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Forstwirtschaft im Tropenwald

H. Rothenpieler
H. Rothenpieler wrote on 14-10-2020



 Mit diesem Projekt konnten wir als erste Organisation überhaupt beginnen, die Forstwirtschaft in der Region des Südkivus einzuführen. Die Aufforstungsmaßnahmen finden in einer Region von der Größe eines deutschen Regierungsbezirks statt. Wir fördern nicht nur Aufforstung – inzwischen vorwiegend mit einheimischen Baumarten – sondern auch die Einführung der Forstwirtschaft, die bisher in der gesamten Provinz Süd-Kivu im Ostkongo unbekannt war. Abholzung, das war Kahlschlag: Bisher vor allem von den Restbeständen des Urwaldes. Eine Bewirtschaftung der Flächen fand nicht statt und Aufforstung schon gar nicht. Forstwirtschaft: Das ist selektives Einschlagen, „Verdünnung“ der Bestände und Nachpflanzen, sodass am Ende auf den Flächen eine Vielzahl von Baumarten unterschiedlichen Alters gedeiht und somit der Wald nicht verschwindet, sondern erhalten bleibt, bei gleichzeitiger Nutzung. Diese Nutzung ist derzeit auf dem Niveau des „Niederwaldes“, mit dünnen Stämmen, die noch nicht viel Einkommen bringen. Ein paar Jahre Warten ändert die Situation komplett: Dann haben wir auf vielen Flächen einen Hochwald mit richtig dicken Bäumen, die viel mehr Holz liefern und damit auch mehr Einkünfte. Dahin müssen wir kommen! 
Forstwirtschaft ist somit Aufforstung, Pflege des Waldes, Nutzung der „Non-Timber-Forest-Products“, also der Nicht-Holzprodukte des Waldes (u.a. Pilze, Honig, Früchte, Jagd, Heilkräuter…) und schließlich die selektive „Holzernte“. Unseren Partnern war gelungen, die Privatwaldbesitzer in das System zu integrieren, damit sie auf ihren Flächen die notwendigen Maßnahmen auch anwendeten, denn nur wenn das Holz gemeinsam verkauft werden kann, z.B. über eine Genossenschaft, können die Händler die Anbieter nicht übervorteilen. 
All dies sind große Herausforderungen! Deshalb bitten wir weiterhin um Ihre Spende und Unterstützung.