Skip to main contentShow accessibility statement
Change the world with your donation

Kampagne, Fragen & Antworten zu Sea-Eye 2

G. Isler
G. Isler wrote on 13-08-2018

Liebe Freundinnen und Freunde,

in den sozialen Netzwerken haben wir mit einer Kampagne für Sea-Eye 2 begonnen. Bilder unserer Missionen werden mit euren Statements beschriftet und verbreitet, um für die Seenotrettung um Spenden zu bitten. Heute will ich euch gern drei Beispiele zeigen:

Limit 600x450 image

Limit 600x450 image

Limit 600x450 image

Wir wollen noch im August einen Chartervertrag unterzeichnen. Dazu müssen wir sicherstellen, dass mindestens die ersten 2 von 3 Monate voll finanziert sind. Dazu fehlen uns nur noch knapp 12 Chartertage!

Daher möchte ich euch heute darum bitten eine weitere Spende zu tätigen, insofern das im Rahmen eurer Möglichkeiten liegt. Bitte habt Verständnis dafür, dass wir diese Bitte auch an euch richten, wenn ihr erst in den letzten Stunden oder Tagen gespendet habt, denn dieses Newsletter-Tool vermag das nicht zu unterscheiden.

Es ist wichtig. Jetzt gehts um viel. Wir schreiben europäische Geschichte und wir haben es genau jetzt, in diesen Tagen in der Hand. Danke an alle, die bereits geholfen haben.

Anbei senden wir euch noch verschiedene Fragen von Spendern, die wir beantwortet haben. Wir hoffen, dass euch unsere Antworten weiterhelfen.

Fragen @ Sea-Eye  Was kostet chartern, was kostet kaufen? Grundsätzlich kann eine solche Frage nur von Schiff zu Schiff beantwortet werden. Aus verschiedenen im Folgenden genannten Gründen, kommt ein Kauf zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht in Frage. Es geht um Seenotrettung und nicht um den Besitzanspruch auf ein Schiff.

Was ist der Unterschied? Beim Kauf eines Schiffes findet ein Eigentümerwechsel statt. Dadurch werden verschiedene, anspruchsvolle Verwaltungsakte ausgelöst. Schiffspapiere müssen neu erstellt und Genehmigungen erteilt werden. Das geht nicht sonderlich schnell. Bei einem gecharterten Schiff sind diese Dinge klar. Ein Chartervertrag ist ein Vertrag zwischen Eigentümer und Sea-Eye e.V.. Der Chartervertrag regelt die Charterrate und die Leistungen, die wir in Anspruch nehmen. Ein gechartertes Schiff hat eine Flagge, eine Klasse und gültige Papiere. Es gibt keinen sachlichen Grund ein solches Schiff festzuhalten oder am Einsatz zu hindern. Das sind vermutlich auch Gründe, die MSF und Safe the Children dazu bewogen haben, ihre Schiffe in 2016 und 2017 zu chartern. 

Wer entscheidet darüber? Aufrgund der zuvor genannten Gründe hat der Vorstand einen sofortigen Kauf verworfen. Eine Charter scheint uns und wichtigen Unterstützern die klügste Vorgehensweise zu sein, um schnell und wirksam helfen zu können. Darüber hinaus lernen wir ein neues Schiff kennen, für das uns in 2019 dann möglicherweise auch eine Kaufoption eingeräumt wird. 

Hat Sea-Eye e.V. beim Chartern die Befehlsgewalt? Nach allen seerechtlichen Bestimmungen hat allein der Kapitän die Befehlsgewalt über sein Schiff. Er wird aber mit einem Auftrag vom Verein ins Einsatzgebiet gesendet. Der Auftrag von Sea-Eye e.V. ist in unserer Satzung geregelt. Das war auch auf den Missionen der Sea-Eye und Seefuchs so.

