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Eine abenteuerliche Reise nach Bulgarien im März 2013

M. Bersch
M. Bersch schrieb am 06.04.2013

Am 20. März ging unsere Reise am Morgen los Richtung Bulgarien, um all die Spenden nach Plovdiv zu bringen.

Bei gutem Wetter ging unsere Fahrt Richtung Straubing, wo wir noch Spenden abholten, die von Schülern der Wirtschaftsschule Pindl gesammelt wurden. Hierfür möchten wir uns nocheinmal ganz herzlich bedanken!

Wir setzten unsere Reise fort und kamen gut voran. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit,in der Nähe von Wien dann der Schreck: Gleich nach dem „Knoten Steinhäusel“ ging plötzlich „die Schaltung mehr“ und unser Transporter stieß dicke schwarze Rauchschwaden aus und wir mussten auf dem Randstreifen anhalten. Ein Gestank machte sich breit, wie ein „Berg verbrannter Gummireifen und Plastik“. Was tun? Auf der 3-spurigen Autobahn donnerten hier die Lkw´s und Pkw´s an uns vorbei. Lage checken, raus aus dem Auto und den Pannendienst anrufen. Dieser schleppte uns dann in Sicherheit abseits der Autobahn. Allerdings wurde anschließend für unseren Transporter ein Sonderabschleppwagen benötigt und der fand dann erst nachts um 2.00 Uhr statt und endete vor der Werkstatt in Wien. In dem in der Nähe befindlichen Hotel waren wir dann endlich um 3.30 Uhr! Am nächsten Tag dann die bangen Fragen: Können wir weiterfahren? Ist eine Reparatur möglich und wie lange würde diese dauern?

Doch hier hatten wir dann Glück im Unglück: Eine Reparatur war möglich und die Ersatzteile waren auch da. An dieser Stelle möchten wir uns bedanken, dass dies möglich gemacht wurde, trotz sehr viel Arbeit, damit wir unsere Fahrt am späten Nachmittag fortsetzen konnten.

Endlich konnte es weitergehen Richtung Bulgarien!

Doch auch jetzt stand unsere Fahrt nicht wirklich unter einem „guten Stern“: Noch in Österreich fing es an windig zu werden, dieser steigerte sich mehr und mehr, besonders auf der AB in Ungarn, wo die Landschaft nach allen Seiten flach und ohne Schutz ist, war es zeitweise kaum möglich das Auto auf der Straße zu halten. Durch die Höhe und Länge ist der Transporter nicht gerade „windschnittig“ und so kamen wir auch hier nicht wirklich zügig voran.

In Rumänien dann, gab es zum Wind auch zeitweise Schnee und der größte Teil besteht aus löchrigen Landstraßen. Es war dunkel, stürmisch und schlechte Straßenverhältnisse. Nicht gerade gute Voraussetzungen.

So kamen wir mit einer kurzen Pause zum „Auftanken unserer Kräfte“ am Freitagnachmittag um 14.00 Uhr in Calafat an der Fähre an um die Donau zu überqueren (und damit auch die Grenze von Rumänien und Bulgarien). Diese wiederum fuhr wegen des Sturmes nicht und wir standen fast 3 Stunden, bis gegen 17.00 Uhr. Um kurz nach 17.30 Uhr kamen wir doch noch in Vidin/ Bulgarien an. Nun konnte unsere Fahrt, hoffentlich ungehindert, weitergehen. Hätten wir gewusst, was uns noch erwartet…?

Aber noch waren wir guter Dinge, gönnten uns beim Tankstopp einen Kaffee und setzten unsere Fahrt fort.

Unterwegs fanden wir dann 2 kleinere Hunde, die zusammen mit 2 anderen Wuschels an einer Parkbucht lebten. Anhalten, etwas Futter verteilen welches wir für solche „Notfellchen“ mitgenommen hatten und weiter ... nein, wir konnten diese beiden Kleinen nicht ihrem Schicksal überlassen!! Es handelte sich um ein kleines Hundemädchen und einen kleinen Rüden. Das Mädel war vollkommen abgemagert und in absolut schlechtem Zustand.

Der kleine Rüde, vom Gesamtbild etwas besser aussehend, aber u.a. fanden wir am Hals Fellabschabungen und Hautabdrücke, die darauf hindeuteten, dass dieses nette Kerlchen bis vor kurzem an einer Kette o.Ä. gehalten worden war. Er setzte sich vor unser Auto. Da es das kleine Mädel nötiger gehabt hätte, wir aber sahen, dass gerade dies beiden sich gegenseitig Halt gaben, konnten wir nicht anderes als beide mitnehmen.

