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Radeln für Kwizera - 1 Cent pro Kilometer

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Zeitungsartikel im Südkurier

S. Moosmann
S. Moosmann wrote on 27-11-2014
Radtour für Frauen in Ruanda: Jeder Kilometer soll Geld bringen

Meßkirch -  Die Altheimerin Sarah Moosmann und ihre Freundin Anna Woywodt wollen für Frauen in Ruanda sammeln. Dazu fahren sie mit dem Mountainbike von Kampala nach Kigali. Die Tour soll von Sponsoren unterstützt werden. Der Erlös geht an den Verein Kwizera und kommt zu 100 Prozent Projekten vor Ort zugute.
Autor Isabell Michelberger

Ungefähr 1400 Kilometer wollen diese beiden Frauen auf dem Mountainbike zurücklegen: Von Kampala/Uganda bis Kigali/Ruanda wollen Sarah Moosmann, die in Altheim aufwuchs und in Meßkirch ins Gymnasium ging, und ihre Freundin Anna Woywodt fahren, um Geld für Frauen in Ruanda zu sammeln. Hierfür suchen sie Sponsoren, die jeden gefahrenen Kilometer mit einem beliebigen Geldbetrag unterstützen. Auf dem Meßkircher Weihnachtsmarkt werden sie für ihre Aktion werben und Handarbeiten aus Ruanda, selbst gestaltete Kalender sowie Post- und Grußkarten verkaufen. Der Erlös geht an den Verein Kwizera und kommt von dort aus zu 100 Prozent den Projekten zugute.

Die beiden jungen Frauen reisen gerne in ferne Länder und trafen dabei immer auch auf Not und Elend. Sich gerade für Rwanda einzusetzen, wo vor 20 Jahren ein fürchterlicher Bürgerkrieg zwischen Hutus und Tutsi tobte, liegt am Engagement von Sarahs Schwester Kathrin Mugisha, die bereits seit mehreren Jahren Mikrokredite an rwandische Frauen vergibt.

„Die Landschaft dort ist wunderschön, aber überzeugt hat uns die Mentalität der Menschen in Rwanda“, erzählt Sarah Moosmann. Sie setzen sich sehr für ihr Land ein und möchten es weiterentwickeln, beschreibt sie eine Eigenschaft. „Dort arbeiten wir eng mit der Nichtregierungsorganisation RVCP (Rwanda Village Concept Project) zusammen, die ein Zusammenschluss von Studenten der Nationaluniversität in Butare ist“, erläutert die Sportwissenschaftlerin die Kooperation mit Einheimischen, die für das Funktionieren des Projekts äußerst wichtig sei.

Der erste Schritt zu einem Mikrokredit bestehe darin, dass eine Gruppe von fünf Frauen gebildet wird, die ungefähr den gleichen Lebensstandard besitzen und bereits eine Geschäftsidee entwickelt haben. Danach erhalten diese Frauen eine Schulung durch freiwillige Studenten, die ihnen den Umgang mit Geld, betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse, Budgetplanung und verschiedenes mehr beibringen. Danach erhalten zwei der fünf Frauen einen Kredit von 30 bis 50 Euro, dessen Laufzeit sie selbst bestimmen sollen. Die Zinsen in Höhe von 10 Prozent fließen später wieder in das Projekt ein und sind sozusagen ein Sparguthaben für die Frauen.

„Jede der Frauen hat eine eigene Idee. Manche beginnen mit der Schweine-, Kuh- oder Hühnerzucht, andere verkaufen Bananen oder Avocados. Wieder andere stellen Bananenbier her, um es zu verkaufen“, beschreibt Moosmann die verschiedenen Möglichkeiten, wie die Frauen das Geld nützen, um sich ein eigenes Standbein aufzubauen. „Wir haben die Frauengruppen besucht und sie waren sehr dankbar für diese Chance“, berichtet sie von ihrer Reise in das afrikanische Land.

Die Sportwissenschaftlerin Sarah Moosmann und die Physiotherapeutin Anna Woywodt trainierten im Sommer bereits für die 24 000 Höhenmeter, die sie ab nächstem Monat bezwingen müssen. Sie haben sich mit der Überquerung der Alpen für das „Land der 1000 Hügel“ vorbereitet und freuen sich schon auf die Begegnung mit dem Land und den Menschen.

  Der Verein Kwizera, der Name des gemeinnützigen Vereins, dessen Gründungsmitglieder hauptsächlich aus Leibertingen-Altheim kommen, ist ein Wort aus der Landessprache Ruandas (Kinyarwanda) und bedeutet Hoffnung, Glaube, Selbstvertrauen. Genau das will der Verein unterstützen. Hierzu vergeben die Mitglieder Mikrokredite an Frauengruppen in Ruanda. Mit dem Geld erhalten die Frauen die Chance, um für ihren eigenen Lebensunterhalt zu sorgen und sich aus der Abhängigkeit zu befreien. Die Idee der Mikrokredite entstammt dem Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus aus Bangladesch, der 2006 hierfür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Er ist der Begründer des Mikrofinanz-Gedankens. Bisher vergab der Verein 149 Kredite im Wert von ungefähr 4900 Euro. 129 Kredite wurden bereits zurückgezahlt. Am 28. Dezember starten zwei der Gründungsmitglieder, Sarah Moosmann und Anna Woywodt, zu einer 1400 Kilometer langen Radtour durch Uganda und Ruanda, um Geld für weitere Mikrokredite zu sammeln. Sponsoren können sich mit einem beliebigen Betrag für jeden gefahrenen Kilometer beteiligen. Mit der Aktion „1 Cent pro Kilometer“ versucht das Team alle anzusprechen, die sich auch mit einem Betrag beteiligen wollen. (imi)

Informationen im Internet:
http://www.kwizera.de