Wie werden die ehrenamtlichen Helfer des Vereins beteiligt? Ein wesentliches Merkmal von Sea-Eye e.V. ist die ehrenamtliche Arbeit. Bis heute gibt es keine hauptamtlichen Mitarbeiter oder Crewmitglieder. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auf einem Charterschiff verschiedene Schlüsselpositionen, z.B. die des Maschinisten, mit einem hauptamtlichen Crewmitglied des Eigentümers besetzt werden muss. Wir werden aus vielen wichtigen Gründen aber niemals mehr hauptamltliche Crewmitlgieder beauftragen, als absolut notwendig. Der wesentliche Teil einer solchen Besatzung wird aus Sea-Eye Crewmitgliedern bestehen. Das werden Nautiker, Ärzte, Rettungskräfte, Deckshände usw. sein. 

Was kann Sea-Eye 2 besser als Sea-Eye und Seefuchs sein? Es geht darum, wie geeignet ein Schiff ist. Italien hat die Skipper der letzten Seefuchs Missionen gezwungen, Menschen nach Sizlien zu fahren. Das war auf mindestens 2 Missionen sehr gefährlich, für Crew und Besatzung. Auch wenn es unser Ziel ist Ersthelfer zu sein, so können wir die Realitäten nicht ausblenden. Wir brauchen ein stabileres und größeres Schiff, um die Sicherheit der Crew und der Geretteten gewährleisten zu können.

An wen kann man sich wenden, wenn sich Informationen widersprechen?  Als Mitglied des Vereins und als Crewmitlgied könnt ihr euch jederzeit mit euren Fragen an die Vorstandsmitglieder wenden. Detailierte Informationen zum Schiff kann es aber erst geben, wenn die Entscheidung für ein bestimmtes Schiff gefallen ist.

War der Kauf von Seefuchs ein Fehler? Das Schiff hat viele ehrenamtlichen Crews ins Einsatzgebiet gefahren und tausenden Menschen das Leben gerettet. Der Kauf war richtig, aber wir müssen akzeptieren, dass wir uns in einer Professionalisierungsspirale befinden. Entweder geben wir auf, oder wir nehmen die höheren, poltitisch motivierten Anforderungen an, um unser Ziel zu erreichen. 

Bringt uns das in der Seenotrettung weiter, wenn wir diesen Weg gehen?Welche Fallstricke können dann kommen?  Ein Schiff mit eindeutiger Flaggensituation, gültigen Schiffspapieren und fähiger Crew wird den Betroffenen im Einsatzgebiet eine wesentlich größere Hilfe sein, als wenn es nicht dort wäre. Wir müssen uns aber klarmachen, dass auch korrekte Papiere nicht vor einem politisch motivierten Zugriff schützen. Die Sea-Watch 3 wird ohne Begründung auf Malta festgehalten. Moonbird darf ohne Begründung nicht abheben. Es besteht die Gefahr der unrechtmäßigen Festsetzung. Wenn wir aber schon jetzt von unrechtmäßigem Verhalten und Gesetzesbrüchen ausgehen, dann haben wir verloren und müssen aufgeben.

Gibt es Auswege, Möglichkeiten oder Konzepte eine Festlegung zu vermeiden?  Wir gehen davon aus, dass eine klare Flaggen- und Schiffspapierlage dieses Risiko deutlich minimiert. Wir werden uns wir immer an das Gesetz halten und vertrauen darauf, dass es alle anderen Beteiligten auch tun. Nur so funktioniert ein Staat, die EU und auch die Hohe See. Man muss sich klarmachen, dass Seefuchs uns Sea-Eye nicht festgesetzt worden sind! Die Schiffe sind praktisch blockiert, weil sie flaggenlos sind und die Crews damit im Einsatz schutzlos wären. 

Was passiert mit Sea-Eye und Seefuchs, wenn es ein neues Schiff gibt? Aktuell verhandeln wir mit dem BSH über eine Ausnahmegenhmigung, zur Überführung der Schiffe nach Deutschland. An der Sea-Eye ist ein Museum interessiert. Wenn die Schiffe niemanden mehr retten können, machen die teuren Liegeplätze auf Malta keinen Sinn. Den Status Quo aufrechtzuerhalten, käme lediglich emotionalen Beweggründen entgegen. Wir müssen jedoch kluge, verantwortungsbewusste und besonnene Entscheidungen treffen. Denn jeder Euro wird in derSeenotrettung und nicht in den Taschenvon Werft- oder Liegeplatzbetreibern benötigt. 

Nur noch wenige Chartertage müssen finanziert werden