2. Tag...!
(Leider keine guten) Neuigkeiten aus Santo Domingo! Auch der 2. Tag fiel
ins Wasser, und zwar ziemlich buchstablich... : Nachdem der erste Tag
durch die Schwierigkeiten der Neuorganisierung der Ünterkünfte, der
Teamzusammenführung und der allgemeinen (und erkrankungsbedingt Dolores
besonderer) Erschöpfung zum Opfer gefallen war, kam am 2. Tag, als das
Team startklar auf das Signal zum Einsatzbeginn aus der Favela wartete,
der Kontakt zu La Cienaga nicht zustande. Die einzigen Infos, die sie
erhielten, waren die Nachricht, dass der Strom in der Favela seit Tagen
ausgfallen war und dass die Kontaktperson nicht zu Verfügung stand. Es
folgte ein Wolkenbruch... Damit steht fest: Dieses Jahr werden in La
Cienaga leider keine Tiere kastriert. Es zeigt aber auch, wieviel
langwierige und mühselige Aufklärungsarbeit uns in diesem Slum noch
bevorsteht, bis die Menschen hier die Bedeutung von Kastrationen
wirklich begriffen haben und ernst nehmen. Den Tag verbrachte das Team
verdientermaßen im Nationalpark, von wo sie uns diese hinreißend schönen
Aufnahmen mitbrachten Heute geht es nach Barahona, wo die Peace Corps
Volontäre sie mit einer guten Planungfür die nächsten 4 Tage und für
diese Gegend bestmöglichster Organisation erwarten. Auf deren Anregung
habe ich vor 2 Tagen morgens früh um 2:00 einen Flyer gebastelt, da sie
bisher nur Mund-zu-Mundpropagada machen konnten.
Anja beschreibt den 2. Tag in Santo Domingo so:
"Also... Der Wurm bleibt drin.. Inzwischen sind wir vollständig. Aber
es hakt weiter. Fredy und Familie sind gestern in Punta Cana gelandet,
allerdings ohne Fredy's Koffer, der wollte nicht aus München weg. Den
Schlüssel zu ihrem Appartement hatten wir bereits mittags von der
Vermieterin bekommen, die dazu gehörige Nachricht erreichte die
Neuankömmlinge jedoch nicht und sie irrten stundenlang durch die Zona
colonial, auf der Suche nach Hotel und uns, bis sie uns kurz vor
Mitternacht dann endlich erreichten. Und auch sie bekamen von der
Autovermietung nicht das was vorbestellt war. Jetzt haben wir zwei zu
kleine Autos und sollen morgen noch zusätzliche Helfer und Equipment
einladen, dabei passen wir jetzt schon kaum in die Autos...
Heute
ging es holperig weiter. Nachdem gestern La Cienaga aufgrund unserer
Hotelprobleme und mangels Zustandekommen des Kontaktes in die Favelas
ausfiel, erreichten wir dann heute morgen endlich Mena. In den Favelas
gibt seit gestern keinen Strom und ihr Sohn, unser Führer und Bodyguard
vor Ort, ist heute nicht da. Also wieder nix... Allmählich fangen wir an
an eine Verschwörung gegen uns zu glauben. Die Autovermietung lässt
auch nicht versprochen von sich hören..
Also haben wir beschlossen,
heute mal Touristen zu spielen. Leichter gesagt als getan.. Das erste
Hindernis ist ein Platten am rechten Vorderrad des Mietautos. Also
Reifenwechsel mitten einer Hauptverkehrsstraße in der Ciudad colonial.
Allerdings mit Hilfe eines sehr netten Dominikaners! Dann ist die
Schnellstraße Richtung Nationalpark aufgrund des Karnevals gesperrt und
wir müssen uns mühselig durch kleine Schlaglochgassen quälen und Umweg
über Umweg fahren. Als wir endlich dort ankommen fängt es an wir aus
Kübeln zu schütten..
Das Positive lässt sich wie folgt formulieren:
Gottseidank stehen wir nicht gerade mitten beim Operieren unter freiem
Himmel und kriegen den Wolkenbruch in die offenen Hundebäuche!
Der Heimweg gestaltet sich dann ebenso abenteuerlich, der Wolkenbruch hat die Straßen in Seen und Schlammpfuhle verwandelt.
Aber wenigstens unser selbstgekochtes Abendessen ist gut! Salat, Reis
und gebackene Kochbananen (Platanos). Sehr landestypisch, sehr lecker!!!
Morgen geht es dann Richtung Alonse, den Rest Equipment einsammeln, wie
das ins Auto passen soll ist uns ein Rätsel!!! Und nachmittags kommen
wir hoffentlich in La Barahona an.. Und können endlich mit dem beginnen,
für das wir eigentlich hier sind!!!"