Ring the bell and make a wish

Teil meines Dienstes bei Trinity war die Arbeit mit alten und obdachlosen Menschen. Wenn ich einen Mensch nennen müsste, der mir dort am meisten im Gedächtnis geblieben ist, dann wohl Poet-O, wie er sich selbst nannte. Die meiste Zeit verbrachte er mit seiner Unicorn-Bell, einer Glocke mit einem Bronze-Einhorn als Stiel, im Centralpark. Wer die Glocke läutete durfte sich etwas wünschen - und ein paar Sekunden später, dann mit einem Grinsen: "Was ist dir dieser Wunsch denn wert?", und das Körbchen für die Dollarnoten.

Poet-O war ein beeindruckend sympathischer und schlitzohriger Mensch, nach eigenen Angaben schon im Central Park geboren, und für einige Wochen Untermieter bei Albert Einstein.

Gerade eben bin ich über den Trailer einer Dokumentation über ihn gestolpert.

Poet-O starb im April 2003. Im Google-Cache findet sich noch ein Farewell des New York Observers.