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18.000 km am Rad für eine Welt ohne Landminen

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Der Pamir Highway, von Dushanbe nach Osh / The Pamir Highway, from Dushanbe to Osh (19.9.2016)

Daniel S.
Daniel S. wrote on 27-10-2016

>>> English version below <<<

Bilder: http://www.landmine.at/18000-km-am-Rad.305.0.html#pamir

Hallo von der anderen Seite des Globus!

Die Ruhetage in Dushanbe waren ein wahrer Genuss. Es war sehr anspornend FSD zu besuchen, um die Mitarbeiter in Aktion zu sehen und dabei helfen zu können, Tadschikistan zu einem sichereren Ort zu machen!

Doch kurz danach richtete sich meine Aufmerksamkeit wieder auf meine eigenen Herausforderungen. Der berühmte Pamir Highway wartete auf mich. Zur Abwechslung verließ ich Duschanbe in Begleitung. Jonathan, ein deutscher Radfahrer auf einem Faltrad, begleitete mich, um die erste große Höhenbelastung zu meistern (Bild 1). Wir fuhren durch mehr und mehr Bergregionen und überquerten den ersten Bergpass in 3.250 Meter. Es dauerte eine Weile, um den Gipfel zu erreichen, da wir bei rund 900 Meter in Duschanbe starteten. Nur die sehr schlechten Straßenverhältnisse machten nach dem Pass die 35 Kilometer bergab fast langsamer als den Aufstieg. Ich brauchte mehr als 3 Stunden, um den Fluss Panj am unteren Rand des Tals zu erreichen. Auf der Passstraße wurde ich sehr oft an FSD erinnert, denn am Straßenrand kennzeichneten Schilder Minenfelder (Bild 2).

Es war ein besonderes Erlebnis, entlang des Flusses in Richtung Khorugh, der letzten Stadt vor dem Pamir, zu fahren. Der Pamir Highway erwies sich dann als einmal asphaltierte, nun aber größtenteils beschädigte Straße entlang des mächtigen und starken Panj (Bild 3). Der Fluss markiert die Grenze zwischen Tadschikistan und Afghanistan und wird durch unglaublich hohe Felsklippen, die meist bis auf 4000 Meter Höhe reichen, eingerahmt. Auf dem Highway pendeln nur chinesische Sattelschlepper und Allradwagen, die Einheimische und Touristen als Taxis von Stadt zu Stadt führen.

Wasser konnte ich mir in kleinen Dörfern am Weg einfach besorgen, doch die Auswahl beim Essen wurde immer geringer. Die kleinen Restaurants entlang der Straße boten in der Regel nur ein oder zwei Gerichte an. In den "Magasins" (kleine Läden) konnte man nur Kekse und alkoholfreie Getränke und manchmal Kartoffeln und Zwiebeln kaufen. Alles andere Gemüse konnte ich nur von den Einheimischen kaufen, die entlang des Weges leben. Die Dörfer selbst erscheinen sehr idyllisch. Jedes Haus hat einen kleinen Gemüsegarten, Nuss- und Marillenbäume. Doch abseits der grünen Dörfer gab es keine Vegetation, nur Fels und Kies.

Wieder alleine unterwegs, machte ich einen kleinen Abstecher in das landschaftlich sehr reizvolle Vanj-Tal (Bild 4). Am Ende des 90 km langen Tals wollte ich den Blick auf die Gletscher genießen. Doch leider musste ich etwa 10 Kilometer vor meinem Ziel umdrehen, da die Straße überflutet war und ich Angst hatte, mein Fahrrad mit dem Sand- und Wassergemisch zu ruinieren. Die Straße – wenn man es so nennen will – war dort noch schlechter. Die meiste Zeit fuhr ich mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von nur 5 Kilometern pro Stunde. Obendrein wurden mir kurz bevor ich die Hauptstraße wieder erreichte in der Nacht meine Schuhe gestohlen. So musste ich die letzten 150 Kilometer bis Khorugh in meinen Flip-Flops radeln. Auch bekam ich kurz nach dem Vanj-Tal Magenprobleme, die meinen Aufenthalt in Khorough um ein paar Tage verlängerten. Auf dem Weg entlang des Panj-Flusses Richtung Khorugh entdeckte ich wieder viele Minenwarnzeichen (Bild 5). Noch immer gibt es dort sehr viel zu tun, bevor diese Areale sicher sein werden.

