Kooperation mit der Hamburg Media School - Erfahrungsbericht

Tobias Mölder
19.11.2009

SeiHMS-Logot dem 1. Mai 2009 gibt es ein betterplace Büro auch in Hamburg (Klein Fontenay 1) und seit Juni betreue ich von hier aus u.a. eine Kooperation mit der HamburgMedia School. In der ersten Phase konnten wir fünf sehr engagierte angehende Medienmanagerinnen für uns gewinnen, deren Ziel sein sollte, Organisationen zu befähigen, sich bestmöglich im Internet und offline zu präsentieren. Die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit Hamburger Organisationen, an konkreten Beispielen zu lernen, bewältigten die Studierenden freiwillig und und das obwohl sie parallel noch ihre Masterthesis schrieben. Die Ergebnisse können sich sehen lassen - den Erfahrungsbericht gibt es unten zu lesen.

Inzwischen bzw. seit Oktober 09 geht die Kooperation mit der HMS in die zweite Runde: Eine Gruppe von vier Studierenden (ebenfalls angehende MedienmanagerInnen) bearbeitet die nun etwas umfangreichere Aufgabe innerhalb eines im Lehrplan integrierten Praxismoduls (über Ergebnisse wird hier bald berichtet).

Aber jetzt hier der Bericht der ersten Gruppe:

Erfahrungsbericht aus der Kontaktaufnahme zu Organisationen

Erstkontakt
Der Erstkontakt zu den meisten Organisationen kam durch eine kurze Email zum Projekt, betterplace.org und unserem Team zustande. Viele Reaktionen darauf waren sehr positiv. Häufig war betterplace.org schon ein Begriff und in einem anschließenden Telefonat konnten Einzelheiten und weitere Fragen beantwortet werden.

Im Falle dessen, dass der Ansprechpartner telefonisch kontaktiert wurde und betterplace noch nicht kannte, war es erst einmal notwendig, kurz und präzise vorzustellen, was betterplace.org genau ist und ausmacht. Da die meisten Organisationen täglich von unzähligen Anfragen erreicht werden, musste deutlich werden, dass für die Organisation hier ein Zusatznutzen entstehen kann und es lohnt, sich informieren zu lassen.

Weiterhin stellte sich die Frage, wer genau für die Entscheidungen für oder gegen ein Engagement auf betterplace.org verantwortlich ist. Wer ist der geeignete Ansprechpartner? In einigen Organisationen gab es konkrete Abteilungen für den Bereich Spenden, in anderen Mitarbeiter, die für den Bereich online zuständig waren. In anderen Fällen lag die Entscheidung allein bei der jeweiligen Geschäftsführung, die von betterplace.org überzeugt werden musste. Da diese meistens einen sehr eng organisierten Terminplan hatte, auf dem im Tagesgeschäft das Thema betterplace.org gegebenenfalls nicht an erster Stelle der Agenda stand, war eine klare Kommunikation und ein unermüdliches Nachfragen bei dem jeweiligen Ansprechpartner notwendig, um nicht in Vergessenheit zugeraten.

Nachfragen
Da in den seltensten Fällen ein sofortiger Termin zustande kam, hat sich ein freundliches Nachhaken als die beste Lösung erwiesen. Der Termin zum persönlichen Kennenlernen ermöglichte einen Einblick in die Arbeit der Organisation, ihre Probleme und erste Ideen für potenzielle Projekte.

Problematisch war hier vor allem die Benennung eines Projektverantwortlichen innerhalb der Organisation, da dieser oft mit einem größeren Arbeitsaufwand rechnete. Gegen diese Befürchtungen kam das Team nicht immer an – allerdings half das Angebot, die Organisation gemeinsam einzustellen und ein Profil einzurichten, in den meisten Fällen weiter.

Andere Gespräche scheiterten leider an mangelndem Interesse aufgrund von eingesessenen Strukturen schon in diesem frühen Stadium. Man ließ uns freundlich, aber bestimmt wissen, dass nicht mit einer Organisationsrepräsentation auf betterplace.org zu rechnen wäre.

