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Jutta Wieding
Jutta Wieding wrote on 01-09-2021

 Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer von United4Rescue,
die letzten Wochen haben wieder einmal dramatisch deutlich gemacht wie wichtig die zivile Seenotrettung ist. Allein in den letzten 6 Wochen wurden über 1.500 Geflüchtete vor dem Ertrinken im Mittelmeer gerettet! Die zivilen Seenotretter:innen waren in dieser Zeit mit bis zu 6 Schiffen im zentralen Mittelmeer im Dauereinsatz und haben wieder einmal alles gegeben, um so viele Menschenleben wie möglich zu retten. Leider gab es jedoch auch wieder viele, denen nicht rechtzeitig geholfen werden konnte. Sie wurden entweder illegal von der sogenannten Libyschen Küstenwache zurück nach Libyen gebracht oder sind im Mittelmeer ertrunken. Umso glücklicher sind wir, dass unser zweites Bündnisschiff SEA-EYE 4 nach 3 Monaten endlich wieder frei ist und schon bald zurück in den Einsatz gehen wird. Großartig sind auch die neuen Rettungsschiffe, die seit Kurzem im Einsatz sind und in den vergangenen Wochen schon viele Menschenleben retten konnten! Herzliche Grüße Euer United4Rescue-Team

Die SEA-EYE 4 ist endlich wieder frei und schon bald zurück im Einsatz Tolle Neuigkeiten von unserem zweiten Bündnisschiff SEA-EYE 4: Direkt nach dem ersten Einsatz wurde das Rettungsschiff im Mai 2021 festgesetzt – nun wurde die Festsetzung von den italienischen Behörden aufgehoben! Wie auch schon bei anderen deutschen Rettungsschiffen stellten die italienischen Behörden fadenscheinige Anforderungen an das Rettungsschiff, bemängelten die Zertifizierung des Schiffes und erklärten die Abwasser- und Müllentsorgungskapazitäten für unzureichend. Sea-Eye und auch die deutschen Behörden gehen davon aus, dass diese Festsetzungen unrechtmäßig sind und verweisen in diesem Zusammenhang auch auf das laufende Verfahren von Sea-Watch vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Da es aber noch mehr als ein Jahr dauern kann bis das EuGH entscheidet, entschloss sich Sea-Eye keine weiteren Ressourcen in einer Klage zu binden und stattdessen die geforderten Anpassungen in Abstimmung mit den deutschen Behörden zu erfüllen, um schnellstmöglich wieder in den Einsatz gehen zu können. Über mehrere Wochen arbeiteten Nautiker:innen, Ingenieur:innen und Besatzungsmitglieder mit der zuständigen Flaggenstaatsbehörde Dienststelle Schiffssicherheit in Hamburg eng zusammen, um Lösungen für die mehr als 20 Anforderungen zu erarbeiten – mit Erfolg! Die SEA-EYE 4 wird nun schnellstmöglich auf ihren zweiten Rettungseinsatz vorbereitet.