Nach Khorugh veränderte sich die Landschaft wieder ein wenig. Ich folgte dem Panj Fluss in den Wankhan Bezirk, noch abgelegener und weniger besiedelt als die Regionen davor. Das Tal öffnete sich dort für ca. 100 km und zeigte einen atemberaubenden Blick über die von Gletschern bedeckten Gipfel des afghanischen Hindukush. Schwimmen in einigen heißen Quellen am Straßenrand war für einige Zeit der letzte Luxus (Bild 6). Denn nach dem letzten Dorf des Wankhan-Tals stieg die Straße schnell auf über 3.500 Meter an. Das nächste Dorf lag mehr als 100 km entfernt und dazwischen lagen ein Pass auf mehr als 4.300 Meter Seehöhe und Straßen in sehr schlechtem Zustand. Die Nächte waren kühl, zwischen 0 und 5 Grad, und die Tagestemperaturen kletterten nicht über 18 Grad. Wie davor gab es auch keine Vegetation, nicht einmal in den Dörfern – mehr oder weniger eine sehr hohe Wüste aus Felsen, schneebedeckten Gipfeln und Salzseen (Bild 7). Trotzdem verbringen die Einheimischen hier die Sommer in Jurten und lassen ihre Schaf- und Ziegenherden grasen.

Ich war sehr glücklich, als ich endlich Murghab erreichte. Jetzt konnte ich meinem Fahrrad und meinem Gesäß eine 10-tägige Pause gönnen und einen Teil meiner Familie treffen, der mich besuchte! Ich fuhr also mit einem Taxi zurück nach Khorugh und machte mich für ein 7-tägiges Trekking-Abenteuer mit Jana, Gerda und meinem Vater bereit. Sie hatten sich entschlossen, mich in ihrem Sommerurlaub zu besuchen. Auch wollten sie sich selbst ein Bild davon machen, wie das Spendengeld von GGL in Tadschikistan eingesetzt wird. Leider wurden wir durch einige gesundheitliche Probleme verlangsamt, so dass wir nicht die geplante Route wandern konnten. Trotzdem war unsere Ersatzroute auch fabelhaft! Eine Woche Natur von ihrer schönsten Seite (Bild 8), ohne Störungen der Zivilisation! Unser Führer und die beiden Träger und Esel sorgten gut für uns. Der Ritt über die Flüsse auf dem Rücken der Esel rettete uns vor kalten Füßen! Auf dem Rückweg bekamen wir sogar einige Yaks zu sehen (Bild 9).

Zurück auf der Straße nach Murghab lag der härteste Teil des Pamir Highways immer noch vor mir. Mehr als 200 Kilometer Wegstreckte mit nur einem Dorf und drei Pässe auf über 4.000 Meter Seehöhe warteten auf mich (Bild 10). Das Wetter hatte sich etwas verändert. Jeden Tag jagten Schnee- und Regenschauer durch die hochgelegene Wüste, starker Gegenwind entwickelte sich während des Tages und das Fahrrad war schwer beladen. Die Nachttemperaturen fielen jetzt unter Null und ich hatte jeden Morgen Eis auf meinem Zelt. Langsam, aber beständig radelte ich in Richtung der kirgisischen Grenze, die auf dem letzten Pass (4.289m) lag. Dabei überquerte ich den höchsten Punkt auf 4.655m und genoss eine atemberaubende Landschaft (Bild 11).

Am vierten Tag erreichte ich sehr müde Sary Tash in Kirgisistan und ließ mein Fahrrad dort für eine Woche stehen. Ich nahm ein Taxi nach Osh, in einer tieferen Region gelegen, und verbrachte dort eine Erholungswoche. Endlich konnte ich wieder frisches Obst und Gemüse kaufen und hatte verschiedene Restaurants zur Auswahl. Ich fühlte mich wie im Paradies! Bei Temperaturen in den hohen 20er Graden fühlte es sich wieder wie Sommer an (Bild 12).

Alles in allem war der Pamir Highway bisher der härteste Teil meiner Reise. Vor allem der Mangel an guter Nahrung machte es sehr hart. Meine Verdauungsprobleme konnte ich erst nach ein paar Tagen in Osh loswerden.

Bitte vergeßt nicht auf meine besondere Mission! Liebe Grüße an alle!

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Pictures: http://tinyurl.com/18000-km-on-bike-pamir-highway

Hello again from the far side of the globe! 

