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Infobrief - Juli 2020

Marios Bailey
Marios Bailey wrote on 12-07-2020
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
liebe Freundinnen und Freunde,

weltweit verändert Corona den Alltag der Menschen und das gewohnte Leben
muss neu gedacht werden. Auch im Kinder- und Familienzentrum Elonwabeni
hat das Virus alle Routine auf den Kopf gestellt.
Als klar wurde, was der Lockdown mit den strengen Beschränkungen und den
rigorosen Kontrollen zur Folge haben würde, wuchs die Sorge um die Kinder.

Einige sind HIV positiv, haben dadurch ein geschwächtes Immunsystem und gehören somit zur besonders gefährdeten Gruppe. Wie sollte der größtmögliche Schutz vor einer Corona–Infektion für die Kinder, Hausmütter und Mitarbeiter-
Innen gewährleistet werden? Das Projekt ist in der glücklichen Lage in dieser schwierigen Situation auf hervorragende Ressourcen zugreifen zu können.

Der sicherste Platz ist die Farm der Familie Landes, ca. 150 km von Kapstadt entfernt. Alle Kinder, Hausmütter und Angestellte des Projekts konnten bereits Mitte März nach Stanford umziehen, insgesamt 45 Personen. Dort fand schon in der Vergangenheit jedes Jahr das Sommercamp statt. Es existiert eine geeignete Infrastruktur für die Beherbergung der Kinder, die für den mehrmonatigen Aufenthalt jedoch aufwendig, nach gesetzlichen Vorgaben, angepasst werden musste.

Entschlossenes Handeln der Projektleiterin Denise Landes in der Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen, hohe Einsatzbereitschaft aller Beteiligten und ein großer Unterstützerkreis machte den zeitlich befristeten Ortswechsel möglich.

Auf der Farm

- Die Versorgung mit Lebensmitteln und Materialien für den täglichen Bedarf ist gesichert.
- Die schulische Betreuung und Vertiefung des Lernstoffs kann durch den Einsatz von verschiedenen Personen aufrechterhalten werden.
- Es ist Platz für Spiel, Zeit im Freien und Erholungszeiten.
All diese Maßnahmen sind in finanzieller Hinsicht ein Kraftakt und fordern die Beteiligten sehr. Dennoch begegnet die Elonwabeni–Familie der Ausnahmesituation in einer positiven Haltung und gestaltet das Leben mit und trotz Corona.

Arbeitskreis in Regensburg

Anfang März konnte der Flohmarkt der St. Lukas Gemeinde im Alex-Center gerade noch stattfinden und mit dem super Ergebnis von 3 700, - € abschließen. Danach kam der Lockdown und alle weiteren geplanten Aktionen, Südafrikalauf
Alteglofsheim, Teilnahme an Straßenfesten usw. mussten abgesagt werden. Dadurch fehlt uns die direkte Begegnung mit Ihnen, die Freude an den Veranstaltungen und natürlich der Erlös, der Elonwabeni zu Gute kommt.

Ende letzten Jahres wurde in einer südafrikanischen Studie veröffentlicht, dass
knapp 80% aller Schüler in der 4. Klasse in Südafrika nicht angemessen lesen
und schreiben können. Diese Realität am eigenen Leib mit unseren Kindern von
Elonwabeni erleben zu müssen, darauf war ich nicht gefasst. So frustrierend es
als Lehrender ist, mit diesen Einschränkungen konfrontiert zu sein, macht es mich
vor allem traurig mit ansehen zu müssen, wie 12jährige Kinder Schwierigkeiten
haben, einfachste Wörter richtig zu schreiben. Von Mathematik will ich gar nicht
reden. Und es ist nicht so, dass unsere Kinder alle Lernschwächen haben.
Diese Erfahrung hat für mich persönlich dazu geführt, grundsätzlich in Frage zu
stellen, wie sinnvoll es in dieser Krise sein kann, unsere Kinder wieder in das
normale Schulsystem zurückzuführen. Was haben sie zu verlieren? Wir haben
jetzt einen pensionierten Lehrer angestellt, der zusammen mit den Freiwilligen
allen Kindern bis zum Highschool Alter das Lesen, Schreiben und das kleine 1x1
beibringen soll. Wenn uns das gelingt, haben wir viel erreicht.
Es ist eine Freude zu sehen wie sich alle Kinder und MitarbeiterInnen eingelebt

und dieser Situation gestellt haben. Sicher gibt es die vielen täglichen Kleinigkeiten die jeden von uns frustrieren, aber das ist ja eigentlich nichts Neues, es sind nur andere Dinge hier auf der Farm. Elonwabeni hat ein Zuhause auf der Paddafontein Farm gefunden. Das ist gut so. Und so wie ich in schönen Erinnerungen schwelgen kann, auf einem Hof aufgewachsen zu sein, bin ich mir sicher, dass diese Zeit auf Paddafontein für uns alle viele neue schöne Erinnerungen schafft, von denen wir später einmal zehren und
erzählen können. Und somit auch ein herzliches Dankeschön und liebe Grüße an Alle, die diese Arbeit unterstützen und mittragen. Wir sind uns dessen bewusst und spüren und schätzen Eure Teilnahme sehr. Es gibt uns die Zuversicht auch die kommenden Herausforderungen annehmen und meistern zu können.
CoVid-19 und Südafrika