Die Sea-Watch 3 rettet wieder 2 Wochen auf See, 5 Rettungen, 1 Boot stabilisiert, 278 Gerettete an Bord, 2 medizinische Evakuierungen, von der sogenannten Libyschen Küstenwache bedroht und 2 illegale Push-Backs beobachtet – das ist die beeindruckende Bilanz des letzten Einsatzes der Sea-Watch 3. Nach 4 Monaten Festsetzung konnte das Rettungsschiff Ende Juli endlich wieder in den Einsatz gehen. Dort gab es nur kurze Zeit nach seiner Ankunft einen Zwischenfall mit der sogenannten Libyschen Küstenwache. Diese drohte die Crew der Sea-Watch 3 festzunehmen, weil sie die libysche Such- und Rettungszone als ihre Hoheitsgewässer beanspruchen – tatsächlich sind es jedoch internationale Gewässer und die Sea-Watch 3 hatte jedes Recht dort zu sein. Die sogenannte Libysche Küstenwache drohte alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um die Sea-Watch 3 zum Verlassen der Zone zu zwingen. Die Crew belehrte die sogenannte Libysche Küstenwache über die rechtliche Situation und blieb trotz der Drohungen, glücklicherweise unversehrt, in der Such- und Rettungszone. Am 30. Juli dann die erste Rettung. In 2 Einsätzen wurden knapp 100 Menschen gerettet, teilweise mussten sie aus dem Wasser gezogen werden. Schon kurze Zeit später mussten 6 Patient:innen mit ihren Familien evakuiert werden, darunter drei Kinder und ein unbegleiteter Minderjähriger. Der nächste Einsatz am 1. August war beispielhaft für den großen Zusammenhalt unter den Seenotretter:innen: Gemeinsam mit der Nadir von RESQSHIP und der Ocean Viking von SOS MEDITERRANEE wurden in einem mehrstündigen Einsatz knapp 400 Menschen von einem doppelstöckigen Holzboot gerettet. Sie wurden anschließend auf der Ocean Viking und der Sea-Watch 3 versorgt. Nach zwei weiteren Einsätzen und einer zusätzlichen medizinischen Evakuierung hatte die Sea-Watch 3 insgesamt 257 Menschen an Bord. Tagelang warteten sie auf einen sicheren Hafen, die Lage an Bord spitzte sich immer weiter zu, der Gesundheitszustand vieler Geretteter verschlechterte sich zusehends. Viele waren dehydriert, wurden seekrank, einige kollabierten sogar. Am 6. August endlich die erlösende Nachricht: Der Sea-Watch 3 wurde Trapani auf Sizilien als sicherer Hafen zugewiesen, wo anschließend alle Geretteten nach der Durchführung von Corona-Tests von Bord gehen konnten. Inzwischen konnte die Sea-Watch 3 den Hafen von Trapani verlassen und befindet sich aktuell für Werftarbeiten im spanischen Burriana.

Die Ocean Viking rettet 555 Menschen Auch die Ocean Viking von SOS MEDITERRANEE war seit Ende Juli wieder im Einsatz. Nach den ersten 4 Rettungen innerhalb eines Tages hatten sie bereits 196 Menschen an Bord, bevor sie anschließend Teil der großen Rettungsaktion gemeinsam mit Sea-Watch und RESQSHIP war. Obwohl sich danach bereits 449 Menschen an Bord aufhielten, folgte noch am gleichen Tag eine weitere Rettung und SOS MEDITERRANEE bat nun mit 555 Menschen an Bord um einen sicheren Hafen. Die Antwort der italienischen Behörden ließ, wie schon so häufig in der Vergangenheit, einige Tage auf sich warten und auch an Bord der Ocean Viking verschlechterte sich der Zustand der Geretteten immer mehr während der langen Wartezeit. Insgesamt 3 medizinische Evakuierungen von 4 Patient:innen folgten in den kommenden Tagen, aber auch der Zustand der anderen Geretteten verschlechterte sich immer weiter. Wundinfektionen, Seekrankheit und bei den Kindern vor allem Bauchschmerzen, Erbrechen und Appetitlosigkeit hielten die medizinische Crew in Atem. Erst am 7. August wurde der Ocean Viking endlich Pozzallo auf Sizilien als sicherer Hafen zugewiesen, wo in den folgenden Tagen alle Geretteten von Bord gehen konnten.

Die Nadir ermöglicht Rettung von mehreren hundert Geflüchteten Ein weiteres Schiff, welches in den vergangenen Wochen im Mittelmeer im Einsatz war, ist die Nadir von der Organisation RESQSHIP. Der 19 m lange Motorsegler ist seit Frühjahr 2021 im Einsatz und verfolgt dabei ein spezielles Einsatzkonzept: beobachten, dokumentieren, stabilisieren und aufklären. So hat die Crew der Nadir gemeinsam mit der Sea-Watch 3 und der Ocean Viking über 400 Menschen von einem doppelstöckigen Boot in Sicherheit gebracht. In einem weiteren Einsatz kümmerte sich die Crew der Nadir um die Erstversorgung von etwa 110 Personen auf einem überfüllten Holzboot, das im maltesischen SAR-Gebiet zu kentern drohte und sorgte dafür, dass die italienische Küstenwache die Menschen aufnahm und sicher an Land brachte. Wenig später wurde ein weiteres Boot mit etwa 180 Geflüchteten von der Nadir erstversorgt. Zwei medizinische Notfälle mussten zur Behandlung an Bord genommen werden, bis die maltesischen und italienischen Behörden einige Stunden später eintrafen und die Geretteten evakuierte. Nach einem kurzen Landaufenthalt ist die Nadir inzwischen bereits in ihre 4. Mission gestartet, wo sie wieder innerhalb kürzester Zeit die Rettung von insgesamt 31 Personen von zwei Holzbooten ermöglichen konnte. 17 Personen des einen Bootes musste die Nadir an Bord nehmen, da ihr Boot zu kentern drohte. Ein medizinischer Notfall dieses Bootes sowie die 14 Personen des anderen Bootes wurden von der italienischen Küstenwache evakuiert. Anschließend wurde die Nadir aufgefordert die verbleibenden 16 Geretteten selbst nach Lampedusa zu bringen, obwohl die Nadir kein Rettungsschiff ist. Inzwischen ist der Motorsegler sicher in Lampedusa angekommen, die Geretteten konnten von Bord gehen und die Crew der Nadir musste sich im Anschluss in eine 10-tägige Quarantäne begeben.

