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Neuigkeiten aus dem Senegal !

Joana & Klara
Joana & Klara wrote on 20-11-2019



Neuigkeiten aus dem Senegal !

Vom 31.10.2019 bis zum 10.11.2019 begab sich wieder ein Team von Schulen für die Welt nach St. Louis, um abzuklären und zu prüfen, welche lokalen und nachhaltigen Baustoffe für den geplanten Schulbau vor Ort zur Verfügung stehen. Unter anderem wurde getestet, wie man den nachwachsenden Rohstoff Bambus sowohl für eine Dachkonstruktion, als auch für den runden Baukörper unserer geplanten Schule verwenden kann.

Bei einer Besichtigung der Afrika Mandela Ranch konnte unser Team mit Typha gedeckte Dächer begutachten. Sie wurden im Jahr 2016 von senegalesischen Fachkräften mit einer ca. 40 cm dicken Schicht des Rohrkolbens eingedeckt. Trotz des harten Klimas weisen die Dächer keine Alterserscheinungen auf, womit sie an der Atlantik Küste Afrikas eine Ausnahme darstellen. Umliegende Gebäude sind häufig aus Zement und Beton gefertigt und beginnen bereits vor der Fertigstellung mit Zersetzungserscheinungen.

Durch die Unterstützung der Initiatoren und Bewohner der Mandela Ranch konnte unser Team Kontakt zu Typha-Bauern und Dachdeckern aufbauen. In ihrem Dorf in Bango (nordöstlich von St-Louis) hat sich bereits herumgesprochen, dass wir eine Schule aus Lehm und Typha bauen wollen. Die Anwohner haben unser Team herzlich und offen empfangen und fühlten sich geehrt, dass wir in Zukunft voraussichtlich mit ihnen zusammenarbeiten möchten.

Beim Besuch der Typha-Bauern fand unser Team jede Menge an geschnittenem Typha am Wegrand lagernd und einige Hütten, die mit Typha gedeckt wurden. Es wurden vorgefertigte Wände hergestellt, die aus mehreren Typhalagen (20cm dick) geflochten wurden. Zudem wurden bereits gefertigte Lehmsteine vorgefunden. Allerdings scheint das Wissen über den Baustoff Lehm verloren gegangen zu sein, da sich die vorgefundene Mischung zum Bauen von Häusern nicht eignet. Das nahm unser Team zum Anlass, den Tag als Workshop zu gestalten und Wissen auszutauschen. Zusammen mit den einheimischen Handwerkern wurde Typha klein geschnitten und mit Lehm vermischt, um daraus einen Prototypen des zukünftigen Lehmsteins von hoher Bauqualität herzustellen. Während das Gemisch einsumpfte, man spricht hier von mauken, wurde gemeinsam mit den Einheimischen zu Mittag gegessen. Nach der Trocknung des Lehm-/ Typha-Steins soll dessen Rohdichte ermittelt werden. Unser Ziel ist es, mit regionalen Baustoffen Bauteile wie Wände und Dach zu entwickeln, die sich bei unserer Schule tagsüber nicht so stark aufheizen. Mit Hilfe einer guten Querlüftung soll es in den Klassenzimmern dann angenehm kühl bleiben.

Das Schulen für die Welt Team durfte zudem einige Schulen in verschiedenen Provinzen im Senegal besuchen und begutachten. Alle Schulbauten bestanden aus Beton und Zement, weshalb die Außenwände durch die stetige Sonneneinstrahlung sehr warm waren. Die Hitze wurde somit in die Klassenzimmer abgestrahlt und heizte diese unvorstellbar auf. Außerdem kam kaum Tageslicht in die Räume, da die Fensterläden stets geschlossen waren. Ein verzweifelter Versuch ein wenig von der Sonnenhitze draußen zu halten. Alles in allem war die Atmosphäre mit einem stickigen Backofen vergleichbar, nicht nachvollziehbar wie sich die Kinder unter solchen Umständen konzentrieren können.

Abschließend nimmt unser Team viele Erfahrungen und aufschlussreiche Einsichten mit nach Hause, die uns unserem Ziel ein Schritt näher bringen. Es wurde einmal mehr gezeigt, wie wichtig unser Schulbauprojekt ist und was man alles schaffen kann, wenn man Wissen vereint und gemeinschaftlich zusammenarbeitet.







Afrikanische Typha Bauern bei der Arbeit