Online Fundraising - die 5 größten Stolperfallen

Francesca Roesener
10.01.2018

betterplace.org gibt es seit mittlerweile 10 Jahren. Eine Zeit, in der wir sehr viel Erfahrung gesammelt haben. Wir haben Beratungsgespräche mit ungefähr 500 verschiedenen Vereinen und Organisationen geführt, bald 50.000 Projekte geprüft, unzählige Workshops durchgeführt und hunderttausende Fragen zum Fundraising und zu betterplace.org beantwortet. Dabei sind uns immer wieder ähnliche Stolpersteine aufgefallen, über die man im Eifer des Gefechts und in bester Absicht schnell mal fallen kann - alles nicht weiter schlimm, aber wenn man weiß, was es zu vermeiden gilt, kann man sich das Leben ja auch einfacher machen. Wir haben hier für Euch zusammengestellt, was wir gelernt haben.

Beim Online-Fundraising besser nicht …

1. … besser nicht einfach nur nach Geld fragen

„It’s all ‚bout the money, money, money“! Zum Glück dreht sich nicht alles nur ums Geld, auch nicht beim Online Fundraising.

Menschen spenden an Organisationen, die ihnen am Herzen liegen, deren Projekte sie unterstützenswert finden, und nicht an die, die einfach nur nach Spenden fragen. Daher ist es wichtig, Eure Spender an Eurer Arbeit teilhaben zu lassen. Fragt nicht immer nur nach Geld, sondern lasst die Spender an Eurer Arbeit teilhaben: Verbindet Euren Spendenaufruf doch mit Neuigkeiten aus dem Projekt, berichtet von Erfolgsgeschichten, erzählt, was durch die Spenden schon erreicht werden konnte. So schafft Ihr Transparenz und Vertrauen – beides Voraussetzungen für eine Spendenentscheidung.

Erarbeitet zum Beispiel eine spezifische Online Fundraising-Kampagne, die Eure Spender in das Vereinsgeschehen integriert. Ein wichtiger Bestandteil sind dabei Erfolgsgeschichten, Dankesnachrichten und Updates. Das Tolle daran ist, all das könnt Ihr auf betterplace.org machen

Weiterführende Info: Wie danke ich meinen Spendern richtig?

2. … besser nicht alles auf eine Karte setzen

Um eine erfolgreiche Kampagne ins Leben zu rufen, reicht es nicht, Eure Spender nur über einen einzigen Kanal anzusprechen. Eine Projektseite auf betterplace.org führt nicht dazu, dass ganz plötzlich ganz viele Spenden bei Euch reinflattern. Auf betterplace.org sind fast 25.000 Projekte registriert. Hier solltet Ihr also auch selber die Werbetrommel rühren.

Es gibt viele Wege, Spender zu erreichen: Aktive Social Media Profile sind mittlerweile unverzichtbar. Auch Spendenbriefe können noch immer eine gute Möglichkeit sein, Menschen für Euer Projekt zu begeistern. Aber hier gilt: Ihr kennt Eure Spender am Besten und wisst, ob diese lieber online oder analog per Brief angesprochen werden wollen. Zudem kommen bei Letzterem auch die Portokosten dazu. Die entfallen natürlich per Mail. Du kennst Leute, die dein Projekt richtig gut finden und vielleicht mehr tun wollen, als „nur” zu spenden? Dann frag sie, ob sie nicht eine Spendenaktion, zum Beispiel anlässlich ihres Geburtstags (Spenden statt Geschenke!) für dein Projekt initiieren wollen. Auch hierfür bietet betterplace.org einfache Lösungen.

Hier findest du weiterführende Informationen zu Spendenaktionen!

3. … besser nicht den Spendenbutton auf der Homepage verstecken

Es klingt ziemlich offensichtlich, aber unsere Erfahrung zeigt, dass viele Organisationen keinen schnell sichtbaren „Jetzt Spenden“-Button auf Ihren Webseiten integriert haben.

Wer spenden möchte, soll nicht lange suchen müssen.

Scheut Euch nicht, klipp und klar zu sagen, dass Ihr Hilfe braucht und bindet die Spendenmöglichkeit gut sichtbar auf der Homepage ein. Das ist okay, denn ohne Geld könntet Ihr Eure wertvolle Arbeit ja nicht machen.

4. … besser keine Rechtschreib- und Grammatikfehler machen

Wir sehen täglich Projekte, die auf betterplace.org angemeldet werden, und viele der Projektbeschreibungen enthalten Tipp- und Grammatikfehler. Wir finden zwar auch, dass die eigentliche Jugendarbeit oder die medizinische Versorgung der Menschen in Krisengebieten wichtiger sind als perfekte Rechtschreibkenntnisse. Und wer hat schon die Zeit, alles dreimal Korrektur zu lesen? Aber trotzdem wirken fehlerhafte Texte nicht seriös und wenig professionell. Das hält Menschen vom Spenden ab! Unser Tipp: Kopiert den entsprechenden Text in ein Worddokument (oder anderes Programm mit einer Rechtschreibüberprüfung) und kontrolliert, ob sich ein Fehler eingeschlichen hat. Alternativ lohnt es sich, jemand Drittes Korrekturlesen zu lassen.

5. … besser nicht den Spender nach dem Spenden vergessen

Viele denken, mit dem Eingang einer Spende auf dem Konto wäre das Wichtigste geschafft. Quatsch! Denn jetzt fängt Eure Arbeit als erfolgreiche Fundraiser erst richtig an! Viele Spender, die einmal auf ein Projekt gespendet haben, tun dies mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch ein zweites Mal – vorausgesetzt, sie bleiben mit dem Projekt in Verbindung, hören über Fortschritte, neue Entwicklungen und Erfolge. Sich für eine Spende vernünftig zu bedanken, ist für die Beziehungspflege zwischen Euch und Euren Spendern essentiell. Haltet Eure Spender per E-Mail, Facebook oder Blog auf dem Laufenden und meldet Euch auch zu besonderen Anlässen (zu Weihnachten, zum Geburtstag Eurer Organisation oder oder oder). Es muss nicht immer der direkte Spendenaufruf sein.

Wie du hier schon siehst, gibt es viele verschiedene Aspekte, die eine erfolgreiche Fundraising-Kampagne ausmachen.

Wir hoffen, unsere Tipps helfen dir schon ein wenig weiter.

Wenn du weitere Fragen hast, melde dich bei uns per Mail - wir helfen dir gern!