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Neues vom Movimento

J. Wagner
J. Wagner schrieb am 31.10.2013

Hallo Hallo,

Ich bin Mira und die dritte Soziale-Arbeit Studentin aus Freiburg, welche während ihres Praxissemesters die Arbeit von Movimento kennenlernen darf.

So langsam verstehe ich wo Movimento überall mitmischt und kann euch ein bisschen auf dem Laufenden halten! Also los!

Das Jahr neigt sich dem Ende zu - Arbeitspensum und geplante Projekte hingegen keineswegs. Die MitarbeiterInnen vom Movimento stecken also bis über beide Ohren in (freiwilliger!)Arbeit.

133 Menschen haben sich für das Programm „minha casa-minha vida“ eingeschrieben, um in den nächsten Monaten ein eigenes Heim zu beziehen und werden vom Movimento mit regelmäßigen Versammlungen begleitet und vorbereitet.

Einige MitarbeiterInnen tüfteln gemeinsam mit Juristen und verschiedenen Ämtern an einem Leitfaden über das Tätigkeitsfeld „Menschen ohne festen Wohnsitz“ in Salvador. Dieser soll alle objektiven Informationen, was es wann, wo, wie und warum gibt auf einen (zwei, drei) Blick beinhalten. Der Guide soll zum einen helfen die im Handlungsfeld tätigen Institutionen und Personen sowie Menschen ohne festen Wohnsituation , aber auch Zivilgesellschaft und Polizei aufzuklären, zu sensibilisieren und zu vernetzen.

Gerade die Beziehung zwischen Polizei und Straßenbewohner ist noch immer problematisch. Seit einigen Tagen verstärken sich die gewaltvollen Übergriffe. Einige Ordnungs- und RathausvertretInnen sind fast jede Nacht damit beschäftigt, die meistbesuchten Schlafplätze der Stadt aufzusuchen und die Menschen dort mit Waffen, Gewalt und Wasserwerfer zu wecken. Wenn sie es schaffen zu fliehen, ist die Nacht gelaufen, die Menschen verängstigt und all ihr Hab und Gut nass. Oft werden Sie aber auch eingepackt, ihr Besitz abgenommen und Menschen irgendwo außerhalb der Stadt (meistens wird von der städtischen Müllheide gesprochen) raus geschmissen. Das entspricht keineswegs einem Menschenrechtswürdigen Umgang mit Straßenbewohnern und die anstehende Weltmeisterschaft lässt befürchten, dass dies erst der Anfang ist.

Movimento ist also zurzeit viel damit beschäftigt die Straßenbevölkerung zur kooperierenden Anwältin zu begleiten und Anzeige zu erstatten, sowie den darauf folgenden Prozess zu begleiten. Gleichzeitig wird mit allen Mitteln versucht diese Untaten zu publizieren und Beweise zu sammeln.

Und dann steht natürlich noch Weihnachten vor der Tür, und damit die Vorbereitung von gleich zwei „natal solidario“- solidarischen Weihnachtsfesten- eines in Salvador und eines in der nächstgrößeren Stadt Feria Santana. Bei dieser Veranstaltung werden alle Institutionen (Herbergen, Tageszentren, psychologische-, sozialarbeiterische, rechtliche Beratung, Entzugseinrichtungen etc.) sowie die öffentlichen Ämter (Gesundheit, Arbeit, Wohnen) ihre Angebote präsentieren. Abgerundet wird der Tag mit kulturellem Programm, Reden und Diskussionsrunden. Essen wird es bewusst nicht geben um das Bild der „Obdachlosenhilfe“, als bemutternde Fürsorge (sehr beliebt und verbreitet hier) zu ändern.

In Salvador wird es bereits das dritte Weihnachtsfest dieser Art sein und in Feria Santana wird der natal solidario die Geburtsstunde eines neuen „Movimento da Polpulacao de Rua Feria Santana“ sein.

Zwei Mitarbeiter von Movimento Salvador reisen gerade jede Woche nach Feria Santana, um gemeinsam mit den Menschen der Straße sowie den Ämtern und Einrichtungen das Fest zu planen und ein eigenes Movimento einzurichten.

Das Geld für die Fahrtickets allerdings muss Movimento sich leihen, denn es fehlt gerade Vorne und Hinten finanziellen Mitteln.

Deshalb freut sich das Projekt über jede Unterstützung um mit dieser wundervollen Arbeit weitermachen zu können.

Auch ich bedanke mich noch einmal ganz herzlich für die bereits eingegangenen Spenden und wünsche das Beste!


Unterstützen Sie die Arbeit des Movimento.