Die Geo Barents ist zurück Nach 25 Tagen Festsetzung konnte auch die Geo Barents von Ärzte ohne Grenzen Anfang August zurück in den Einsatz gehen – und wieder einmal wurde deutlich wie wichtig der Einsatz der Seenotretter:innen im Mittelmeer ist. Innerhalb weniger Tage brachte die Geo Barents in 5 Einsätzen 322 Menschen in Sicherheit, darunter viele Kinder, das Jüngste erst 2 Monate alt. Nachdem auch die Menschen auf der Geo Barents mehrere Tage von den italienischen Behörden hingehalten wurden, wurde ihnen am vergangenen Sonntag Augusta auf Sizilien als sicherer Hafen zugewiesen, wo alle Geretteten inzwischen sicher an Land gehen konnten.

Neues Rettungsschiff ResQ People geht erstmals in den Einsatz Mit der ResQ People von der Organisation ResQ ist Anfang August eine alte Bekannte zurück in den Einsatz gegangen. Erst vor wenigen Wochen hatte die Organisation nämlich die Alan Kurdi von Sea-Eye gekauft und konnte das Schiff nun erstmals unter neuem Namen in den Einsatz schicken. Im Suchgebiet angekommen zeigte sich direkt wie dringend weitere Rettungsschiffe gebraucht werden. In 4 Einsätzen konnte die Crew der ResQ People insgesamt 166 Menschen in Sicherheit bringen, darunter 21 Frauen und 12 Minderjährige. 2 Tage später wurde dem Schiff Augusta auf Sizilien als sicherer Hafen zugewiesen, wo die Geretteten inzwischen alle sicher von Bord gehen konnten.  Neben den vielen tragischen Nachrichten, die uns in diesen Tagen aus der Welt erreichen, bleibt auch die Lage auf dem Mittelmeer weiter dramatisch. Umso dankbarer sind wir, dass aktuell so viele Rettungsschiffe unterwegs sind und hoffen, dass sie auch weiterhin so viele Menschen wie möglich vor dem Ertrinken retten können.
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Seenotrettung ist #unverhandelbar - bundesweite Demo am 7. August In ganz Deutschland wurde es am 7. August laut – und auch ein bisschen gelb. Gemeinsam mit vielen anderen Organisationen aus dem Bereich Seenotrettung und Flüchtlingshilfe sind wir an diesem Samstag in über 15 deutschen Städten auf die Straße gegangen, um unsere Botschaft zu verbreiten: Seenotrettung ist #unverhandelbar! Gemeinsam stehen wir dafür ein, dass die Seenotretter:innen endlich nicht mehr kriminalisiert werden und Europa seine Pflicht zur Seenotrettung wahrnimmt! Besonders stolz sind wir auf die vielen gelben United4Rescue-Flaggen, die in ganz Deutschland zu sehen waren! Wir danken euch für eure große Unterstützung und Solidarität mit der Seenotrettung. Wer noch mehr Bilder von der Demo sehen möchte, kann das z.B. in dem Bericht der tagesschau.

