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Widerstand in Sahou und Sanamadougou geht weiter +++ Weitere Aktionen geplant, hierfür werden dringend Spenden gesucht +++ Protestbriefe an die malische Botschaft und das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

V. Mörchen
V. Mörchen wrote on 09-09-2015

Werte Unterstützer_innen von Sanamadougou und Sahou,


das letzte Mal haben wir uns im Rahmen dieser Crowdfunding-Kampagne im Juni mit einem Newsletter gemeldet. Seitdem ist vieles passiert, vor allem stehen neue Aktionen der beiden Dörfer Sanamadougou und Sahou an. In diesem Sinne möchten wir in diesem Newsletter einen kurzen Blick zurückwerfen, vor allem aber über einiges von dem informieren, was nunmehr geplant ist.


Blick zurück: Nachdem sowohl die europäische als auch die malische Sektion von Afrique-Europe-Interact am 2. und 16. Juni 2015 Aktionen durchgeführt haben, sind die unmittelbaren Aktivitäten seitens der Bauern und Bäuerinnen zunächst einmal schwächer geworden, einfach deshalb, weil die Regenzeit angefangen hat und dies naturgemäß die arbeitsintensivste Phase während des gesamten Jahres ist. Gleichzeitig hat die Sitaution in Sanamadougou und Sahou auf der politischen Bühne weiterhin die Gemüter erhitzt. Denn der Vorsitzende der malischen Linkspartei SADI hat am 2. Juli den Agrarminister unter Bezug auf die Aktionen von Afrique-Europe-Interact im Parlament buchstäblich ins Kreuzverhör genommen und zugleich die Regierung aufgefordert, endlich eine Lösung im Sinne der beiden Dörfer zu finden. Über diesen Auftritt ist in allen Medien Malis intensiv berichtet worden. Entsprechend passte es, dass die malische Sektion von Afrique-Europe-Interact am 22. Juli eine gut besuchte Pressekonferenz in Bamako durchgeführt hat (zusammen mit mehreren Vertretern der beiden Dörfer), über die ebenfalls intensiv in zahlreichen Medien berichtet wurde.


Was allerdings nicht stattgefunden hat, ist die für das Zuckerfest am Ende des Fastenmonats Ramadan angekündigte Besetzung der geraubten Felder. Denn beide Dörfer waren im Vorfeld mehrfach vom zuständigen Gouverneur und vom zuständigen Präfekten ein- bzw. vorgeladen und intensiv vor einer Besetzung gewarnt worden (konkret hieß es, dass eine Besetzung einen massiven Polizeieinsatz nach sich ziehen würde). Hinzu kam, dass einzelne Bewohner_innen des Dorfes aus Gründen, über die nur spekuliert werden kann, auf eigene Initiative zu den zuständigen Behörden gegangen sind und über eine angeblich bevorstehende Rebellion gewarnt haben, was wiederum intensive Diskussionen innerhalb der Dörfer nach sich gezogen hat. Und doch haben sich die Dorfbewohner_innen mittlerweile auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Was das konkret bedeutet, soll zum jetzigen Zeitpunkt ausdrücklich noch nicht bekannt gemacht werden. Dennoch möchten wir dringend darum bitten, das ins Auge gefasste Vorgehen auf zweierlei Weise zu unterstützen: Einerseits suchen wir Spenden, um die Aktivitäten finanziell zu ermöglichen – dabei geht es insbesondere um Fahrtkosten, kollektive Verpflegung, Aktionsmaterialien und Öffentlichkeitsarbeit (inklusive der in Mali üblichen Gebühren für mediale Berichterstattung).


Darüber hinaus möchten wir die geplante Aktion durch Protestbriefe an die malische Botschaft in Deutschland sowie das BMZ begleiten. In diesem Sinne wären wir Ihnen bzw. Euch sehr verbunden, wenn die auf unserer Webseite zum Download bereit stehenden Protestbriefe jeweils ausgefüllt und per Post an die malische Botschaft bzw. das BMZ geschickt würden (erfahrungsgemäß sind reale Briefe, die mit Eingangsstempel versehen und abgelegt werden müssen, ungleich effektiver als Mail- oder Fax-Proteste – zumindest wenn es sich nicht um massenhafte Online-Petitionen handelt):


http://afrique-europe-interact.net/1387-0-Prostbriefe-September-2015.html


Um Irritationen zu vermeiden, sei zudem darauf hingewiesen, dass die Briefe nicht nochmal die gesamte Konfliktgeschichte eigens erklären. Denn diese ist den beiden Adressaten ja bestens bekannt. Wer also nicht in Gänze informiert ist, den Gesamtzusammenhang allerdings nachvollziehen möchte, bevor sie bzw. er den Brief unterschreibt und wegschickt, sei auf unsere Webseite verwiesen, wo die wichtigsten Informationen dokumentiert sind (einschließlich des bisherigen Briefwechsels mit dem BMZ):


http://afrique-europe-interact.net/607-0-Hintergrund-Vorschau.html


Mit anderen Worten: Nicht nur die malischen Aktivist_inen, auch wir in Europa sind vorsichtig optimistisch, dass es in den nächsten Monaten tatsächlich gelingen könnte, den Investor bzw. den malischen Staat, der dem Investor das Land überlassen hat, ernsthafte Zugeständnisse abzuringen. In diesem Sinne werden wir uns in der näherern Zukunft aller Voraussicht nach noch mehrfach zu Wort melden - und natürlich würden wir uns freuen, wenn unsere Nachrichten auch weiterverbreitet würden.


Mit besten Grüßen,


NoLager Bremen - aktiv bei Afrique-Europe-Interact


Bitte lesen, spenden und Protestbriefe schicken