Zum Hauptinhalt springenErklärung zur Barrierefreiheit anzeigen
Deutschlands größte Spendenplattform

Moria brennt, schon seit langem

Giulia M.
Giulia M. schrieb am 11.09.2020

Liebe Unterstützer*innen,
                                                   
durch Brände Mitte dieser Woche ist das Lager Moria, auf der griechischen Insel Lesvos, fast vollständig zerstört worden. 13.000 Menschen haben den Rest an Habseligkeiten verloren, den sie auf ihrer Flucht mitnehmen konnten. Die meisten von ihnen verbleiben ohne Dach über dem Kopf oder eine schützende Umgebung. Es gibt kaum Trinkwasser oder Lebensmittel, kein Strom oder Schutz vor der gleißenden Sonne. 35 Menschen haben sich bis Mittwoch im Lager mit COVID-19 infiziert. Nach den Bedingungen der letzten Tage ist ein großflächiger Ausbruch noch wahrscheinlicher geworden.


Foto: © Dunya Collective
       
Doch Moria brennt nicht erst seit Mittwoch - das Lager brennt seit seiner Existenz. Seit 2015 ist es ein politisch organisiertes Menschenrechtsverbrechen - organisiert durch die Friedensnobelpreisträgerin Europäische Union. Das Lager dient der Abschreckung von Menschen auf der Flucht und ist Teil der rassistischen europäischen Abschottungspolitik. Die aktuelle Situation ist damit kein “Versagen” der EU, sondern das Ergebnis ihrer konsequenten Politik. Schon in den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass die Europäische Union auch in einer globalen Pandemie, in der sie und ihre Mitgliedstaaten Solidarität predigten, wenig auf die Menschenleben von Schutzsuchenden gibt. Die Ankündigung Österreichs und der Niederlande keine Geflüchteten aufzunehmen, da die Debatte zu emotionalisiert und nicht “rational” genug geführt werde, ist daher keine Überraschung. Doch was kann rationaler sein als Menschenleben zu retten? Die Aufnahme von 400 minderjährigen Geflüchteten unter anderem durch Deutschland und Frankreich darf erst der Anfang sein! Allein in Deutschland haben sich über 170 Kommunen, Städte und Länder zur Aufnahme von Geflüchteten bereit erklärt. Thüringen und Berlin haben Landesaufnahmeanordnungen beschlossen, die bisher jedoch durch die Bundesregierung blockiert werden.


Foto: © Dunya Collective     
                                         
Die aktuelle humanitäre Notlage auf Lesvos hätte verhindert werden können. Doch um die Konsequenzen abzufedern brauchen wir nun deine Unterstützung. Ob du Geld spendest, Demonstrationen organisiert oder dein Umfeld informierst - jede Aktion ist wichtig und unbedingt notwendig. Neuigkeiten über die Situation vor Ort, findest du zum Beispiel beim Dunya Collective. Hilf mit, ein solidarisches Europa zu gestalten, denn hier geht es nicht nur um Moria: Auf Chios, Kos, Samos, Leros werden weitere ca. 17.000 Geflüchtete unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Auch in Serbien oder Bosnien-Herzegowina werden weitere Tausende abgeschottet und dabei allein gelassen.
                                           
Der Stiftungsfonds Zivile Seenotrettung wird auch in der momentanen Situation Organisationen und Projekte besonders unterstützen, die sich vor Ort für Menschen auf der Flucht einsetzen. Gelder werden unbürokratisch und schnell vergeben und kommen direkt dort an, wo sie am dringendsten gebraucht werden.
                           



Mit deiner Spende zeigen wir gemeinsam #LeaveNoNoOneBehind.