but way too hot I believe... we'll see!

Best wishes,
Daniel