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HackyDays: Ideen für ein besseres Wir

Carlotta
Carlotta schrieb am 14.11.2019
Ein Blinker für den Rollstuhl, ein sprechender Blindenstock, oder eine virtuelle Welt, die den Schulweg einer Rollstuhlfahrerin erlebbar macht - wie können wir digitale Technologien nutzen, um Menschen mit körperlicher Behinderung den Alltag erleichtern? Das haben Schüler*innen bei den “HackyDays” - herausgefunden.

Empathieübung: Wie ist es mit dem Rollstuhl in Berlin unterwegs zu sein? Eine Rollstuhlrampe wie vor diesem Laden in Berlin Prenzlauer Berg ist nicht selbstverständlich.

Blind im Supermarkt

Sich in die Lage anderer Menschen hineinversetzen - das wird bei den HackyDays wörtlich genommen. Mit dem Rollstuhl, oder mit verbundenen Augen und einem Blindenstock ausgestattet, erkunden 25 Schüler*innen der 7. Klasse der Kurt-Schwitters Oberschule in Berlin ihre Umgebung und müssen alltägliche Aufgaben erledigen: Brötchen kaufen beim Bäcker, schnell beim Späti vorbeischauen, mit der Tram fahren, ins Kino oder zum Arzt gehen. Eigentlich leichte Übungen, doch sie merken schnell, dass eine Treppenstufe, eine zu hoch angebrachte Klingel oder fehlende Aufzüge für plötzlich Hürden darstellen, die sie nur mit Hilfe anderer überwinden können. Auch das Orientieren und Einkaufen im Supermarkt stellt sich als kompliziert heraus.
 Wieder zurück im Klassenraum tauschen die Jugendlichen sich aus - welche Schwierigkeiten gab es bei den anderen Gruppen? Wie soll ein Rollstuhlfahrer zum Arzt im dritten Stock kommen? Warum gibt es keine Rampe vor jedem Laden? Und wie haben die Menschen reagiert, die sie auf der Straße getroffen haben?

“Es war toll, sich mit einem Rollstuhlfahrer auszutauschen, nachdem wir selbst die Erfahrungen mit dem Rollstuhl auf der Straße gemacht haben.”
Luca, Schülerin 7. Klasse der Kurt-Schwitters Oberschule

Let's Hack!

 Am zweiten Tag steht ein Mini-Hackathon auf dem Programm. Die Schüler*innen lernen zunächst die Werkzeuge kennen, mit denen sie Hilfsmittel für die am Vortag erfahrenen Barrieren entwickeln werden. Die Grundlagen von Mikrocontroller und Code sind schnell erklärt und schon kann es losgehen. In kleinen Gruppen überlegen die Jugendlichen, welches Problem sie lösen wollen und sammeln Ideen, wie sie dies umsetzen können. Ruby, Paula und Mira machen sich daran, eine akustische Infobox zu bauen, die sehbehinderten Menschen hilft, sich in Bus, Bahn und Tram zu orientieren. Anton und Hans entwerfen einen Prototypen für eine mobile Rampe für Rollstuhlfahrer, andere Schüler*innen arbeiten an einem intelligenten Greifstock, der das Einkaufen im Supermarkt erleichtert.

Mit digitalen Werkzeugen wie dem Calliope mini basteln die Schüler*innen an Prototypen, die helfen Alltagshürden abzubauen.

Nachdem sie die Probleme am eigenen Leib erfahren haben, ist die Motivation der Schüler*innen umso höher, einen funktionalen Prototypen zu bauen. Konzentriert wird gebastelt und programmiert, bis es Zeit ist die finalen Prototypen vorzustellen. Stolz präsentieren sie ihre Arbeiten von der Klasse und sammeln das Feedback von ihren Mitschüler*innen. Auch die Lehrkräfte sind begeistert, wie wie selbstsicher die Jugendlichen mit der neuen Technik umgehen und sie sofort einsetzen, um Probleme zu lösen.

“Schüler, die im normalen Unterricht an ihre Grenzen stoßen, hatten hier Erfolgserlebnisse! Die Inklusion hat super funktioniert.”
Frau Schuster, Lehrerin Kurt-Schwitters Oberschule

Vier Sterne waren zu wenig - Die HackyDays kamen bei den Schüler*innen sehr gut an.

Kostenloses OER Material
Die HackyDays haben wir gemeinsam mit be:able e.V. entwickelt und wurden dabei von digital.engagiert gefördert. Das Konzept der HackyDays haben wir als freies OER Material aufbereitet und es steht Lehrer*innen deutschlandweit auf der TüftelAkademie Plattform zur Verfügung. Gerade sind wir auf der Suche nach weiteren Geldgebern, die uns unterstützen, die HackyDays an mehr Schulen zu bringen. Unterstütze uns dabei!



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