Zum Hauptinhalt springenErklärung zur Barrierefreiheit anzeigen
Deutschlands größte Spendenplattform

Jahresrückblick 2020

I. Krickau
I. Krickau schrieb am 01.02.2021

Liebe Spender, Paten und Freunde vom Kinderhilfswerk Dominiño (SuTrA e.V.),
wir Alle haben ein außergewöhnliches Jahr mit vielen Einschränkungen hinter uns. Die globale Corona Pandemie hat auch vor der Dominikanischen Republik keinen Halt gemacht und stellte unser Kinderhilfswerk in Santo Domingo vor ganz neue Herausforderungen. Ende März 2020 wurden alle Schulen geschlossen und es kam zum ersten Lockdown im Land. Das öffentliche Leben wurde auf das Notwendigste beschränkt und es gab strenge Ausgangssperren, teilweise bereits ab 12 Uhr mittags. Wir waren gezwungen den täglichen Unterricht und alle Aktivitäten einzustellen. Auch die laufenden Bauarbeiten an unserem Skatepark mussten wir vorübergehend unterbrechen. Um unsere Dominiño Kinder und Familien weiterhin zu unterstützen, haben wir eine Lebensmittelausgabe eingerichtet. Jeden Montag haben wir Lebensmittelpakete, Hygieneartikel wie Seife, Klopapier etc. an die Familien verteilt. Einige Wochen später haben wir die Pakete um Lern- & Bastelmaterialien für die Kinder erweitert. Rund 50 Familien konnten wir so über mehrere Monate versorgen und im Notfall zusätzlich agieren. 16 Kinder die ganz besonders auf unsere Hilfe angewiesen waren, haben wir zusätzlich mit zwei warmen Mahlzeiten pro Tag versorgt. Unsere Tagesheimmutter Yeni hat zu Hause gekocht und die Mahlzeiten anschließend zu den Kindern nach Hause gebracht. So konnten wir sichergehen, dass die Kinder bestmöglich versorgt wurden. 







Ab April haben wir zusätzlich die Bewohner*innen aus dem Flüchtlingsdorf Parc Cadeaux in Haiti wöchentlich mit Lebensmitteln versorgt. Für die Dorfbewohner*innen war die Situation besonders schlimm, da viele von ihnen normalerweise täglich die Grenze überqueren um auf dem Wochenmarkt beispielsweise Kleider oder selbst gestrickte Taschen zu verkaufen. Diese wenigen Pesos stellen oft die einzige Einnahmequelle dar. Da die Haitianer*innen die Grenze nicht mehr überqueren durften, gab es keine Einnahmequellen und somit auch keine Lebensmittel mehr. Kurz bevor die Corona Pandemie ausgebrochen ist, haben wir im Dorf die Wasserpumpe repariert. Dank der gesicherten Wasserversorgung konnten die Dorfbewohner*innen verschiedene Obst und Gemüsesorten anpflanzen und den ersten Schritt zur Selbstversorgung unternehmen. Ein Jahr später kann nun regelmäßig geerntet werden. 





Ende Juni konnten wir endlich mit den angefangenen Bauarbeiten am Skatepark weitermachen und die Erweiterung des Skateparks fertigstellen. An dieser Stelle möchten wir uns nochmal bei der Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP bedanken! Seit der Fertigstellung des Parks kann an fünf Tagen die Woche der Skateboardunterricht stattfinden. Mittlerweile konnten wir sogar unsere Boardverleihstation ausbauen und die Wände des Parks gemeinsam mit den Kindern bemalen. Auch finden in unserem Skatepark vermehrt Aktivitäten statt, denn hier haben wir viel Platz und sind an der frischen Luft! 





Unter normalen Umständen veranstalten wir zum Schuljahresende im Sommer immer eine große Feier. Im vergangen Jahr konnten wir nicht einmal offiziell das Schuljahr beenden. Immerhin haben wir alle Kinder zu Einzelterminen in unsere Schule eingeladen und die Zeugnisse an die Kinder und Eltern verteilt. Im Gegensatz zu den öffentlichen Schulen haben wir auch in den Sommerferien (und danach) weiterhin Lebensmittelpakete an die Familien verteilt. Im August wurde vom dominikanischen Schulministerium verkündet, dass das neue Schuljahr erst im November und rein virtuell starten wird. Wir haben bereits einige Tage später mit der Errichtung einer „Notfallbetreuung“ begonnen. Kinder, die aus besonderes vulnerablen Familienverhältnissen kommen und sich den ganzen Tag alleine überlassen sind, dürfen seitdem wieder täglich in unser Projekt kommen. Aktuell betreuen wir zehn Jungen und Mädchen in zwei verschiedenen Klassen von morgens bis abends. Eine weitere Gruppe von Kindern kommt täglich zum Mittagessen in unsere Schule. Alle anderen Kinder besuchen wir regelmäßig zu Hause. Wir verteilen außerdem weiterhin Lebensmittelpakete und bieten individuelle Hilfestellungen (Medikamente, Arztkostenübernahme etc.) an. Darüber hinaus bieten wir Hausaufgabenhilfe in Einzelunterricht oder in kleinen Gruppen an, verteilen Lernmaterialien und unterstützen die Eltern beim virtuellen Unterricht der öffentlichen Schulen. 





Gerne möchten wir noch von einer ganz besonderen Spendenaktion berichten: Stefan und seine Familie sind schon seit vielen Jahren Paten von einem Mädchen aus unserem Kinderhilfswerk. Zu seinem Geburtstag hat er sich eine ganz besondere Aktion ausgedacht um Dominiño zu unterstützen. Stefan hatte das Ziel, 5.000 Euro zu sammeln, um damit einer Dominiño-Mitarbeiterin ihre Ausbildung zur Erzieherin zu ermöglichen. Seine Spendenaktion lief so gut an, dass kurzerhand, das Ziel auf zwei Stipendien erweitert wurde. Stefan hat für seine Spendenaktion sogar ein eigenes Lied komponiert! Mittlerweile sind knapp 8.000 Euro Spenden zusammengekommen und die Spendenaktion läuft noch weiter. 



Die Weihnachtszeit ist für unsere Dominiño-Kinder immer eine ganz besondere Zeit. Das wollten wir den Kids trotz Pandemie nicht nehmen und haben einige Corona konforme Weihnachtsaktivitäten auf die Beine gestellt. Ganz besonders schön war unsere Weihnachtsfeier für die Kinder aus der Notfallbetreuung. Im kleinen Kreis haben wir gegessen, getanzt und Geschenke verteilt! Kinder, die leider nicht an unserer kleinen Weihnachtsfeier teilnehmen konnten, haben wir entweder zu Hause mit einem Korb voller Süßigkeiten und Lebensmitteln überrascht oder sie konnten zumindest am letzten Tag vor den Weihnachtsferien mal kurz bei uns vorbeischauen. So oder so haben sich alle Kinder und Familien sehr gefreut und wir hoffen sehr stark, dass wir in den kommenden Monaten wieder mehr Kinder täglich bei uns im Kinderhilfswerk betreuen dürfen!





Wir bedanken uns im Namen der Kinder für die großartige Unterstützung und euer Vertrauen in dieser schwierigen Zeit! Wir senden viele Grüße aus der Dominikanischen Republik und wünschen ein gesundes und besseres 2021!