Nur noch ein Jahr!
Es ist unglaublich. Clemente hat das 6. Semester erfolgreich gemeistert und das trotz Rückschlägen und schwierigen Umständen im vergangenen halben Jahr wie dem abermaligen Einbruch in sein Zimmer, Krankheit oder das Fehlen eines Laptops.
Seine Noten sind folgende:
- Allgemeine
Wirtschaftslehre 87
- Soziologie
82
- Wahlfach
Steuern 81
- Projektmanagement
80
- Buchprüfung
75
- Ethik und Soziale Verantwortung 74
Das
Highlight dieses Semesters war mit Sicherheit die drei-tägige
Exkursion in verschiedene Produktionsunternehmen in den Anden. Die
Studenten haben unter anderem eine Spinnerei und einen Hersteller von
Schokolade für den Export besucht. Teil der Fragestellung waren die
Auswirkungen der kürzlich gestiegenen Mehrwertsteuer auf die
Betriebe. Außerdem war für Clemente der kurze Abstecher zum Vulkan
Chimborazo vermutlich der kälteste Tag, den er ja erlebt hat. Er
erzählte, dass er nie mit einer solchen Kälte gerechnet hätte und
fast erfroren wäre. Was würde er wohl über Deutschland im Winter
sagen...?
Bei dem Erdbeben ist Clemente zum Glück nichts passiert. Macas liegt sehr weit von der betroffenen Küstenregion entfernt. Ein wenig gewackelt hat es wohl dennoch.
Ebenfalls
schön war für Clemente ein fachübergreifendes Projekt, welches er
in seinem Heimatdorf durchführen konnte. Es ging darum,
herauszufinden, wieviele Jugendliche in dieser abgelegenen Gegend die
Möglichkeit haben, an der Universität zu studieren. Der Professor
für Ethik und die Dozentin für Projektmanagement waren die Betreuer
des Dreierteams. Leider kein überraschendes Ergebnis: 70% der
Befragten würden gerne studieren, jedoch haben nur 15% auch die
Möglichkeit dazu.
Unerfreulich war die Nachricht, dass einige Studierende das Studium abgebrochen haben und nun nur noch 5 Leute insgesamt in Clementes Semester studieren. Daraufhin hieß es erst, das Studium könne nicht weiter angeboten werden für eine solch kleine Gruppe, es gebe jedoch die Möglichkeit, in einen ähnlichen Studiengang zu wechseln. In diesem Fall würde aber nur ein Teil der Kurse angerechnet werden, sodass Clemente ins 2. Semester zurückgestuft würde. Oder aber er hätte die Universität wechseln und umziehen müssen, und evtl. das gleiche Problem mit der Anerkennung der Kurse bekommen. Nach einigen Gesprächen sieht es wohl so aus, als würde das Studium doch beendet werden können. Wir wollen nur hoffen, dass jetzt die Studiengebühren noch weiter steigen. In Ecuador ist die Uni noch nicht so sehr an einen Vertrag gebunden, wie hier in Deutschland.
Auf ein gutes letztes Jahr!