Unsere Helferinnen vor Ort wurden informiert, beratschlagten und fanden für die Nacht eine Lösung. Sie waren der Ansicht, dass „…ihr eine gute Tat getan habt…“.

Unsere Fahrt von der Grenze bis zu unserem Ziel war kurvig und mit vielen tiefen Schlaglöchern durchzogen. Also auch hier kein schnelles Vorankommen. Es wurde wieder dunkel; so ging unsere Fahrt immer wieder begleitet durch starke Windböen, Richtung Sofia. Ca. 40 km vor Sofia kamen wir dann in einen Schneesturm mit dichtem Schneefall, man konnte kaum noch die Straßenmarkierungen erkennen, da der Schnee liegen blieb, selbst die Schilder waren zugeschneit (!!) und durch den weiterhin anhaltenden starken Wind kam es zu Schneeverwehungen. Unser Transporter hat Sommerreifen und auf solch ein Wetter waren wir einfach nicht eingestellt. Man muss dann alle Gedanken an „Was kann jetzt alles passieren?“ ausschalten und versuchen sich den Verhältnissen anzupassen und auf ein bisschen Glück hoffen, dass alles gut geht. Es ging gut und wir kamen an Sofia vorbei auf die Autobahn, unser letztes Teilstück bis Plovdiv. Auch hier gab es noch einige Schneefälle hinter Sofia, aber zum Glück ging – je weiter wir uns Plovdiv näherten – der Schnee in Regen über und hörte dann endlich auf.

Um 1.00 Uhr nachts kamen wir müde, aber froh alles gut überstanden zu haben in Plovdiv an. Boyana war bereit „unsere“ zwei kleinen Fellnasen für die Nacht aufzunehmen. Gergana und ihr Vater, die uns am Stadtrand in Empfang nahmen, Donika und Boyana – alle waren da, freuten sich uns zu sehen und nach einem kurzen herzlichen Empfang, Übergabe von den beiden Hunden und der Überlegung, wo man am besten den Transporter sicher unterstellen könne?Eine Fahrt „mit Hindernissen und glücklichem Ausgang“ war zu Ende.

Am Samstag wurden dann schon sehr früh von unseren Tierschutzkollegen die vielen Sachspenden ausgeladen und anschließend fuhren wir mit Geri und Donika und den kleinen „Findelhunden“, die wir Felix , der Glückliche, und Tessa nannten, zum Tierarzt. Die Zwei werden nun 10 Tage beim Tierarzt auf Pflegestelle leben, danach kastriert und geimpft und gechipt. Dann sind die beiden ausreisebereit und suchen ein liebevolles Zuhause.

 

Nach dem Tierarztbesuch und der Unterbringung auf der Pflegestelle fuhren wir nach Markovo zu der Pflegestelle, wo einige unsere Hunde leben. Masha, Maylo, Mama Kara und andere befinden sich dort und werden gut versorgt. Wir werden noch Neuigkeiten bei den einzelnen Hunden einfügen. So konnten sich Jutta und ich uns überzeugen, dass es den Hunden gut geht und dass sie gut untergebracht sind.

 

Am Sonntag vor unserer Abreise besuchten wir unsere Auffangstation. Leider hat der Winter die Baufortschritte etwas verlangsamt. Aber inzwischen wurden Einzäunungen angebracht und es geht voran. Auch viele unserer Hunde konnten wir hier sehen und uns einen aktuellen Eindruck verschaffen. Auch hier werden wir noch aktuelle Eindrücke, neue Infos und/oder Fotos bei den einzelnen Hunden ergänzen.

 

Dann ging es um 16.30 Uhr Richtung Flughafen nach Sofia. Miki und Murphy aus Sofia sowie Aramis aus Plovdiv nahmen wir mit sowie die beiden Katzen Willie und Anakin.

Als abschließende „Überraschung“ kam weder bei Jutta noch bei mir in Frankfurt der Koffer an. Aber die Hunde kamen am jeweils richtigen Flughafen in Düsseldorf und Frankfurt an und auch den Katzen ging es nach der langenReise recht gut und das war letztendlich doch die Hauptsache. Wenn auch wieder spät, müde und nicht mehr ganz frisch und munter kam jede von uns zu Hause an.

Es war eine aufregende Reise mit vielen unvorhersehbaren Ereignissen, aber die Tiere vor Ort haben uns gezeigt wofür wir diese Strapazen auf uns nehmen. Es befinden sich tolle Hunde in unseren Pflegestellen bzw. unserer Auffangstation, die es verdient haben, dass man ihnen hilft und vor allem unsere Helferinnen vor Ort haben unsere Unterstützung verdient, ohne sie wäre das alles gar nicht möglich. Sie leisten eine großartige Arbeit!