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Deutschlands größte Spendenplattform

Wir haben 941.520,74 € Spendengelder erhalten

F. Enge
F. Enge schrieb am 25.06.2020

Zu Beginn der Corona-Krise mussten rund 450 lokale Tafeln schließen, fast die Hälfte aller Tafeln in Deutschland. Oft waren die Räumlichkeiten zu eng oder das nötige Equipment (noch) nicht vorhanden, um eine für alle sichere Lebensmittelausgabe zu garantieren. 90 Prozent der Tafel-Ehrenamtlichen gehören altersbedingt selbst zur Risikogruppe.  Die Corona-Krise, der Lockdown und die vorübergehenden Tafel-Einschränkungen und -Schließungen trafen und treffen viele Menschen besonders hart, die ohnehin oft am Rand der Gesellschaft stehen, etwa Alleinerziehende, Geringverdiener und Menschen in Altersarmut und Einsamkeit. Der Wegfall der Verpflegung in Kitas, Schulen und Horts und Supermarkt-Regale, die nach den Hamsterkäufen oft besonders im Niedrigpreis-Sortiment wie leergefegt waren, erschwerten die Situation zusätzlich.  Immer mehr Tafeln konnten ihren Betrieb mittlerweile wiederaufnehmen (Stand 22. Juni: 99 geschlossene Tafeln). Vielerorts sprangen neue Helfer zur Seite, etwa Studenten, Pfadfinder und „Fridays for Future“-Aktivisten. In vielen Fällen konnte der Betrieb so umgestellt werden, dass ohne Risiko Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben werden können, etwa mit der Belieferung von Risikogruppen bis vor die Haustür oder mit dem Umzug in besser geeignete Räumlichkeiten oder ins Freie. Die Betterplace-Spenden werden aktuell unter anderem über den Soforthilfe-Fonds der Tafel Deutschland ausgeschüttet, über den lokale Tafeln Zuschüsse für ihre Arbeit in Zeiten von Corona erhalten, z.B. für 

  •  Reparaturen und Nachrüstungen bei Fahrzeugen, die durch die Lieferdienste besonders beansprucht werden
  • Hygieneausstattung, z.B. Masken, Visieren, Plexiglas-Scheiben, Desinfektionsmittel, Handschuhe
  • Laufende Kosten etwa für Miete, Personal oder Strom für Kühlgeräte und Klimaanlagen, die normalerweise zu einem Teil durch die symbolischen Beträge aufgefangen oder durch kleine lokale Spenden gedeckt werden können 
  • Umbau der Räumlichkeiten, z.B. Überdachung eines größeren Wartebereiches im Freien, Pavillon-Zelte für die Ausgabe vor dem Gebäude, Installation von noch mehr besonders hygienischen Edelstahloberflächen, Renovierung von neuen Räumen nach Umzug
  • Laufende Kosten für Fahrzeuge, die durch die Lieferdienste besonders beansprucht werden, etwa Kraftstoff und häufigere Reparaturen
  • Finanzierung von erforderlichen Eigenanteilen bei der Beantragung von weiteren Fördermitteln (bis zu 50.000 Euro), etwa für die Einrichtung von Lieferdiensten
  • Umbau von Küchen für noch besseres Hygienekonzept (z.B. Industriespüler für Geschirr, das früher per Hand abgewaschen wurde) 
Vor der Krise unterstützten die Tafeln regelmäßig rund 1,6 Millionen Bedürftige. Schon jetzt registrieren sie zahlreiche Neuanmeldungen, etwa Menschen, die aufgrund der Corona-Pandemie ihren Job oder Nebenjob verloren haben oder in Kurzarbeit gehen mussten oder Selbstständige, deren Existenz aufgrund von wegbrechenden Aufträgen auf dem Spiel steht. Lebensältere, besonders gefährdete Menschen bleiben den Ausgabestellen hingegen weiterhin fern und sind auf Lieferdienste angewiesen. Der Um- und Ausbau der Tafel-Arbeit muss fortgesetzt werden. Wir danken allen Spendern, die den Soforthilfe-Fonds unterstützt haben. Mehr aktuelle Infos zu der Tafel-Arbeit in der Corona-Krise: