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Jahresbericht 2020

Anne Booth
Anne Booth wrote on 29-01-2021



Das Jahr 2020 startete für die Spatzenscheune sehr gut. Wir freuten uns über eine hohe Nachfrage unserer Therapieplätze und über einen voll ausgelasteten  Betrieb. Der Einbruch der Pandemie hat uns jedoch, wie viele andere Betriebe auch, vollumfänglich getroffen.Nachdem in den ersten Monate des Jahres der große Einsatz bezüglich Qualitätssicherung, Fokusierung auf unsere Kernzielgruppen, intensive PR Arbeit und Kooperationen mit Institutionen der vorherigen Jahre durch hohe Nachfrage nach unseren Angeboten, vermehrte Aufmerksamkeit durch Förderer und ein starkes Team belohnt wurde, mussten wir Mitte März unseren Betrieb zunächst komplett einstellen.

Im ersten Lockdown konnten wir keinerlei Therapien durchführen. Dies bedeutete für uns einen enormen Umsatzrückgang in Höhe von rd. 70 %. Unsere Pferde, Ponies und die übrigen Tiere auf dem Hof mussten jedoch weiter versorgt und gefüttert, betreut und bewegt werden. Besonders der April, in dem keinerlei Einheiten angeboten werden konnten und kein Ende des Lockdowns in Sicht war, bedeutete eine hohe Unsicherheit für den Betrieb und alle Mitarbeiterinnen. Die Herausforderung für uns alle war groß, aber die Überzeugung, dass wir mit unserer Arbeit einen großen Beitrag zur Sicherung der Lebensqualität vieler Menschen mit Handicap möglich machen und die Nachfrage grundsätzlich sehr hoch ist, hat uns durch diese Zeit motiviert.  Nicht zuletzt haben uns auch die vielfältigen Zusprüche via Email, persönliche Ansprache oder Spenden sehr über die Zeit geholfen, um unsere unsere positive Einstellung beizubehalten. Hier haben wir sehr viele Rückmeldungen bekommen, dass unsere Einheiten für unsere Reiter ein wichtiger Bestandteil ihres Alltages sind.

So nutzten wir die Zeit, für das ausgiebige Training unserer Pferde, für kleinere Verbesserungen rund um den Stall und nicht zuletzt um die Digitalisierung unseres Betriebes voranzutreiben.






Und unsere positive Einstellung zahlte sich aus, denn durch viele kleine und große Spenden von unseren Reiter:innen und ihren Familien und unseren Förderern konnten wir unseren Betrieb während dieser schwierigen Zeit über Wasser halten. Als im Mai allmählich die Therapie wieder stattfinden konnte, sprühten unsere Reiter nur so vor Freude. Vielen hatten die Pferde und die spaßigen Einheiten mit dem Team gefehlt und die Eltern freuten sich, dass die Förderung ihrer Kinder wieder weiterlaufen konnte. So waren die Sommermonate besonders betriebsam, da einige Einheiten und Angebote nachzuholen waren, die im ersten Lockdown nicht stattfinden konnten. Im August fand bei uns auf dem Gelände der Präsidentenempfang des Rotary Clubs Bad Soden- Königstein statt. Hier hatten wir die Gelegenheit unsere Arbeit zu präsentieren und uns im Nachgang über eine sehr großzügige Spendensumme zu freuen. 



Als ein weiteres großes Spendenprojekt in 2020 war die Balkan Rallye angesetzt, die leider Corona bedingt abgesagt wurde. Das Team "G Force One", das für die Spatzenscheune an der Balkan Rallye teilgenommen hätte,  Das Ziel war: Sponsoren zu finden, mit deren Hilfe 4 Kindern mit Förderbedarf jeweils ein ganzes Jahr lang eine Reittherapie in der Spatzenscheune ermöglichen werden kann. Diesen Kindern wäre die Reittherapie sonst wegen fehlender Unterstützung nicht möglich. Unser Ziel wurde in beeindruckender Weise erreicht! Die Spatzenscheune freut sich sehr über den großartigen Spendenerfolg - nur leider darf das Team erst im kommenden Jahr die Rallye antreten. 

Aufgrund der aktuellen Situation bezüglich der Corona-Pandemie wurde nun auch die European Rallye von dem Veranstalter abgesagt.  Sehr bedauerlich, aber verständlich. Alle Spenden sind der Spatzenscheune bereits zugute gekommen und die unterstützten Kinder konnten nun in diesem Jahr schon ihre Reittherapie starten. Die Idee der Rallye steht weiterhin und wird - nach jetziger Planung - im Mai mit einer Rallye in den Alpen und dann der ursprünglichen Balkan Rallye im August 2021 umgesetzt werden.  


Mit dem Herbst kam, wie für viele andere auch, wieder die Unsicherheit. Zum Jahresabschluss war dann der zweite Lockdown betrieblich eine große Belastung. Gut ein Drittel unserer Reiter darf aufgrund der amtlichen Auflagen keine Therapie wahrnehmen. Dies bedeutet für unseren Betrieb wieder einen Umsatzrückgang und vermehrte Abhängigkeit von Spendenzuwendungen. Aus diesem Grund sind wir nach wie vor auf ihre Spenden angewiesen. Ob kleine oder große Summen, jede hilft uns, die Spatzenscheune weiter in ihrer Qualität zu erhalten. 
So sicherten Sie mit ihren Spenden im Jahr 2020 das Futter der Pferde, den ein oder andere Tierarztbesuch und natürlich in großem Umfang Therapieeinheiten für unsere Klienten. Hierfür haben Sie gespendet*:

Kinder und Personen aus einkommensschwachen Familien, die sich die Reittherapie nicht hätten leisten können, wurden durch die Spenden unterstützt. Kinder aus Institutionen wie stationären Wohneinrichtungen, bei denen das Jugendamt Kostenträger ist, die jedoch einer Förderung bedürfen, wurden bezuschusst.Haupt- und Nebenkosten der Reittherapie wie Tierarztkosten, Futter, Hufschmied, Versorgung und Ausbildung anteilig mitfinanziert.*Nice to know: Unser Zuschuss durch Fördergelder errechnet sich nach einer Einkommensprüfung sowie einer Bedarfsprüfung. Kriterien sind hierbei u.a. Haushaltseinkommen, Situation und andere benötigte Fördermaßnahmen. Sie werden in Zuschüssen zu 35%, 50% oder 100% Förderung vergeben. Wenn unsere Förderung in Verbindung mit anderen Kostenträgern wie dem Jugendamt steht, wird i.d.R. ein Zuschuss von 30% bewilligt.*
So endete unser Jahr 2020 mit vielen Unwägbarkeiten und doch mit einem klaren Resümee:Dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Reiterinnen und Reiter, der Einsätze unseres Teams und unserer Spenderinnen und Spender haben wir trotz der Pandemie eine Projekt, das uns immer noch begeistert. Ein Projekt, das immer noch Lächeln auf die Gesichter unserer kleinen und großen Reiter zaubert. Ein Projekt, bei dem wir Tag für Tag die heilsame, wohltuende und belebende Wirkung unserer Arbeit mit den Pferden sehen. 




Diese Freude wollen wir ins Jahr 2021 mitnehmen und Ihnen gerne einen kleinen Ausblick auf unsere Pläne für dieses geben.Die erste und wohl vorerst wichtigste Hürde des Jahres wird es für uns sein, die Pandemie-Situation als Betrieb zu überstehen und die entstandenen Ausfälle zu überbrücken. Hierfür sind wir auch auf ihre Hilfe und ihre Spenden angewiesen. 
Wir wollen aber gerne optimistisch bleiben und planen so bereits zuversichtlich weitere Möglichkeiten für die Zukunft der Spatzenscheune. Die hohe Nachfrage an unseren Therapieplätzen, zeigt den Wert, den die Arbeit mit dem Pferd für viele Menschen auf ganz individuelle Art schaffen kann. Wir wollen in Zukunft gerne noch weitere Fördermöglichkeiten für Menschen schaffen, die unter schwierigen sozioökonomischen Bedingungen leben und für Kinder und Jugendliche aus den Bereichen der stationären und ambulanten Jugendhilfe.Zudem wollen wir in den Ferien vermehrt Programme anbieten, die Eltern die Betreuungssituationen erleichtern und für die Kinder einen neuen Raum zur Entfaltung bieten. In der Hoffnung, die pandemisch-bedingte schwierige Situation zu überstehen, halten wir diese Ziele für wichtig und hilfreich, um nach der Pandemie unseren Beitrag zu neuem Schwung und Auftrieb in der Gesellschaft zu leisten.



In diesem Sinne wünschen wir allen ein Jahr, das so friedlich und fröhlich wird, wie unsere Romina ihren Mittagsschlaf genießt.
Mit besten Wünschen,
das Team der Spatzenscheune