The rest days in Dushanbe were a real treat and visiting FSD to see their staff in action and helping to make Tajikistan a safer place is very encouraging! But shortly after my focus turned back to my own challenges. The famous Pamir Highway was waiting for me. For a change I headed out of Dushanbe with company. Jonathan, a German cyclist on a folding bike, accompanied me to master the first high altitude exposure (pic 1). Through more and more mountainous areas we crossed the first mountain pass at 3250 meters. It took a while to reach the top, since we started at around 900 meters in Dushanbe. Only the very poor road conditions made the 35 kilometers downhill after the pass almost slower than the uphill part. I took more than 3 hours to reach the Panj River at the bottom of the valley. On the pass road I was reminded of FSD many times, because on the side of the road signs indicated mine fields (pic 2). Heading along the river towards Khorugh, the last town before the Pamir, was a special experience.

The Pamir Highway turned out to be a once asphalted, now mostly broken road along the mighty and strong Panj River (pic 3), which is the border between Tajikistan and Afghanistan, sided by incredibly high rock cliffs peaking over 4000 meters mostly, commuted only by Chinese cargo trucks and 4wd vehicles taxiing local people and tourists from town to town.

Water was easy to find in the small villages along the way, only the variety of food became less and less. The little restaurants along the road usually had only one or two dishes and in the "Magasins" (little shops) everything one could buy was cookies and soft drinks and sometimes potatoes and onions. All other vegetables you could only buy from the people living along the way. The villages themselves appeared very idyllic, with every house having a small vegetable garden, nut- and apricot trees. Apart from the green villages there was no vegetation, though. Only rock and gravel. Continuing alone again, I did a little detour into the very scenic Vanj Valley (pic 4), because I wanted to enjoy some views of the glaciers at the end of the 90 km long valley. Unfortunately I was forced to turn back about 10 kilometers before reaching my goal, because of flooded roads and fear of ruining my bike with the sand and water mixture. By the way, the road there (if you want to call it that) was even worse. Most parts I rode at an average speed of only 5 kilometers per hour. On top of everything, just before returning to the main highway I had my shoes stolen in the night and so I pedaled the last 150 kilometers to Khorugh in my flip-flops. Also just after the Vanj Valley I developed some stomach problems, which extended my stay in Khorough for a few days. On the way along the Panj River towards Khorugh I could spot many mine warning signs again (pic 5). Still there is a lot of work to do before these areas will be safe.

After Khorugh the landscape changed a little. I followed the Panj River into the Wankhan District, even more remote and less populated than the regions before. Only the valley opened up for about 100 kms and revealed stunning views over the glacier topped peaks of the Afghan Hindukush Mountains. Swimming in some hot springs on the side of the road was the last luxury for a while (pic 6). After the last village in the Wankhan valley the road quickly ascended to over 3500 meters and the next village was more than 100 kms away with a pass of more than 4300 meters and very poor road conditions in between. The nights were cool, between 0 and 5 degrees and daytime temperatures didn't climb over 18 degrees. Like before there was also no vegetation, not even in the villages now - more or less a very high desert of rocks, snowy peaks and salt lakes (pic 7). Despite all this people spend the summers here in yurts, herding sheep and goats.

I was very happy to have arrived in Murghab, because now I could give my bicycle and my bottom a 10-day rest and meet a part of my family, who came to visit me! So I took a Taxi back to Khorugh and set out for a 7 day Trekking adventure with Jana, Gerda and my Father who decided to spend their summer holiday visiting me and also checking out how the GGL donation money is used in Tajikistan. Unfortunately we were slowed down by some health problems, so we couldn't hike the planned route. Nevertheless our alternative route was also fabulous! One week in Nature at its best (pic 8), with no disturbances from civilization! Our guide and the two Porters and donkeys treated us well. The rides over rivers on the donkey's backs saved us from getting cold feet! We even got to see some Yaks on the way back (pic 9).

Back on the road after Murghab the hardest part of the Pamir highway still lay ahead of me. More than 200 kilometers with only one village and three passes over 4000 meters were waiting for me to come (pic 10). The weather had changed a little bit. Every day there were snow and rain showers moving through the high desert, strong headwinds developing during the day and the bike was heavily loaded. The night temperatures were now below zero and I had ice on my tent every morning. Slowly but thoroughly I cycled towards the Kyrgyz border, located on the last pass (4289m), crossing the highest point at 4655m and enjoying the stunning landscape (pic 11).

Very tired I reached Sary Tash (KGZ) on the fourth day and left my bike there for a week. I took a taxi to Osh, located in the lower regions and took a recovery week there. It felt like paradise, being able to buy fresh fruit and vegetables and having a variety of restaurants! And the temperatures in the high 20s made it feel like summer again (pic 12).

All in all I have to say that the Pamir Highway was the toughest part of my trip so far. Especially the lack of proper nutrition made it very tough. I couldn't get rid of my digestive problems until after a few days in Osh.

Please don't forget my special mission! Friendly greetings to everyone!