  1. Termin vor Ort
    Beim Kennenlerntermin hatten wir die Gelegenheit, Details über die Arbeit der Organisation zu erfahren, die beispielsweise auf der Homepage nicht direkt ersichtlich waren. Außerdem konnten die Büroräumlichkeiten zusätzliche Ideen für potenzielle Projekte liefern (bspw. wird der Umzug in ein neues Büro einer Organisation möglicherweise mithilfe eines betterplace.org-Projektes finanziert). Alle Ansprechpartner waren an einer Organisationspräsentation auf betterplace.org und damit verbundenen Projekten interessiert.

Die meisten Probleme traten bei der Konkretisierung der eigenen Bedarfe auf. Eine Unterteilung der Projekte konnten sich die Beteiligten nicht immer vorstellen. Dazu wurde häufig angemerkt, dass der Gesamtzusammenhang des Projektes durch eine Untergliederung verloren gehe bzw. eine Bezifferung mit einem genauen Teilbetrag gar nicht möglich sei.

War dieser 1. Termin erfolgreich, wurde meist im Anschluss ein weiterer Termin vereinbart, um konkret in die Organisationseinstellung und den Projektaufbau einzusteigen. Die Organisationen stellten bis zu diesem Termin alle erforderlichen Unterlagen zusammen, beispielsweise eine aktuelle Organisations- und Projektbeschreibung, Fotos, Bankverbindungen und ein Formular zum Freistellungsbescheid.

  1. Termin vor Ort
    Der 2. Termin war eine produktive Arbeitssitzung. Der Organisationsverantwortliche konnte während dieses Termins zunächst ein eigenes persönliches Profil anlegen, um anschließend die Organisation und erste Projekte einstellen zu können. Fragen wurden während dessen oder im Nachhinein mit betterplace.org direkt geklärt, so dass innerhalb kürzester Zeit diese Hürde genommen war.

Probleme entstanden in dieser Phase vor allem auf Basis interner Uneinigkeiten oder durch geringe Vorbereitungsarbeit der Organisation. Die meisten technischen Schwierigkeiten konnten nach Rücksprache mit betterplace.org allerdings schnell behoben werden.

Unser Fazit
Sobald eine Organisation erkannt hatte, welchen Nutzen sie durch das Einstellen von Projekten auf der Plattform hat, ließ der nächste Schritt meist nicht lange auf sich warten. In den meisten Fällen lagen die Schwierigkeiten jedoch im Erstkontakt und bei der Wahl des richtigen Ansprechpartners. Weitere Probleme bestanden darin, dass oft ein längerer Weg des Nachhakens und der Überzeugungsarbeit notwendig war, der aufgrund des eigenen Zeitdrucks des Teams nicht immer stringent verfolgt werden konnte. Auch wenn abschließend nicht alle angegangenen Organisationen heute auf betterplace.org vertreten sind, hat das Team dennoch in der Zeit viel über das Thema Spenden im Internet erfahren können und eigene Erkenntnisse bei der Ansprache und vor Ort bei den Organisationen gewonnen; vielleicht auch die Erkenntnis darüber, dass es nicht immer leicht ist jemanden in kurzer Zeit von einer guten Sache zu überzeugen.

Insgesamt waren es für uns als MBA-Studentinnen sehr spannende Monate und ganz neue Erfahrungen. Neben einem sehr schönen Projektabschluss hatten wir die Möglichkeit, unsere Arbeit an ein „Nachfolgeteam“ der Hamburg Media School zu übergeben. Wir wünschen ihnen viel Erfolg bei ihrem Projekt und sind sicher, dass die Mitarbeit & Mithilfe bei und Unterstützung von betterplace.org in jedem Sinne eine sehr gute Möglichkeit ist, sich zu engagieren und wirklich etwas zu bewirken.

Das Projektteam der Hamburg Media School im Herbst 2009
Lea Bauer
Christine Lohr
Elena Mantau
Kerstin Tyralla und
Isabel Ufer