Abschlussbericht 'Glueckstage' - 1. Teil

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe LeserInnen,

in meinen zwei Wochen Urlaub auf der Adria-Insel Korcula habe ich mich ganz wunderbar erholt. Als ich wieder hier in Gorazde war, hatte ich fast 14 Tage lang grosse Probleme mit dem Internet. Schliesslich stellte sich heraus, dass jemand meine Internet-Verbindung 'gehackt' hatte und mein Passwort veraendert. Inzwischen ist das Problem behoben.
Deswegen also nun erst der erste Teil des Berichts ueber unsere 'Glueckstage 2013'.

Ihnen allen eine schoene Woche!

Herzliche Gruesse

Gabriele Mueller

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Abschlußbericht:

Psychologisch-pädagogisch begleiteter Erholungsaufenthalt

für traumatisierte Mütter und Kinder im Sommer 2013 in Neum / Adria

 

Überblick:

Im Sommer 2013 konnten wir einer weiteren Gruppe von 20 traumatisierten Kindern und Müttern aus dem ostbosnischen Kanton Gorazde einen 12-tägigen therapeutischen Erholungsaufenthalt am Meer ermöglichen. Der Erholungsaufenthalt fand in der Zeit vom 17. bis 28. Juni im bosnisch-herzegowinischen Ort Neum an der Adria statt.

Die Durchführung des therapeutischen Erholungsaufenthalts in diesem Jahr verdanken wir in erster Linie wieder der Förderung von Sternstunden e.V., München. Die übrigen Mittel zur Finanzierung sammelte SEKA Hamburg e.V. mit vielen kleineren und mittleren Spendenbeträgen unter anderem auch über die Betterplace-Spendenplattform.

Im Namen der Frauen und Kinder danken wir allen Geldgebern und SpenderInnen sehr herzlich.

Zusammensetzung der Gruppe:

Die Auswahl der Frauen und Kinder trafen wir – wie schon in den Jahren zuvor – in Zusammenarbeit mit der Sozialarbeiterin des Zentrums für psychische Gesundheit in Gorazde, dem Sozialarbeiter des Veteranenprojekts ‚Svjetlost Drine’ in Gorazde und mit der Sozialarbeiterin des Projekts 'Die Familie stärken' des SOS-Kinderdorf-Kindergartens in Gorazde, das mit Familien in Krisensituationen arbeitet. Die Gruppe für den therapeutischen Erholungsaufenthalt setzte sich in diesem Jahr zusammen aus 10 Müttern mit 10 Kindern im Alter zwischen 5 und 12 Jahren (davon 7 Mädchen und 3 Jungen).

Alle Familien leben unter schwierigen bis extrem schwierigen ökonomischen Bedingungen. Vier Familien leben nicht in Gorazde sondern in umliegenden Orten / Dörfern, zwei davon im Kanton Gorazde, zwei in der Republika Srpska (serbischen Entität).

Neun der Mütter sind kriegstraumatisiert, einige von ihnen waren während des Krieges noch Kinder. (traumatische Kriegshandlungen; ständige Todesbedrohung; extreme Hungersnot; traumatischer Verlust naher Angehöriger während des Krieges; in einem Fall bis heute dauernde Ungewissheit über das Schicksal des Vaters, der verschleppt und dessen sterbliche Überreste nie gefunden wurden; Einnahme des Dorfes, Vertreibung und Flucht, jahrelanges Leben in Flüchtlingscamps, Kriegsverletzung u.ä).

Mehrere der Frauen sind neben der Kriegstraumatisierung Opfer familiärer Gewalt in der Ursprungsfamilie und / oder in der Ehe. Eine der Frauen ist verwitwet, drei Frauen geschieden, eine lebt (seit kurzem) in Trennung vom misshandelnden Ehemann. Fünf der Mütter sind alleinerziehend. Bei zwei Frauen ist auch der Ehemann schwer kriegstraumatisiert. Eine der Frauen leidet seit Jahren unter massiven Angstzuständen.

Zwei der Familien sind serbischer Nationalität, waren Anfang des Krieg auf das serbisch gehaltene Gebiet geflohen, nach dem Krieg aber wieder nach Goražde zurückgekehrt. Eine Frau und ihre Tochter sind Roma, gaben sich jedoch nicht als solche zu erkennen; die Mutter ist in zweiter Ehe mit einem Bosniaken verheiratet. Die übrigen Familien sind bosniakisch, zwei von ihnen leben in Dörfern nahe Goražde aber in der Republika Srpska.

Fortsetzung im naechsten Blog...