Zum Tagesschau Bericht über die #unverhandelbar Demo

Die Everest Challenge für United4Rescue Wettschulden sind Ehrenschulden! Nach dem Motto lebt auch Micha Heitkamp. Auf seinem Twitter Account postete er Ende Juni, dass er eher die Everest Challenge fahren würde, als dass der Radprofi Mark Cavendish bei der diesjährigen Tour de France 4 Etappen gewinnt. Doch Cavendish machte ihm einen Strich durch die Rechnung, gewann 4 Etappen und Micha Heitkamp zog die Konsequenz: Er würde innerhalb von 6 Tagen so oft die heimischen Berge hoch und runter fahren, bis er 8848 m, die Höhenmeter des Mount Everest, erreicht hat – so sein ambitioniertes Ziel. Um sich zu motivieren bat er seine Community einen Betrag zu nennen, den sie pro 100 Höhenmeter, die er schafft, spenden würden. Das Spendenziel: United4Rescue. Unter dem #FettsackerklimmtEverest hielt er seine Community auf dem Laufenden und schaffte es tatsächlich vom 16. bis zum 22. August 8955 Höhenmeter zurückzulegen! Die ersten Spenden sind bereits bei uns eingetrudelt und wir sagen Hut ab vor dieser Leistung und Danke für dein tolles Engagement!

ZDF Fernsehgottesdienst zur Seenotrettung am 5. September in Palermo „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt." Dieser Satz von Pastorin und United4Rescue-Gründungsmitglied Sandra Bils beim Kirchentag 2019 in Dortmund war der Startschuss unserer Arbeit. Noch auf dem Kirchentag war per Resolution ein Rettungsschiff gefordert worden, kurze Zeit später wurde United4Rescue gegründet und inzwischen konnten wir dank zahlreicher Spenden schon 2 Rettungsschiffe ermöglichen. Die enge Beziehung der evangelischen Kirche zu United4Rescue und der Seenotrettung besteht bis heute. Um dies deutlich zu machen, wird der ZDF-Fernsehgottesdienst am 05.09. um 9:30 von der südlichen Grenze Europas übertragen - aus Palermo auf Sizilien. Dort zeigt der Bürgermeister Leoluca Orlando seit vielen Jahren seine große Solidarität mit den Seenotretter:innen und bietet ihnen regelmäßig einen sicheren Hafen. Beim ZDF-Fernsehgottesdienst wird auch er sprechen. Außerdem kommen Seenotretter:innen zu Wort und ein mit einem Boot geflüchteter junger Mann aus Gambia. Pastorin Sandra Bils wird den Gottesdienst leiten. Der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Heinrich Bedford-Strohm wird predigen. Schaltet ein und macht andere auf diesen Fernsehgottesdienst aufmerksam, von dem wir hoffen, dass durch ihn das Thema Seenotrettung noch mehr und vielleicht auch anderen Menschen als bisher nahe kommt.

Mehr Infos zum ZDF Fernsehgottesdienst am 5. September in Palermo

Fast 790 Bündnispartner stehen aktuell an unserer Seite und es werden ständig mehr! Wir sind sehr dankbar für so viel Unterstützung und immer wieder beeindruckt von dem tollen Engagement und den kreativen Ideen unserer Bündnispartner. In jedem Newsletter stellen wir euch deshalb einen von ihnen vor!

Quarkwerk

Wer seid ihr und was macht ihr genau?
Wir sind ein Food Start-up aus Berlin und wir haben eine großartige Mission. QUARKWERKs Vision besteht darin die Frische und die Naturbelassenheit vom gesunden Quark in ein handliches "on-the-go-snack" Format zu bringen. Quark Riegel - ein innovativer, proteinstarker, vollwertiger und gesunder Genuss.

Ihr seid nicht nur Bündnispartner von United4Rescue geworden, sondern unterstützt uns auch finanziell mit Spenden. Warum habt ihr euch entschieden die zivile Seenotrettung zu unterstützen?
Bei United4Rescue geht es um konkrete Maßnahmen zur Rettung der Menschen in Seenot. Keine leeren Versprechen, keine Bürokratie, sondern ein oder sogar mehrere Schiffe mit der Rettungsmission, die bereits unterwegs im Mittelmeer sind und Menschen retten. Dies möchten wir unterstützen.

Was bedeutet die Bündnispartnerschaft bei United4Rescue für euch?
Die Bündnispartnerschaft bei United4Rescue bedeutet für uns einen ebenfalls konkreten Beitrag zur Rettung der Menschen in Seenot leisten zu können. Die Politik versagt an dieser Stelle. Wir nicht. :)

Was möchtet ihr in einem Jahr gern zum Thema Flucht in der Zeitung lesen?
Wir würden uns über die Nachrichten freuen, dass die Europäische Union die Seenotrettung der Menschen im Mittelmeer auf die Agenda schreibt und dafür die Schiffe aus Eigenmittel finanziert und eingesetzt werden.