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Spatenstich für ein neues Gebäude in Kongoni

Elke B.
Elke B. wrote on 08-02-2016

Spatenstich im Kindergarten Kongoni!


Endlich ist es soweit – die Bauarbeiten für die neue Schulküche und ein Sanitärgebäude haben nach mehr als einem Jahr Planungszeit endlich begonnen.
Und nicht nur das – die Bayerische Staatskanzlei – Referat Internationales – unterstützt unser Bauprojekt sogar mit 20.000 EUR! Ende letzten Jahres bekamen wir einen Hinweis unseres Dachverbandes EineWeltNetzwerkBayern, dass solche Förderungen möglich sind, reichten daraufhin unser Bauvorhaben in München ein – und bekamen zu unserem eigenen Erstaunen schon bald danach die Förderzusage.

Der Neubau der Schulküche war bereits beschlossene Sache, die Zustände im jetzigen Küchenbau waren schon länger nicht mehr tragbar und die Versorgung der mittlerweile 80 Kinder machte auch den Bau eines Speisesaals dringend erforderlich. Die Frage war nur, welches bauliche Niveau wir uns würden leisten können, da auch die laufenden Kosten für Lebensmittel und Gehälter jeden Monat zuverlässig aufgebracht werden müssen.

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Den ebenso dringend erforderlichen Neubau eines Sanitärgebäudes hatten wir aus finanziellen Gründen deshalb erst einmal zurückgestellt. Nun freuen wir uns aber umso mehr, dies mit bayerischer Unterstützung „in einem Rutsch“ mit allen gewünschten Innovationen (Solarwarmwasseraufbereitung, Sickergrube, Regenwassernutzung etc.) durchführen zu können ohne Gefahr zu laufen, den laufenden Haushalt nicht mehr finanzieren zu können.
Weitere finanzielle Unterstützung erhielten wir vom AK Dritte Welt in Bayreuth, dem Kiwanis-Club Bayreuth e.V., Architekturbüro Pastner, Bth, Zimmerei Kögel, Schimmendorf und vielen anderen Mitgliedern und Sponsoren – herzlichen Dank an dieser Stelle!
Nun geht es an die Umsetzung – und hier ist vor allen Dingen unser langjähriger und in Bauangelegenheiten sehr bewährter Projektmanager Francis Wambugu gefragt.
Pro-A-kids e.V. unterhält in Kenia bekanntlich keine eigene Einrichtung, sondern tritt nur als Sponsor einer ländlichen Gemeinde mit ca. 300 Haushalten am Fuße des Mount Kenya auf. Dies heißt, dass die Gemeinde der eigentliche Bauherr ist und dementsprechend auch eigene Anliegen mit einbringt.
Eines dieser Anliegen ist es, möglichst Hilfsarbeiter aus der eigenen Gemeinde mit einzubeziehen. Dies geschieht üblicherweise nicht auf Stundenlohnbasis, sondern über „work contracts“. Das heißt, die Leistung wird pauschal verhandelt, z.B. soll sie Sickergrube für die Toilettenanlage ein Maß von 1,20m x 3,60m und eine Tiefe von 2m haben, dafür wird der Arbeitslohn pauschal verhandelt. Die Arbeiter bringen hierfür ihr eigenes Werkzeug mit und arbeiten, wenn sie gerade Zeit haben, bezahlt wird nach Fertigstellung.

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Bereits am ersten Tag stellte sich allerdings heraus, dass die hauseigenen Werkzeuge keinen besonders raschen Arbeitsfortschritt erwarten lassen – siehe Fotos. Worauf sich unser Bauleiter erst einmal in die Kreisstadt nach Nanyuki aufmachte, um hier Abhilfe zu schaffen. Mit dem neuen Pickel geht es nun bedeutend schneller voran. Limit 600x450 image



Was die Fotos leider nicht vermitteln können ist der Zustand des Bodens – das kann nur der ermessen, der jemals in afrikanischer Erde zu graben versucht hat. Die Böden sind lehmig und bis tief in den Untergrund hinein ausgetrocknet, es gibt ja keine Frostgare wie bei uns üblich und aufgrund der hohen Ganzjahrestemperaturen wenig Humusaufbau. Wer es mal selbst probieren mag, möge sich bei mir melden! In meinem privaten botanischen Gartenprojekt in der Nähe des Kindergartens gibt es genug Gelegenheit dazu . Ich habe jedenfalls höchsten Respekt für die Arbeiter – und bin froh zu wissen, dass sie mittags von unserer Köchin Evangelina eine große Portion Essen bekommen.
Die Tatsache, dass der Untergrund in Kenia völlig anders beschaffen ist als in Europa, macht auch andere Infrastruktur möglich bzw. erforderlich. So wird beispielsweise. die Sickergrube nach unten hin nicht abgedichtet, da aufgrund des trockenen Unterbodens keine Grundwasserbelastung durch Abwässer zu befürchten ist. Außerdem sind Kläranlagen in unserem Sinne noch eine große Ausnahme in Kenia, weshalb die ordnungsgemäße Entsorgung an Ort und Stelle mit entsprechender Wartung hier vorzuziehen ist.

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Modell einer sogenannten VIP (Ventilated Improved Pit Latrine), bei der die Sickergrube nach außen entlüftet, was wesentlich zur Verringerung der Geruchsbelastung und zur Verringerung des üblichen Fliegenproblems beiträgt – so in etwa soll der neue Sanitärbau aussehen .

Momentan wird sowohl der tägliche Porridge – ein an allen kenianischen Schulen üblicher und sehr nahrhafter Trink-Getreidebrei - als auch die mittägliche Hauptmahlzeit im Freien eingenommen.
Kinder, Lehrer und das Küchenpersonal freuen sich schon sehr darauf, endlich einen eigenen Speiseraum zu bekommen!

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E. Bär u. M. Niewerth für http://www.pro-a-kids.org

Neubau der Schulküche!